Mit einer Heimniederlage gegen Tabellenführer HBW Balingen-Weilstetten hat sich der VfL Eintracht Hagen aus dem Handball-Jahr 2022 verabschiedet. Bis zum 4. Januar hat die Mannschaft nun trainingsfrei und steigt dann zeitig in die Vorbereitung auf die Restspielzeit ein.

Das Handball-Jahr 2023 startet für die Eintracht am 5. Januar

Am Tag nach der Niederlage im Weihnachtsspiel gegen Tabellenführer HBW Balingen-Weilstetten schlugen zwei Herzen in der Brust von Stefan Neff. Einerseits stellte der Eintracht-Coach die Berechtigung des Sieges der Gäste nicht in Frage, hätte sich gleichwohl aber mit Blick auf seine Grün-Gelben mehr "Ausreißer nach oben" gewünscht, um final im Idealfall doch etwas mitzunehmen.

"Es wäre dann mehr drin gewesen, wenn bei uns nicht nur Pouya Norouzi, Tim Stefan und am Ende auch Valentin Spohn über dem Schnitt gelegen hätten", bilanzierte Neff im Rückblick, "so aber war das zu wenig, um eine Mannschaft wie Balingen wirklich in Bedrängnis zu bringen."

Indes: Es gab diese Phasen im Spiel, in der die Eintracht, die eigentlich gar nicht so schlecht deckte, mehr Akzente hätte setzen können, den Gegner mehr in die Bredouille hätte bringen können, als es letztlich der Fall war. Doch vor der Pause lief es vor allem auf der Kreisläuferposition nicht, und auch beim schleppenden Start beider Teams nach dem Wechsel blieb zu viel liegen in der Hagener Offensive.

Das Torhüter-Duell ging unterm Strich glatt an den Gast, Alternativen hatten die Hausherren nicht, weil auf einen Einsatz des gerade erst von einem Nasenbeinbruch genesenen Mats Grzesinski - anders als geplant - verzichtet werden musste: Die Unparteiischen hatten die Schutzmaske des jungen Eintracht-Keepers vor Spielbeginn nicht genehmigt.

"Balingen hat das dann sehr abgezockt gemacht, seine Sachen immer wieder auf den Punkt gespielt und gerade vom Kreis und von Außen extrem sicher abgeschlossen", analysierte der Hagener Coach.

Das Handball-Jahr 2022 ist für die Grün-Gelben damit offiziell beendet. Bis einschließlich 4. Januar hat der Coach seiner Mannschaft komplett frei gegeben. "Abschalten, die Köpfe frei bekommen" - das ist die Maxime, die zunächst im Vordergrund steht. Im Vergleich zur Konkurrenz steigt die Eintracht allerdings schon früh wieder in die Vorbereitung auf die Restsaison ein. Am Donnerstag, 5. Januar, findet das erste Athletiktraining statt, danach folgt ein Programm, das dem einer Saisonvorbereitung ähnelt.

"Wir haben Dinge aufzuarbeiten", begründet Stefan Neff den frühen Start ins Jahr, die Saison selbst wird erst am 5. Februar mit dem Auswärtsspiel bei der HSG Nordhorn-Lingen fortgesetzt. Kraft- und Ausdauerelemente beinhaltet der Januar-Plan ebenso wie zwei Testspiele. Am 14. Januar geht es gegen den Drittligisten und letztjährigen Liga-Konkurrenten TuS Ferndorf, zwei Wochen später gastiert Bundesligist ASV Hamm in Hagen. Beide Spiele finden voraussichtlich in der Sporthalle Mittelstadt statt. Nähere Infos folgen.

Während Stefan Neff hofft, dass das Gros seines Lazaretts nach und nach in den Trainings- und Testspiel-Betrieb zurückkehren wird, ist ein Eintrachtler in den kommenden Wochen nicht mit von der Partie. Pouya Norouzi - die Nachricht seiner langfristigen Vertragsverlängerung löste in Verein und Umfeld durchgehend Begeisterung aus - weilt mit der iranischen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft, die vom 11. bis 29. Januar in Polen und Schweden stattfindet. "Ich gönne ihm das von Herzen", ist die WM für Neff ein TV- bzw. Streaming-Pflichtprogramm, "natürlich werde ich mir auch Pouyas Spiele anschauen."