Im Hinspiel kurz vor Weihnachten (Szenenfoto) setzten sich "Bene" Israel und die Eintracht gegen den BHC durch. Soll am Sonntag eine Wiederholung dieser Überraschung gelingen, muss in der Wuppertaler Uni-Halle alles passen.

Meisterfeier, Vereinsrekord: Ein mächtig "dickes Brett" für die Eintracht

Es ist angerichtet zur großen Meistersause in der Wuppertaler Uni-Halle: Liga-Präsident Uwe Schwenker und HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann werden am frühen Sonntagabend die Meisterschale an Spieler und Verantwortliche des Bergischen HC übergeben - gänzlich unabhängig davon, wie zuvor das Spiel des Bundesliga-Rückkehrers gegen den VfL Eintracht Hagen (Anwurf: 17 Uhr) auch ausgeht. Dass die Grün-Gelben liebend gerne ein klein wenig als Party-Crasher fungieren würden, ist kein Geheimnis. Doch das "aber" folgt auf dem Fuß...

Denn: An der Berechtigung von Meisterschaft und Aufstieg für den gastgebenden Fusionsclub dürfte es ligaweit keine Zweifel geben. „Absolut verdient“, sagt beispielsweise Eintracht-Coach Pavel Prokopec, „vor allem in der Rückrunde war der BHC die mit riesigem Abstand konstanteste Mannschaft.“ Wohl wahr: Die letzten 15 (!) Spiele gewannen die Bergischen Löwen allesamt. Gelingt auch am Sonntag gegen die Eintracht ein doppelter Punktgewinn, wäre das ein neuer Vereinsrekord.

Es ist mithin das dickste Brett, das in der Liga aktuell zu bohren ist, doch die Grün-Gelben treten die kurze Fahrt über die A 1 in positiver Gemütslage an. Nach der im Kollektiv bärenstarken Leistung der Vorwoche und dem hochverdienten Sieg im Südwestfalenderby beim TuS Ferndorf ist der Klassenerhalt auch rechnerisch in trockenen Tücher. Jede Menge Ballast ist vereinsweit von Aktiven und Verantwortlichen abgefallen. „Was in diesem Abstiegskampf Woche für Woche passiert, ist der absolute Wahnsinn“, bringt es Pavel Prokopec auf den Punkt, „gut, dass wir damit nichts mehr zu tun haben.“

Gleichwohl ist die Schlussfolgerung aus dieser neuen Situation keine, die ab sofort den radikalen Schwenk zum kompletten Laissez-faire-Training rechtfertigen würde. „Wir kicken jetzt nicht die ganze Zeit“, schmunzelt der Coach, „dafür ist mir die Trainingszeit zu wertvoll. Wir werden gegen den BHC vielleicht einige Sachen ausprobieren, die wir im Training schon mal als Thema hatten, aber noch nicht im Wettkampf versucht haben.“

Dass in der Wuppertaler Uni-Halle noch einmal ein ganz anderes Kaliber auf die Eintracht wartet, als zuletzt an der Kreuztaler Stählerwiese, steht für den Chefcoach außer Frage. „Ferndorf hat ja teilweise mit drei Kreisläufern gedeckt, da kommt man zwangsläufig nicht so gut ins Tempo“, analysiert der tschechische Ex-Nationalspieler im Nachgang, „das ist beim BHC völlig anders. Für mich ist das die beste Tempo-Mannschaft der Liga.“ Entsprechend gibt es ein Kernthema: „Unser Rückzug muss überragend sein!“

Die Favoritenrolle im dritten Derby binnen 16 Tagen ist also klar verteilt, gleichwohl weiß die Eintracht sehr wohl, wie dem BHC beizukommen ist. Im „Weihnachtsspiel“ am 22. Dezember vergangenen Jahres setzte man sich 34:32 gegen den Nachbarn durch - mit einer Leistung, die als Blaupause dienen kann, ja muss, wenn man mit einer Wiederholung liebäugelt.

Die Stimmung im Lager der Eintracht jedenfalls ist gut. Der Kader wird exakt derselbe sein wie in Kreuztal, soll heißen: Alle drei Kreisläufer (Alexander Becker, Tilman Pröhl, Joshua Thiele) fallen ebenso aus wie Kim Voss-Fels. Der Linkshänder befindet sich nach seiner Fußoperation zwar wieder im Training, ein Risiko möchte Pavel Prokopec unter den aktuellen Umständen aber nicht eingehen.


Wer die Eintracht nach Wuppertal begleiten möchte, aber noch kein Ticket hat, muss sich beeilen. Es sind nur noch wenige Restkarten erhältlich, nutzt dazu bitte unbedingt den Online-Vorverkauf des BHC und fahrt nicht ohne Eintrittskarte nach Wuppertal. Natürlich wird die Partie auch wieder live bei DYN übertragen. Hier geht es direkt zum Stream.