Beste Laune in der Eintracht-Kabine - auch Maskottchen Falk feierte den 34:33-Sieg über die Eulen Ludwigshafen mit...

Das Eintracht-Kollektiv im Freudentaumel

Was. Für. Ein. Krimi! Dank einer bemerkenswerten Kollektivleistung hat sich der VfL Eintracht Hagen am Sonntagnachmittag einen 34:33-Heimsieg über die Eulen Ludwigshafen erkämpft und alle personellen Probleme mit jeder Menge Leidenschaft wettgemacht. Mehr als 800 Zuschauer in der Krollmann-Arena waren begeistert.


Startaufstellung Eintracht: Mats Grzesinski (TW) - Theo Bürgin (LA), Valentin Spohn (RL/Abwehr-Angriff-Wechsel mit Alexander Becker), Pouya Norouzi (RM), Kim Voss-Fels (RR), Pierre Busch (RA), Tilman Pröhl (KS)


Wie befürchtet, hatte es bei der Eintracht nicht für einen Einsatz von Maurice Paske gereicht. Die Augenverletzung, die sich der VfL-Keeper am Mittwoch in Bietigheim zugezogen hatte, verhinderte "grünes Licht" der Ärzte. Dafür feierte Philipp Vorlicek nach mehrmonatiger Verletzungspause sein Comeback. 

Der Torreigen in der Krollmann-Arena wurde beidseitig eröffnet von zwei in den vergangenen Wochen besonders treffsicheren Akteuren. Kim Voss-Fels bei der Eintracht und Lion Zacharias, Linksaußen der Eulen mit Zweitspielrecht von den Rhein-Neckar Löwen, trafen jeweils. Im Tor der Eintracht startete Mats Grzesinski, auf Linksaußen hatte Theo Bürgin den Vorzug vor Josip Jukic erhalten.

"Mann der Startphase" war indes Eulen-Keeper Ziga Urbic. Der Slowene entschärfte schon in den ersten Minuten ein halbes Dutzend Hagener Würfe. Aber auch Mats Grzesinski funktionierte, parierte unter anderem einen Zacharias-Siebenmeter. Ausgerechnet in numerischer Unterzahl initiierte die Eintracht einen 4:0-Lauf, machte aus einem 2:4-Rückstand eine 6:4- und 7:5-Führung - die Neff-Sieben war drin im Match. 

Beim 11:8 waren es erstmals drei Tore Vorsprung, die Abwehr und damit auch das Gegenstoßspiel der Grün-Gelben arbeiteten wie gewünscht. Nach 18 Minuten war dann Schluss für Lion Zacharias. Kopftreffer beim Siebenmeter gegen Mats Grzesinski, die Unparteiischen Malte Frank/Leonard Bona zückten entsprechend Rot. Indes: Die folgende Überzahl nutzte die Eintracht nicht, um weiter davonzuziehen. Im Gegenteil: Beim 12:12 hatten die Eulen, inzwischen im 5:1-Abwehrsystem, wieder ausgeglichen.

"Die Abwehr ist hervorragend, wir müssen nur unsere Chancen nutzen", gab Stefan Neff seiner Mannschaft in der ersten Auszeit (24.) mit auf den Weg. In der Tat: Auch bis zur Pause (16:15) ackerte und rackerte die grün-gelbe Defensive, als gäbe es kein Morgen. Das sah gut aus.

Der Start in Abschnitt zwei gehörte zunächst dem Gast, doch weil die Eintracht weiter höchst engagiert deckte und so wiederholt ins Tempospiel kam, war nach zwei Jukic-Gegenstößen wieder der Ausgleich erreicht (23:23). Und es blieb eng, ein Duell auf Augenhöhe. 

24:25, 26:25, 27:25 (Norouzi in Unterzahl/49.), 27:27 - ausgeglichener ging es kaum. Mehrere Grzesinski-Paraden und eine herrliche Kempa-Co-Produktion zwischen Valentin Schmidt und Pierre Busch zum 29:27 eröffneten die Crunchtime. Pierre Busch erhöhte gar auf 30:27 (52.). Gäste-Coach Michael Abt unterbrach diesen Eintracht-Lauf mit einer Auszeit.

