Alle Unterstützung hat nicht gefruchtet: Erneut ist die Eintracht in der 1. Runde des DHB-Pokals ausgeschieden.

DHB-Pokal: Eintracht raus in Runde eins

Hannover war am Samstag keine Reise wert für den VfL Eintracht Hagen. In der 1. Runde des DHB-Pokals zogen die Grün-Gelben beim starken Drittligisten TuS Vinnhorst mit 26:28 (12:13) den Kürzeren.

Es ist eine Art von Automatismus: Wenn ein Zweitligist (Hagen) bei einem Drittligisten (Vinnhorst) antritt, dann ist die Favoritenrolle qua Klassenzugehörigkeit rasch verteilt. Im Sportzentrum Vinnhorst war das nicht anders. Aber: Die Art von Dominanz, die im Regelfall vom Favoriten erwartet wird, diese Dominanz konnte die Eintracht am Samstag nicht aufbauen.

Gegen einen vom Start weg hochmotivierten und aggressiven Gegner fand die Eintracht defensiv keinen Zugriff. Immer wieder kamen die Gastgeber über den Kreis zum Erfolg, die Achse Kolodziej/Mazic verteidigte Hagen nicht gut genug an diesem Tag. 

"Es gab nicht den einen Grund, warum wir verloren haben, sondern viele kleine, die sich aufaddiert haben", analysierte Eintracht-Coach Stefan Neff im Nachgang und Sportdirektor Michael Stock ergänzte: "Wir verlieren verdient gegen einen einen super-aggressiven Gegner. Über 60 Minuten sind wir viel zu hektisch, machen viel zu viele leichte Fehler, die ein guter Gegner dann auch gnadenlos bestraft hat."

Und dennoch: Nach völlig ausgeglichenem ersten Abschnitt schien die Eintracht nach Wiederanpfiff bei 21:19-Führung eigentlich auf einem guten Weg. "Das hätte uns Sicherheit geben müssen", befand Michael Stock - doch das Gegenteil war der Fall. Vinnhorst kam postwendend durch Treffer von Mazic, Otto und Hild (2) zurück ins Match. Die knapp 450 Zuschauer im Sportzentrum Vinnhorst waren begeistert. Die Eintracht-Verantwortlichen weniger.

Vom 24:24 (Vorlicek/53.) legte der TuS einen 4:0-Lauf hin (Lungela/56.), doch selbst zu diesem Zeitpunkt hatte die Eintracht noch eine Reihe von Chancen, die Partie perspektivisch zumindest auf Unentschieden zu stellen. Aber: Weiterhin spielten die Grün-Gelben viele Situationen nicht konsequent zu Ende, agierten mit einer ungewohnten Fahrigkeit. "Vieles, was in der vergangenen Saison leicht war, fällt uns jetzt nicht leicht", brachte es Michael Stock später auf den Punkt.

Positiv dennoch: Damian Toromanovic überzeugte nach der Pause mit einer starken Quote von der Rechtsaußen-Position, und auch Youngster Luca Klein brachte frischen Wind ins Spiel. Um in der Partie gegen einen starken Drittligisten, der längst den Glauben an sich selbst gefunden hatte in diesem Spiel, für die Wende zu sorgen, reichte das freilich nicht.

Trotz allen Pokal-Frusts: Am Freitag wartet mit dem TuS N-Lübbecke zum Saisonstart direkt der Top-Favorit auf den Aufstieg auf die Eintracht. "Vielleicht ist es gut, dass wir nicht als Favorit in dieses Spiel gehen", sagt Michael Stock. Stefan Neff sieht das ganz ähnlich: "Wir müssen uns den Glauben an uns selbst wieder erarbeiten. Das werden wir tun." Auf ein Neues am Freitag...


TuS: Hanemann (12 Paraden/32,43 Prozent), Räbiger - Dias, Otto (3), Kolodziej (5/3), Bormann (1), Lungela (3), Siegler (3), Mazic (5/1), Buntic, Mussner (1), Schröder, Bozicevic, Durmaz (2), Hild (5), Schlundt
Eintracht: Mahncke (2/28,57), Grzesinski (7/23,33)  - Bürgin (3), Norouzi (5), Pröhl (2), Schmidt, Klein (2), Voss-Fels, Vorlicek (3), Spohn (2), Gaubatz, Stüber, Stefan (2), Toromanovic (6), Busch (1/1), Jukic
Schiedsrichter: Julian Fedtke/Niels Wienrich (Berlin)

Zeitstrafen: TuS 9, Eintracht 3
Zuschauer: 431