Passives Vorwarnzeichen, noch ein Pass übrig: Kein Problem für Philipp Vorlicek, der in dieser Szene hinter dem Block trifft.

31:24 - Eintracht triumphiert in Ludwigshafen

Keine Geschenke im Abstiegskampf. Mit 31:24 (14:13) setzte sich die Eintracht am Sonntagnachmittag bei den Eulen Ludwigshafen durch. Unterm Strich war das sicherlich eine Spur zu deutlich, der Sieg an sich aber absolut verdient, zumal die prekäre Personallage den Erfolg noch aufwertete. Aus einem ganz starken Kollektiv ragten Mats Grzesinski (60 Prozent Fangquote in Halbzeit zwei), Tim Stefan (9) und Abwehrchef Tilman Pröhl noch heraus.

Den besseren Start in der Friedrich-Ebert-Halle erwischten indes die Gastgeber. Rasch hieß es 5:2 zugunsten der Eulen, die - mitten im Abstiegskampf steckend - entsprechend großen Druck hatten. Bei der Eintracht hatte Pouya Norouzi trotz Außenbandanrisses im Sprunggelenk in Absprache mit der medizinischen Abteilung "grünes Licht" für einen Einsatz gegeben. Der iranische Nationalspieler bildete mit Valentin Schmidt und Philipp Vorlicek zusammen die erste Rückraumbesetzung. Allerdings nicht allzu lange: Weil der Knöchel bald wieder Probleme machte, musste Cheftrainer Stefan Neff das tun, was schon die gesamte Woche beherrscht hatte: Alternativen suchen, Lösungen finden.

Und die Eintracht hielt trotz des frühen Norouzi-Ausfalls dagegen, ja, begann sogar, die Partie zu drehen. Bei Philipp Vorliceks 8:8 (18.) war wieder der Ausgleich geschafft, kurz darauf brachte Valentin Schmidt (sechs Treffer in Halbzeit eins, davon drei Siebenmeter) beim 10:9 die Eintracht gar in Führung. Die hielt bis Pausenpfiff, wobei mit etwas mehr Wurfglück sogar mehr als "nur" ein 14:13 möglich gewesen wäre.

Sei's drum: Die Eintracht startete mit Mats Grzesinski für Tobi Mahncke zwischen den Pfosten in Abschnitt zwei, und der Youngster führte sich mit mehreren Paraden bestens ein. 18:14 hieß es nach Theo Bürgins Gegenstoß-Treffer nach 37 Minuten. Das sah gut aus, weil die Grün-Gelben engagiert verteidigten, mit den unermüdlich rackernden Tilman Pröhl und Lukas Kister im Innenblock. 

Doch die Eulen ließen sich nicht abschütteln, warfen ihre körperliche Präsenz in die Waagschale. Aber: Der Hagener 3-Tore-Vorsprung, er blieb bestehen. Mats Grzesinski und Tilman Pröhl hinten sowie Tim Stefan offensiv waren die Faktoren, und auch Pouya Norouzi half zumindest defensiv nun wieder punktuell aus.

Und dennoch: In Überzahl und mit nun deutlich besserer Torhüterleistung robbten sich die Eulen heran, glichen zum 21:21 aus - der Startschuss für eine intensive Schlussviertelstunde. 22:24, 24:26, dann sogar das 24:27 durch Luca Klein, der nach langer Verletzungspause sein Comeback feierte. 

Eulen-Coach Michael Biegler nahm seine dritte und letzte Auszeit (54:10). Sieben Feldspieler Ludwigshafen. Doch diese Maßnahme, sie zog nicht. Mehrere Grzesinski-Paraden, Vorliceks Empty-Net-Goal zum 29:24 (58.) - das war der Sieg, der in den Schlusssekunden sogar noch deutlicher wurde.


Eulen: Hoblaj (2 Paraden/20 Prozent), Peribonio (1/9,09), Uribc (2/15,38) - Salger (6), Dietrich, Eisel, Keskic (1), Meyer-Siebert (5), Sorda, Falk, Hofmann (5/3), Wagner (4), Durak, Neuhaus (1), Job

Eintracht: Mahncke (3/18,75), Grzesinski (15/60) - Bürgin (2), Bednar, Norouzi, Queckenstedt (1), Pröhl (2), Schmidt (7/4), Klein (1), Kraus, Vorlicek (6), Kister, Panisic, Mestrum, Stefan (9), Toromanovic (2)

Schiedsrichter: André Kolb/Markus Kauth (Augsburg/Taufkirchen)

Zeitstrafen: Eulen 4, Eintracht 3