Das gelang auch deshalb, weil die Eintracht sich in schneller Folge zwei von insgesamt neun (!) Zeitstrafen fing (Pröhl/Busch). In doppelter Überzahl verkürzten die Eulen marginal, Philipp Vorliceks ganz wichtiges Schlagwurf-Double bedeutete den erfolgreichen Konter zum 32:28. 

Doch die Eulen versuchten weiter alles, deckten extrem offensiv und spielten vorne mit dem siebten Feldspieler. Beim 32:31 war Ludwigshafen wieder dran - dreieinhalb Minuten noch. Die Eulen-Chance zum Ausgleich verhinderte abermals Mats Grzesinski, im Gegenzug Pouya Norouzi zum 33:31 - zwei Minuten noch. Die Schlussphase fand dann ohne Theo Bürgin statt - Zeitstrafe. Den fälligen Siebenmeter parierte Grzesinski gegen Marc-Robin Eisel. Letzte Eulen-Auszeit 66 Sekunden vor Schluss. Dann noch eine Zeitstrafe: Pouya Norouzi musste raus. Eisel per Siebenmeter zum 33:32. 36 Sekunden vor Ende die letzte Eintracht-Auszeit. Valentin Schmidt für Hagen zum 34:32, Alexander Feld im direkten Gegenzug mit dem 34:33, Valentins Schmidts Fehlversuch in der Schlusssekunde blieb folgenlos. Was. Für. Ein. Ende!


Eintracht: Grzesinski (15 Paraden/31,25 Prozent), Mahncke (n.e.) - Bürgin (1), Becker, Norouzi (10), Pröhl (2), Schmidt (2), Voss-Fels (6), Vorlicek (2), Spohn (3), Stüber (3), Dragunski, Jukic (2), Busch (3)
Eulen: Urbic (18/34,62), Asanin (n.e.) - Eisel (3/3), Keskic (1), Meyer-Siebert (2), Halder (1), Gorpishin, Falk (8), Durak, Bührer (5), Trost (6), Neuhaus, Zacharias (3/1), Manfeldt-Hansen, Klein (4)
Schiedsrichter: Malte Frank/Leonard Bona (Radevormwald/Remscheid)
Zeitstrafen: Eintracht 9, Eulen 1 plus Rote Karte gegen Zacharias (18.) wegen Kopftreffers beim Siebenmeter
Siebenmeter: Eintracht 0/0, Eulen 4/7 (verworfen: Eisel und Zacharias/2)
Zuschauer: 834


Michael Stock (Sportdirektor VfL Eintracht Hagen): "Die Mannschaft hat den Bock heute umgestoßen. Ich habe am Mittwoch nach dem Spiel in Bietigheim gesagt, dass wir, um hier zu gewinnen, den einen Spieler mehr gebraucht hätten. Heute hatten wir diesen einen Spieler mehr mit Philipp Vorlicek, der in zehn, zwölf Minuten Einsatzzeit zwei ganz wichtige Tore macht. Dann gibt uns Valentin Schmidt - von der Bank kommend - ganz viel Struktur und macht noch ein ganz entscheidendes Tor. Das wird ihm sehr, sehr gut tun. Was zudem Mats Grzesinski hält, ist überragend. In Verbindung mit einer sehr guten Abwehr gewinnt man so ein Spiel. Jetzt sind alle natürlich völlig platt. Und am Freitag wartet gegen Großwallstadt schon das nächste schwere Spiel. Wenn wir wieder so viel Unterstützung von der Tribüne bekommen, dann ist mir auch davor nicht bange."


Zur Pressekonferenz der Partie VfL Eintracht Hagen vs. Eulen Ludwigshafen geht es hier.

Die Abwehr als Schlüssel zum Sieg. Mit allem, was zur Verfügung stand, warfen sich die Grün-Gelben in die Defensivarbeit.

Die Abwehr als Schlüssel zum Sieg. Mit allem, was zur Verfügung stand, warfen sich die Grün-Gelben in die Defensivarbeit.