Jubel über die ersten beiden Zähler der Saison nach dem Abpfiff in der Eintracht-Kabine.

Eintracht gelingt Befreiungsschlag am Bodensee

Da sind sie, die ersten Punkte der Saison 2022/23! Mit 30:23 (14:8) setzte sich der VfL Eintracht Hagen am Freitagabend bei Aufsteiger HSG Konstanz durch. Ausschlaggebend für den hochverdienten Erfolg war eine ganz starke Anfangsviertelstunde der Neff-Sieben.


Startaufstellung Eintracht: Maurice Paske (TW) - Theo Bürgin (LA), Valentin Schmidt (RL), Pouya Norouzi (RM), Philipp Vorlicek (RR), Pierre Busch (RA), Tilman Pröhl (KS) - Abwehr/Angriff-Wechsel Freddy Stüber für Valentin Schmidt


Schon der Auftakt geriet den Grün-Gelben so, wie man sich das gemeinhin erträumt. Und zwar mit erwartbarer Startaufstellung, die gleichwohl in einer Nuance anders daherkam als in den vergangenen Wochen: Valentin Schmidt und Pouya Norouzi hatten im Angriff die Positionen getauscht, der iranische Nationalspieler bekleidete die Spielmacherposition. Eine gute Entscheidung, denn Norouzi nutzte vom Start weg die tiefen Räume in der zunächst offensiven HSG-Abwehr, die häufig nicht im Kollektiv, sondern allenfalls individuell verteidigte.

Stichwort Abwehr: Auch hier waren die ganz in Schwarz spielenden Gäste sofort auf Ballhöhe. Schnelle Beine, die richtige Distanz zum Gegenspieler und einen hellwachen Maurice Paske im Rücken - das schlug sich rasch in sehr erfreulichen Zahlen nieder. Sechs Minuten lang stand die "Null" auf Hagener Seite, beim 1:6 bemühte HSG-Coach Jörg Lützelberger die erste Auszeit, wechselte großflächig durch. Am Drücker blieb hingegen die Eintracht, die nach Theo Bürgins Doppelschlag und Pierre Buschs Treffer gar auf 11:2 (17.) enteilt war. Einzig Konstanz' Torhüter Leon Grabenstein - im übrigen ein Schwerter Junge - verhinderte, dass die Eintracht noch weiter davonzog.

Dass es nicht in diesem Stil weitergehen konnte aus Hagener Sicht - durchaus verständlich. Mit einem 3:0-Lauf bekamen die Hausherren zumindest einen Fuß auf den Boden, Stefan Neff nahm seinerseits das erste Team-Timeout. Acht torlose Eintracht-Minuten beendete abermals Pierre Busch (6:12/24.). Auch zur Pause lag die Eintracht in einer Partie, in der die Quote der technischen Fehler inzwischen signifikant angestiegen war, mit 14:8 in Führung.

Die Geschichte der 2. Halbzeit ist schnell erzählt. Die Eintracht verwaltete ihren Vorsprung, der meist zwischen sechs und acht Treffern pendelte, souverän. Basis blieb die aufmerksame Abwehr, beide Torhüter eingeschlossen. Nach 48 Minuten verkürzte Konstanz erstmals auf fünf Treffer - ins leere Eintracht-Tor, weil die Grün-Gelben inzwischen mit sieben Feldspielern unterwegs waren. Pierre Busch und Valentin Busch erstickten jede Hoffnung in der Halle aber mit ihren Treffern zum 19:26.

Und dann war Schluss in der Schänzle-Sporthalle. Jubel bei der Eintracht, der Bock ist umgestoßen. Erst am 4. Spieltag, aber ab jetzt geht's auch ergebnistechnisch aufwärts...


HSG: Grabenstein (12 Paraden/30,77 Prozent), Ebert (0/0) - Stotz (1), Czako (1), Föge (2), Michelberger (2), Thomann, Erifopoulos (1), Mauch (5), Beckmann (3), Wendel (4), Schramm, Ingenpaß, Köder (2/1), Knezevic (2), Hutecek
Eintracht: Paske (12/44,44), Grzesinski (6/46,15) - Bürgin (5), Norouzi (4), Pröhl (2), Schmidt (8/6), Renninger, Klein (1), Voss-Fels, Vorlicek (1), Spohn, Gaubatz (1), Stüber (1), Stefan, Toromanovic, Busch (7)
Schiedsrichter: Tobias Schmack/Philipp Dinges (Stuttgart/Stutensee)
Zeitstrafen: HSG 2, Eintracht 3


Stefan Neff (Trainer VfL Eintracht Hagen): "Wir hatten keinen guten Saisonstart, umso bemerkenswerter war heute der Start ins Spiel für uns. Ich denke, die Abwehrleistung war entscheidend, die uns auch gut ins Tempo hat kommen lassen. Wir gehen 11:2 in Führung - das war in meinen Augen schon vorentscheidend. Richtig eng wurde es danach nicht mehr. Wir hatten das Spiel jederzeit in der Hand."