26. Spieltag: Dessau-Roßlauer HV - VfL Eintracht Hagen 26:24 (14:10)

Bereits am Samstagnachmittag machte sich die Mannschaft des VfL Eintracht Hagen auf den Weg in Richtung Dessau-Roßlau. Nach einer Übernachtung in Magdeburg ging es am gestrigen Sonntag weiter in Richtung Anhalt-Arena. Wie schon in den vergangen Spielen musste der VfL weiterhin auf einige Leistungsträger verzichten. Zu den Langzeitausfällen gesellte sich nun auch noch Linksaußen Daniel Mestrum, der nach einer Coronainfektion noch nicht wieder fit war. Dafür stand die kurzfristige Neuverpflichtung, Daniel Andrejew, zum ersten Mal im Kader der Eintracht. Der großgewachsene Kreisläufer sollte Tilman Pröhl am Kreis entlasten und die Ausfälle von Alexander Becker und Julian Renninger kompensieren. Der Anpfiff in der Anhalt-Arena erfolgte von dem Unparteiischen Lars Scharfe und Alexander Kittel um 17 Uhr.

Gegnerischer Torhüter wächst über sich hinaus

Der Start in die Partie beim Dessau-Roßlauer HV hätte für die Eintracht kaum besser laufen können. Pouya Norouzi nutzte die Chance zur 0:1 Führung und im Gegenzug hielt VfL Schlussmann Tobias Mahncke einen Wurf der Gastgeber. Im Angriff war es wieder Pouya Norouzi der durch ein gutes 1 gegen 1 die erste 2-Minuten Strafe für die Hausherren erzielte. Die daraus gewonnene Überzahl nutzte der VfL in Person von Damian Toromanovic. Der Rechtsaußen wurde durch ein gutes Passspiel freigespielt und somit konnte er den Spielstand auf 0:2 stellen. Bis zu diesem Zeitpunkt stand die Abwehr der Eintracht sehr gut und den Spielern von Trainer Uwe Jungandreas fielen nur wenige Ideen ein, um zum erfolgreichen Torabschluss zu kommen. Jetzt geriet das Hagener Angriffsspiel jedoch ins Stocken. Zu viele freie Würfe wurden vergeben und der Dessauer Schlussmann, Philip Ambrosius wuchs über sich hinaus – in den ersten elf Minuten kam der Schlussmann bereits auf 62,5% gehaltene Bälle. Die daraus resultierenden Ballverluste nutzten die Hausherren über die 1. und 2. Welle immer wieder zu einfachen Toren. Das 4:4 durch Pouya Norouzi sollte der letzte Ausgleich in der ersten Halbzeit sein. Das Team aus Dessau drückte weiterhin auf das Tempo. Beim Spielstand von 11:9 in der 25. Spielminute sah sich Trainer Stefan Neff gezwungen seine erste Auszeit zu nehmen. Leider blieb diese ohne Erfolg. Einige leichte Ballverluste der Hagener luden die Gastgeber immer wieder zu einfachen Toren ein und somit konnten sie kurz vor der Halbzeit auf 14:9 erhöhen. Nur noch ein Wurf von Tim Stefan fand den Weg ins Tor, so stand es zur Halbzeit 14:10.

Gut ran gekämpft

Bester Torschütze am gestrigen Abend war Dessaus Linksaußen Jakub Hrstka. Er kam am Ende auf überragende 11 Tore bei 12 Versuchen. Er war es auch, der den ersten Treffer in der 2. Halbzeit erzielte. Kurz nach Wiederanpfiff lief die Eintracht somit einem fünf Tore Rückstand hinterher. Weiterhin fiel den Männern von Stefan Neff zu wenig im Angriff ein und wenn man sich eine Chance herausgespielt hat, scheiterte man an dem Keeper der Gastgeber. Erst ab der 38. Spielminute kam der VfL in Fahrt. Die gewohnt gute Abwehr des VfL war wieder aktiver und generierte somit mehrere Ballgewinne, die per Tempogegenstoß in einfache Tore verwandelt wurden. In dieser Phase konnte der VfL Eintracht Hagen den Rückstand von 17:12 auf 17:15 verkürzen. Mit einer Auszeit der Dessauer wollte Trainer Uwe Jungandreas den Lauf der Eintracht stoppen, doch dies gelang ihm nicht. In Überzahl schaffte es der VfL seinen Neuzugang Daniel Andrejew am Kreis freizuspielen und dieser nutzte seine Chance und erzielte mit seinem ersten Tor im Dress der Grün-Gelben den Anschlusstreffer zum 18:17 in der 45. Spielminute. Nun häuften sich die technischen Fehler der Gastgeber und diese Fehler nutzte der VfL eiskalt aus. Philipp Vorlicek war es, der mit einem Wurf auf das leere Tor den 18:18 Ausgleich erzielen konnte. Nun das lag Momentum auf Seiten der Eintracht, allerdings schaffte es die Mannschaft nicht daraus Kapital zu schlagen. Zwei einfache Ballverluste luden den Dessau-Roßlauer HV wieder zu ihrer größten Stärke – der 1. und 2. Welle ein. Innerhalb von nur 50 Sekunden konnten sie sich wieder einen zwei Tore Vorsprung erspielen. Bei noch neun zu spielenden Minuten nahm Stefan Neff seine dritte und somit letzte Auszeit in diesem Spiel. Er stimmte seine Mannschaft für die Schlussphase ein, mit Erfolg! Spätestens in der 55. Spielminute beim Spielstand von 23:23 war das Spiel wieder offen. Beim 24:24 und Ballbesitz Hagen, hatte die Eintracht sogar die Chance das erste Mal in der zweiten Halbzeit in Führung zu gehen. Allerdings wurde diese Chance durch eine kritische Schiedsrichterentscheidung nicht genutzt. Während Tim Stefan im Wurfversuch gefoult worden ist, was die Schiedsrichter nicht sahen. Nutzte der Dessau-Roßlauer HV den Ballgewinn zur 25:24 Führung. Den Schlusspunkt am gestrigen Abend setzten die Hausherren zum 26:24 Endstand.

Stimmen zum Spiel

Sportdirektor Michael Stock: „Wir machen leider wieder einmal zwei, drei Fehler zu viel. Gerade in der entscheidenen Phase waren es zu viele. Zudem hatten wir dann auch kein Glück mit den Schiedsrichterentscheidungen. Aber wir haben vorher selber die Möglichkeit gehabt, das Spiel zu regeln, dann hätten wir die Schiedsrichter nicht mehr gebraucht."

Trainer Stefan Neff: „Es war ein hart umkämpftes Spiel, indem wir leider wieder zu oft an dem gegnerischen Torhüter gescheitert sind. Die Mannschaft hat wieder einmal gut gekämpft und wir hatten die Chance beim Spielstand von 24:24 das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden. Nun werden wir das Spiel schnell aufarbeiten und am Mittwoch alles geben, um den ersten Sieg im Jahr 2022 einzufahren.“