Bei den Pokal-Überfliegern aus Balingen (Szenfoto aus dem Hinspiel/32:32) kommt die Eintracht am Samstagabend nicht über die Außenseiterrolle hinaus.

Ein ganz "dickes Brett" bei den Pokal-Überfliegern

Karfreitag auf der Autobahn. Um 10 Uhr hat das Zweitliga-Team der Eintracht am Morgen die rund 470 Kilometer lange Fahrt nach Balingen angetreten, wo die Grün-Gelben am Samstag bei der "Mannschaft der Stunde", dem HBW Balingen-Weilstetten, zu Gast sind. Anpfiff in der Mey Generalbau-Arena ist nach einer Abschlusstrainingseinheit heute Abend und Hotel-Übernachtung in Hallennähe am Samstag um 18 Uhr.

Wenn ein Team die letzten Tage in der deutschen Handballszene geprägt hat, dann der HBW Balingen-Weilstetten. Schon der Einzug der Mannschaft aus dem Zollernalbkreis ins Final4-Turnier um den DHB-Pokal war eine faustdicke Überraschung. Wie sich die Truppe von Trainer Matthias Flohr in der Kölner Lanxess-Arena präsentierte, war vor allem eines: überragend. Im Halbfinale zeigten sich die Gallier der MT Melsungen über weite Strecken ebenbürtig, das Spiel um Platz 3 gegen die Rhein-Neckar Löwen gewann der Zweitligist - unterstützt von einer fantastischen Fan-Gemeinde - sogar.

„Super. Sie machen das einfach super“, zeigte sich auch Eintracht-Trainer Pavel Prokopec vor dem Bildschirm regelrecht begeistert vom couragierten, hochemotionalen Auftritt des Underdogs. „Man hat nicht gesehen, wer der Zweitligist in diesen Spielen war“, urteilte Prokopec.

Bedingungslos hatte der HBW in Köln die Flucht nach vorne angetreten, war ein zwischenzeitlich geradezu brutales Tempo gegangen und wuchs auf vielen Positionen über sich hinaus. Ob Elias Huber als Dreh- und Angelpunkt, Jerome Müller mit ganz starkem Comeback nach überstandener Verletzung, Top-Rechtsaußen Sascha Pfattheicher, Rückraumhüne Robert Timmermeister oder Kreisläufer Tobias Heinzelmann - die Liste der das HBW-Spiel prägenden Akteure war und ist lang.

„Das wird ein richtiges Brett“, sagt Pavel Prokopec, „die Stimmung wird toll sein in Balingen. Das sind die Spiele, die Spaß machen…“ Worauf es für die Eintracht ankommt? - Keine Überraschung: „Wir müssen ihr Tempospiel unterbinden“, sagt Pavel Prokopec, „das bedeutet, dass wir möglichst wenige Fehler machen und konsequent abschließen.“

Und auch die eigene Abwehr nimmt der Coach in die Pflicht. Unangenehm sein. Lästig. Fehler provozieren. Um, und da schließt sich der Kreis, selbst oft ins Tempo zu kommen. Und wenn all das gelingt, dann sieht der Eintracht-Coach trotz aller HBW-Euphorie sein Team in der Lage, etwas mitzunehmen aus dem Süden Baden-Württembergs beim Tabellenvierten, der den Anschluss zu den Aufstiegsplätzen bei vier Zählern Rückstand noch nicht verloren hat. „Balingen hat eine gute Mannschaft“, so Prokopec, „wir aber auch…“

Personal-Update: Im Vergleich zum Nordhorn-Spiel gibt es zwei Veränderungen. Niklas Pfalzer übernimmt für Arne Quittmann die dritte Kreisläuferposition hinter Tilman Pröhl und Joshua Thiele. Zudem wird Jan-Lars Gaubatz krankheitsbedingt ausfallen. Gut möglich deshalb, dass ein Kaderplatz frei bleibt am Samstagabend.


Das Auswärtsspiel der Eintracht in Balingen wird am Samstagabend live bei DYN übertragen. Hier geht es direkt zum Abo.