Pavel Prokopec wollte nach dem 31:24-Heimerfolg über den TVG nicht den Partycrasher geben bei der Pressekonferenz, doch der tschechische Eintracht-Coach verhehlte schon relativ kurz nach Abpfiff nicht, dass es Arbeitsaufträge gegeben habe nach dieser Partie. Dinge, die es zu verbessern gilt, will man weiter erfolgreich sein.
„Da waren speziell in der zweiten Halbzeit Sachen, die mir nicht gefallen haben“, manifestierte sich dieser Eindruck nach der Video-Analyse. „Wir vergeben zu viele freie Chancen, machen zu viele technische Fehler. Außerdem ist es oft zu auffällig, wenn wir den Ball zum Kreis bringen wollen“, hatten die Grün-Gelben einiges aufzuarbeiten - trotz des vierten Sieges im sechsten Rückrundenspiel. Ein Lob des Chefcoaches geht in diesem Zusammenhang ans gesamte Team. „Die Jungs sind sehr reflektiert, nehmen Kritik an. Das liegt auch daran, dass sie einen hohen Anspruch an sich selbst haben.“
Jetzt also Dessau. In der Hinrunde gab es in eigener Halle eine knappe 30:32-Niederlage gegen die Mannschaft von „Trainerfuchs“ Uwe Jungandreas, der einst in Leipzig für ein Jahr auch Trainer des damals noch aktiven Spielers Pavel Prokopec war und sich in Dessau-Roßlau quasi auf Abschiedstour befindet. Jungandreas wird im Sommer neuer Trainer des EHV Aue.
Wenn Pavel Prokopec über den DRHV spricht, dann spricht der Eintracht-Coach über mehrere wichtige Komponenten. Zuallererst: die Abwehr. „Ein sehr kompaktes System. Da wird gut geholfen und gut antizipiert. Wir werden richtig arbeiten müssen.“ So wie die HSG Nordhorn-Lingen am Sonntag. Dem Tabellensechsten gelangen beim 22:22-Remis in den zweiten 30 Minuten gerade einmal sechs Treffer. Ein Qualitätsprädikat für die gute Abwehr-/Torhüterarbeit der Jungandreas-Sieben.
Offensiv hebt Prokopec aus einem ohnehin schon sehr ausgeglichenen DRHV-Kader Mittelmann und Antreiber Vincent Bülow und Rechtsaußen Yannick Pust noch heraus. Pust wird am Mittwoch allerdings auf seinen Spannmann David Mišových verzichten müssen. Der Außenspieler zog sich beim EM-Qualifikationsspiel gegen Max Granlunds Finnen einen Außenbandriss im Sprunggelenk zu und fällt für mehrere Wochen aus. Außerdem nicht dabei bei den Gastgebern: Carl-Phillip Haake und Alexander Mitrović, dagegen könnte Yannick Danneberg sein Comeback feiern.
DHRV-Coach Jungandreas spricht wie sein ehemaliger Schützling Pavel Prokopec mit Respekt über den Gegner. „Unsere obersten Ziele müssen es sein, die Hagener Abwehr zu knacken, selbst eine starke Defensive wie zuletzt gegen Nordhorn zu stellen und im Angriff unsere Chancen besser zu nutzen. Das wird eine knifflige und anspruchsvolle Aufgabe.“
Bei der Eintracht haben sich im Vergleich zum Großwallstadt-Spiel nur marginale Änderungen im Aufgebot ergeben. Luca Richter ist wieder fit und kehrt zurück ins Team, möglicherweise fährt auch Niklas Pfalzer aus der U23 mit nach Dessau-Roßlau. Die Torhüterposition besetzen Pascal Bochmann und Maurice Paske.
Die Eintracht startet am Mittwochmorgen um 8 Uhr auf die mehr als 400 Kilometer lange Fahrt, bezieht vor Ort dann ein Tageshotel, ehe es am späteren Nachmittag in Richtung Anhalt-Arena geht. Anpfiff dort ist um 19 Uhr.
Die Partie wird vom Streamingdienst DYN live übertragen. Hier geht's direkt zum Abo. Wer das Spiel nicht alleine, sondern in netter Runde schauen will, der hat dazu heute die Möglichkeit bei „Humpert am Höing“ in der Fleyer Straße 123. Dort findet der Krombacher-Fantalk mit Gastgeber Andreas Klement und prominenten Gästen mit Hagener Handball-Vergangenheit statt. Essen und Getränke gibt es à la carte. Um Tischreservierung online, per WhatsApp (Tel. 0176 40796095) oder telefonisch (02331 4733552) wird gebeten. By the way: Die erste Runde Bier geht auf den Deckel von Eintracht-Partner Krombacher.
