Es hat nicht ganz gereicht. Josip Jukic (hier gegen HC-Torhüter Marino Mallwitz) und die Eintracht kassierten im 15. Heimspiel der Saison die dritte Niederlage.

Eintracht haarscharf am Unentschieden vorbei

Das gab es schon länger nicht mehr. Zum ersten Mal seit mehreren Monaten hat der VfL Eintracht Hagen zwei Spiele in Folge verloren. Gegen den HC Elbflorenz 2006 unterlagen die Grün-Gelben am Freitagabend in eigener Halle mit 30:31 (13:16). Im 15. Heimspiel war es die dritte Niederlage der Volmestädter.


Startaufstellung Eintracht: Mats Grzesinski (TW) - Hakon Styrmisson (LA), Pouya Norouzi (RL), Alexander Weck (RM), Kim Voss-Fels (RR), Pierre Busch (RA), Tilman Pröhl (KM)


Im Kader der Eintracht gab es keine Überraschungen. Alexander Becker fehlte wie angekündigt verletzungsbedingt, für ihn rückte Igor Panisic aus der U23 auf. In der Startaufstellung begann Tilman Pröhl am Kreis und im Abwehrinnenblock.

Direkt nach dem Anpfiff unterbrachen die Unparteiischen Tim und Fabian Foerster (Bergneustadt) die Partie für eine Schweigeminute. Die 1.054 Zuschauer in der Ischelandhalle und die Aktiven gedachten Rolf Hedtstück. Das langjährige Vorstandsmitglied der Eintracht war kürzlich im Alter von 76 Jahren einer schweren Krankheit erlegen.

Zum Spiel: Die Eintracht bekam es - das ist in der Liga eher unüblich - zunächst mit einer 5:1-Abwehr zu tun, mit einem offensiven Ivar Stavast auf der vorgezogenen Position. Zwei frühe technische Fehler der Gäste - verletzungsbedingt ohne Linkshänder im rechten Rückraum - ließen die Neff-Sieben gut ins Tempo kommen (3:1/Kim Voss-Fels, 4.).

Doch so reibungslos ging es nicht weiter. HC-Keeper Marino Mallwitz gab der Gäste-Defensive fortan Sicherheit. Zudem provozierte die Dresdener Abwehr nun so manche Hagener Ungenauigkeit. Folge: 8:5-Führung des HC nach einer knappen Viertelstunde und erste Auszeit Stefan Neff. "Wir sind schläfrig, machen einen Fehler nach dem anderen", haderte der Eintracht-Coach. 

Mats Grzesinski schien die Eintracht - jetzt mit Niclas Pieczkowski und Freddy Stüber - ein Stück weit zurückzuholen ins Match, gleichwohl blieb es offensiv oftmals zu unrund bei den Grün-Gelben. 13:16 zur Pause, Redebedarf bei den Grün-Gelben angesichts der hohen Fehlerquote (satte zehn technische Fehler in 30 Minuten).

Mit einer neuen "Flügelzange" (André Alves/Josip Jukic) ging die Eintracht in den zweiten Abschnitt, der Gast hingegen tauschte - durchaus überraschend angesichts von 32 Prozent Fangquote - Marino Mallwitz für Max Mohs im Tor.

Positiv aus Eintracht-Sicht: Die Emotionen waren jetzt zurück, beim 18:18 (Josip Jukic/36.) schien Halbzeit eins abgehakt. Frühe Auszeit Dresden. Gleichwohl blieb das Momentum auf Hagener Seite. Alexander Weck (22:21/41.)  sorgte für die erste Eintracht-Führung seit dem 4:3.

Rauf und runter ging es nun, ergebnistechnisch Kopf an Kopf, mit wechselnden Führungen. Jetzt machte die Spannung die bisweilen hohen Fehlerquoten auf beiden Seiten mehr als nur wett.

81 Sekunden vor dem Ende nimmt HC-Coach André Haber seine letzte Auszeit (30:30). Tor Oliver Seidler vom Kreis zum 30:31. Noch eine Minute auf der Uhr. Auszeit Hagen. Anschließend: Durchbruch Kim Voss-Fels über den ungewohnten linken Rückraum. Siebenmeter. Pierre Busch tritt zum dritten Mal an diesem Abend an, scheitert aber an Marino Mallwitz, der cool auf jede Bewegung verzichtet. Die restlichen Sekunden spielt der Gast souverän von der Uhr und darf im Anschluss jubeln.


Eintracht: Grzesinski (11 Paraden/28,00 Prozent), Mahncke (0/0) - Norouzi, Pröhl (3), Alves (2), Pieczkowski (3), Klein, Weck (3), Panisic, Voss-Fels (7), Vorlicek (1), Styrmisson, Gaubatz (3), Stüber (2), Jukic (2), Busch (4/2)
Elbflorenz: Mallwitz (9/30,00, Mohs (1/10,00) - Wucherpfennig, Niestroj, Greilich, Dierberg (3/1), Pehlivan (4), Kretschmer (6/4), Stavast (5), Greß (6), Klepp (3), Dobler, Thümmler (1), Seidler (3)
Schiedsrichter: Tim Foerster/Fabian Foerster (Bergneustadt)
Zeitstrafen: Eintracht 6, Elbflorenz 2
Siebenmeter: Eintracht 2/3 (verworfen: Busch), Elbflorenz 5/6 (verworfen: Dierberg)
Zuschauer: 1.054


Kim Voss-Fels (bester Torschütze VfL Eintracht Hagen): "Das ist eine sehr, sehr ärgerliche Niederlage. Wir kommen schlecht ins Spiel, machen zu viele technische Fehler in der ersten Halbzeit. Ich bin trotzdem stolz auf die Mannschaft, dass wir nach der Pause Moral gezeigt und alles reingehauen haben. In der einen oder anderen Sequenz haben wir dann vielleicht auch einfach nicht das nötige Glück. Dresden macht am Ende den einen oder anderen Fehler weniger, obwohl sie auch genug hatten. Aber sie haben verdient gewonnen, das muss man neidlos anerkennen."


Die Pressekonferenz zum Spiel des VfL Eintracht Hagen vs. HC Elbflorenz 2006 mit den Trainern André Haber und Stefan Neff, moderiert von Dirk Müller, gibt es auf dem Youtube-Kanal der Eintracht.