Am vergangenen Sonntag kam es zum Aufeinandertreffen der beiden Aufsteiger in die 2. Handball-Bundesliga. Der VfL Eintracht Hagen empfing den HC Empor Rostock. Bevor die beiden Unparteiischen Saskia Blunck und Svenja Maceyzik die Partie um 16 Uhr anpfiffen, gab es noch eine Ehrung durch den 1. Vorsitzenden Detlef Spruth. Nach einem Unentschieden gegen den ASV Hamm-Westfalen war der U17 der Eintracht der Westfalenmeistertitel nicht mehr zu nehmen. Zu diesem grandiosen Erfolg gratulierte die komplette Krollmann Arena. An der personellen Lage beim VfL Eintracht Hagen hat sich weiterhin nichts verbessert, eher verschlimmert. Zu den verletzten Spielern fielen gegen den HC Empor Rostock auch noch Daniel Mestrum, Lukas Kister und Tim Stefan krankheitsbedingt aus. Durch eine geschlossene und engagierte Mannschaftsleistung setzte sich die Mannschaft von Trainer Stefan Neff am Ende verdient mit 31:25 gegen den Mitaufsteiger durch.
Mats Grzesinski ist Rückhalt des Hagener Erfolgs
Der Start in die Partie gegen die Gäste aus Rostock verlief für die Mannschaft des VfL Eintracht Hagen anders als gewünscht. Zu viele technische Fehler und Fehlwürfe brachten die Gäste aus Rostock früh mit 0:3 in Führung (4. Spielminute). Wie schon vorab von Trainer Stefan Neff vermutet, blieben die Rostocker ihrer Angriffsphilosophie treu und somit traten sie immer wieder mit dem 7. Feldspieler an. Doch die Hagener Abwehr war bestens auf dieses Spiel eingestellt und konnte im Laufe des Spiels vermehrt Pässe von Gästen abfangen und diese in das leere Tor verwandeln. So auch in der 5. Spielminute als Eintracht Rechtsaußen Damian Toromanovic den ersten Treffer für die Grün-Gelben erzielte. Zu der guten Abwehrarbeit kam noch ein glänzend aufgelegter Mats Grzesinski, der am gestrigen Abend ein starker Rückhalt für seine Vorderleute war. So konnte der frühe drei Tore Rückstand bereits in der 15. Spielminute durch den Routinier Jan-Lars Gaubatz zum 6:6 egalisiert werden. Wieder einmal standen gleich drei Spieler der Eintracht-Reserve in dem Bundesligakader, auch Jaap Bemsterboer, der am gestrigen Abend ein sehr gutes Spiel im Innenblock wie auch im Angriff gemacht hat. In der 16. Spielminute fing er einen Pass der Gäste ab und Pouya Norouzi traf per Tempogegenstoß zur ersten Führung der Hagener. Und auch Jonas Queckenstedt, der in der 20. Spielminute das Spielfeld betrat, brachte sich von Anfang an sehr gut in das Hagener Angriffsspiel ein. Ein Tor und ein Assist des jungen Mittelmanns führten die Eintracht auf die Siegesstraße. Den Schlusspunkt in der 1. Halbzeit setzte Kreisläufer Daniel Andrejew zur 13:12 Führung.
Den Bock umgestoßen
Anwurf in die 2. Halbzeit hatte der Gast aus Rostock und konnte mit dem ersten Angriff direkt den 13:13 Ausgleich erzielen. Wieder einmal kamen sie über ihr gutes Kreisläuferspiel zum Torerfolg. Begünstigt durch den 7.Feldspieler und die daraus resultierende Überzahl im Angriff, kam der HC Empor vermehrt zu Torchancen vom Kreis. Und obwohl die Mannschaft aus Mecklenburg-Vorpommern den knappen Halbzeitrückstand drehen und sogar in eine 15:16 Führung drehen konnte, arbeitete die Mannschaft von Trainer Stefan Neff weiterhin hoch konzentriert und engagiert, sodass dieser Rückstand nur kurz anhielt. Nun folgten die stärksten Minuten der Eintracht. Durch eine hochintensive Abwehrarbeit und einem konsequenten Angriffsspiel konnte sich der VfL wieder in Führung bringen. In den letzten 25 Minuten war es vor allem die antizipative Abwehrarbeit der Hagener, die einige Ballgewinne generierten. Die daraus resultierenden Tempogegenstoße oder Würfe in das leere Tor der Gäste, führten meist zu einfachen Toren. So auch in der 42. Spielminute, als Theo Bürgin einen Pass von Rückraum-Mitte auf Linksaußen abfangen konnte und Rückraumakteur Pouya Norouzi blitzschnell reagierte und den Ball im leeren Tor der Rostocker unterbrachte. Aufgrund von zu vielen technischen Fehlern im Angriff sah sich Gästetrainer Till Wichers in der 43. Spielminute beim Spielstand von 20:18 gezwungen, eine Auszeit zu nehmen und das taktische Mittel des 7. Feldspieler zu beenden. Doch auch die Umstellung zeigte keine Wirkung. Gegen die gute Abwehr der Hagen fiel dem HC Empor nichts mehr und so konnte Jan-Lars Gaubatz in der 2. Welle die ersten drei Tore Führung zum 21:18 erzielen. Spätestens ab der 47. Spielminute übernahm der VfL Eintracht Hagen endgültig das Kommando in der heimischen Krollmann Arena. Sechs Minuten vor Ende der Partie baute Theo Bürgin die Führung auf 28:23 aus – die Vorentscheidung in diesem wichtigen Spiel. Den Schlusspunkt setzte Eintracht-Keeper Tobias Mahncke mit einem Wurf in das leere Tor der Gäste. So stand nach 60 gespielten Minute ein 31:25 Sieg für die Eintracht auf der Anzeigetafel.
Nach 10 sieglosen Spielen war die Erleichterung und Freude bei den Verantwortlichen, bei den Spielern und bei den Fans grenzenlos.
Stimmen zum Spiel
Sportdirektor Michael Stock: „Endlich hat sich die Mannschaft belohnt. Wahnsinn wie wir mit den ganzen Ausfällen das heutige Spiel bewältigt haben. Die Mannschaft hat den Bock endlich umgestoßen. Ein besonderer Dank gilt auch den Spielern aus der 2. Mannschaft, die ihren Job ausgezeichnet gemacht haben.“
Trainer Stefan Neff: „Ich kann meinen Stolz, den ich gegenüber meiner Mannschaft habe, kaum in Worte fassen. Wir haben am Mittwoch ohne sechs gespielt, heute ohne sieben. Aber gerade in dieser Zeit sieht man, wie eng die Mannschaft, der Verein zusammensteht. Die Jungs fighten jedes Spiel zusammen und geben immer wieder alles. Es war heute ein sehr wichtiger Sieg für uns.“
