Am Samstag ist der Ex-Hagener, Jan von Boenigk (rechts), mit dem ASV Hamm-Westfalen zu Gast in Hagen.

Eintracht-Härtetest: Hamms Jan von Boenigk freut sich auf Wiedersehen mit guten Freunden

Acht Tage vor der Meisterschafts-Fortsetzung bei der HSG Nordhorn-Lingen (Sonntag, 5. Februar, 17 Uhr) unterzieht sich Handball-Zweitligist VfL Eintracht Hagen einem letzten Härtetest. Am Samstag ab 14 Uhr ist Erstligist ASV Hamm-Westfalen in der Sporthalle Mittelstadt zu Gast. Dieses Benefiz-Spiel dient nicht nur der sportlichen Vorbereitung, sondern auch einem guten Zweck: Alle Einnahmen, inklusive aus dem Verkauf von Speisen und Getränken, kommen der Hagener Suppenküche e.V. zugute.

Nach den ersten beiden Vorbereitungsspielen seit der Weihnachtspause hat das Team von Trainer Stefan Neff ein ausgeglichenes Torverhältnis zu Buche stehen. Beim Drittliga-Spitzenreiter TuS Ferndorf gab es einen 29:26-Sieg, zuletzt am Mittwoch bei Ligarivale TuSEM Essen eine 21:24-Niederlage. Wenn sich diese Bilanz am Samstag nicht in den Negativbereich verschiebt, wäre das zweifellos ein Erfolg für die Grün-Gelben, obwohl der Gegner im deutschen Handball-Oberhaus Tabellenschlusslicht ist.

„Für uns ist es das erste Vorbereitungsspiel“, berichtet Hamms Jan von Boenigk, der mit seiner Mannschaft eine Woche später als der VfL Eintracht wieder ins Training eingestiegen ist, weil der ASV auch eine Woche später als die Eintrachtler den Punktspielbetrieb wieder aufnimmt. Der 27-jährige Linkshänder, der von 2015 bis 2018 das Trikot der Grün-Gelben trug und hier vom Youngster zum Leistungsträger und Publikumsliebling reifte, freut sich auf ein Wiedersehen mit guten Bekannten. „Die Hagener Mannschaft hat sich in den letzten Jahren ja ziemlich verändert, aber Jan-Lars Gaubatz und Tilman Pröhl sind noch da. Beide zähle ich zu meinen besten Freunden“, verrät von Boenigk, warum er schon mehrmals in dieser Saison bei Eintracht-Spielen in der Krollmann Arena zu Gast war. „Ich bin optimistisch, dass der VfL eine gute Rückrunde spielen und die unteren Plätze verlassen wird“, vertraut der gelernte Bankkaufmann und jetzige Wirtschaftspsychologie-Student seinem Bauchgefühl.

Eine deutlich bessere Rück- als Hinserie braucht der ASV Hamm auch, wenn der Aufsteiger den direkten Wiederabstieg noch vermeiden will. Nur eines der ersten 18 Spiele konnte gewonnen werden, im Oktober gab es einen 32:28-Erfolg gegen Frisch Auf Göppingen. Der zweite Punktgewinn resultiert aus einem 29:29 Anfang Dezember gegen Hannover-Burgdorf. 3:33 Punkte sind ein ziemlich schwerer Rucksack, andererseits ist Tabellenplatz 16 und damit das rettende Ufer „nur“ sechs Punkte entfernt. „Wir hatten krankheits- und verletzungsbedingt in der Hinrunde viele Ausfälle“, blickt Jan von Boenigk zurück, „aktuell sieht es personell deutlich besser aus.“

Allerdings meint es der Spielplan bei der Meisterschafts-Fortsetzung nicht gerade gut mit dem HBL-Schlusslicht: Am 12. Februar gastiert Spitzenreiter Füchse Berlin in der WESTPRESS arena, sechs Tage später tritt das Team von Trainer Michael Lerscht, als Spieler einst auch für den VfL Eintracht aktiv, beim Tabellenzweiten THW Kiel an. Erst im dritten Punktspiel des Jahres 2023 kommt mit Mitaufsteiger VfL Gummersbach ein Team auf Augenhöhe nach Hamm, dem man sowohl in der Meisterschaft (28:29) als auch im Achtelfinale des DHB-Pokals (31:34) erst in der Schlussphase unterlag.

„Wir müssen uns von der Tabellensituation frei machen und den Fokus auf unsere Weiterentwicklung richten“, so beschreibt der Ex-Eintrachtler den aktuellen ASV-Ansatz. „Von daher wäre ein Sieg am Samstag in Hagen schon wichtig für die Psyche, auch wenn es immer heißt, dass in Testspielen die Ergebnisse eher zweitrangig sind.“

Ein gutes Resultat strebt natürlich ebenfalls die Eintracht an. „Nachdem es uns zuletzt gelungen ist, die Abwehr zu stabilisieren, wollen wir jetzt versuchen, auch wieder einen Flow ins Angriffsspiel zu kriegen“, sagt Stefan Neff. Dabei erhofft er sich nicht zuletzt Impulse vom iranischen WM-Teilnehmer Pouya Norouzi, der in dieser von Sponsor „Getränke Hoffmann“ präsentierten Partie wieder eingeplant ist. Als erster Spieler seit langer Zeit, der den VfL Eintracht bei einer Weltmeisterschaft vertreten hat. Der einstige tschechische Mannschaftskapitän Roman Becvar lässt grüßen…


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