Die ersten Heimpunkte sollen am Wochenende gegen den HC Elbflorenz 2006 her.

Eintracht will Großwallstadt-Coup gegen Elbflorenz veredeln

Die Zweitliga-Handballer des VfL Eintracht blicken auf die beiden besten Saisonspiele zurück. Letzten Freitag beim unglücklichen 33:34 in Ludwigshafen stimmte das Ergebnis noch nicht, am Mittwoch beim 35:33-Erfolg in Großwallstadt passte alles. Was immer noch fehlt ist ein Heimsieg. Der soll im fünften Anlauf endlich gelingen. Wenn am Samstag um 19.30 Uhr der HC Elbflorenz in der Krollmann Arena zu Gast ist, wollen die Grün-Gelben den in Unterfranken gelandeten Auswärtscoup mit den ersten Heimpunkten veredeln.

Im Gegensatz zur Gemütslage bei der Eintracht war die Stimmung in  Dresden nach dem Mittwochs-Spieltag mächtig eingetrübt.  Die 23:29-Niederlage gegen Ludwigshafen ging als dritte Heimpleite in Serie in die Statistik ein, mit 6:12 Punkten muss sich das Team von Trainer Rico Göde nun auch nach unten orientieren. „Das sind derzeit nicht wir und es ist nicht das, was wir sein wollen“, fasste der Elbflorenz-Coach die weitgehend ernüchternden 60 Minuten zusammen. Die vergangene Saison hatten die Sachsen auf einem sicheren neunten Platz abgeschlossen, punktgleich mit dem Rangsiebten VfL Eintracht (beide 41:35). Und in die aktuelle Spielzeit starteten die HC-Tiger mit 4:2 Zählern ordentlich. Im DHB-Pokal gelang vor zwei Wochen sogar ein umjubelter 25:24-Triumph gegen Erstligist GWD Minden. Kurz vor Weihnachten ist der TBV Lemgo Achtelfinal-Gast in der Dresdner BallsportARENA.

In der Meisterschaft führt nach neun Spieltagen Rechtsaußen Lukas Wucherpfennig mit 67 Treffern, darunter 26 verwandelte Siebenmeter, die klubinterne Torjägerliste klar an, gefolgt von Kreisläufer Philip Jungemann (29) sowie den Rückraumkräften Ivar Stavast (28), Mindaugas Dumcius (22) und Kapitän Sebastian Greß (21). Letzterer konnte dem jüngsten Rückschlag sogar noch etwas Positives abgewinnen: „Wir sind gerade so weit weg von dem, was wir eigentlich sein wollen, dass es keinen Grund gibt, noch vor irgendetwas Angst zu haben“, sagte der Spielführer nach der Heimschlappe gegen die Eulen, die sich schon nach zwölf Minuten (3:10) abzeichnete. Anders ausgedrückt: Schlimmer kann es kaum noch werden!

Dass die Gäste aus der sächsischen Landeshauptstadt auf schnelle Wiedergutmachung aus sind, dessen ist sich VfL-Coach Stefan Neff bewusst: „Die sind in einer ähnlichen Lage wie wir. Nach der guten vergangenen Saison und mit zusätzlichen Verstärkungen hatten sie gehofft, vielleicht in die erweiterte Spitzengruppe vorstoßen zu können. Stattdessen konnten sie bisher nur punktuell zeigen, was in ihnen steckt. Wie beim Pokalerfolg gegen Minden.“ Vom Potenzial her sei der HC Elbflorenz kein Abstiegskandidat.

Dass sie besser sind als der aktuelle 18. Tabellenplatz, wollen natürlich am Samstag auch die Gastgeber unter Beweis stellen. Im Angriff näherte sich das Eintracht-Spiel in Großwallstadt schon dem an, was man sich als Übungsleiter als Optimum vorstellt, sieht man einmal von gleich drei verworfenen Siebenmetern ab. Defensiv sah Neff in der Untermainhalle vor allem in der zweiten Halbzeit, als der Gegner trotz einer starken Leistung von Tobi Mahncke zu 19 Toren kam, Steigerungspotenzial. Kein anderes Zweitliga-Team hat so viele Gegentreffer kassiert (282) wie der VfL Eintracht. Seit dem 19:23 gegen Eisenach am dritten Spieltag mussten die Eintracht-Schlussleute in jeder Partie den Ball mindestens 30 mal aus dem Netz holen. Der Hauptgrund für das schwache erste Saisonviertel.

Konditionelle Defizite sieht Neff nicht. In Großwallstadt vertraute er weitgehend dem gleichen Personal. Theo Bürgin, Tim Stefan, Damian Toromanovic und Julian Renninger, der gegen Elbflorenz krankheitsbedingt ausfällt, blieben ebenso 60 Minuten auf der Bank wie Youngster Arvid Dragunski. „Die Partie hat ihre eigene Dynamik entwickelt und bot genug Unterbrechungen, so dass die Spieler auch mal durchatmen konnten“, blickt der Hagener Übungsleiter zurück. Vor allem im Rückraum und auf den Außenpositionen lief es so gut, dass kaum Wechselbedarf bestand. Am Samstag wird die Zahl der verfügbaren Kräfte eventuell noch größer: Kapitän Valentin Schmidt und Keeper Maurice Paske sind nach ihren Verletzungen Kaderrückkehr-Kandidaten. Luca Klein, Daniel Mestrum und Alexander Becker fehlen nach wie vor.

Zahlreiche personelle Alternativen und mit dem Aufwind des Großwallstadt-Spiels im Rücken – alles scheint angerichtet für den ersten Saisonerfolg in der Krollmann Arena. Jetzt muss das Neff-Team nur noch liefern! Wer keine Gelegenheit hat, sich vor Ort (zu den Tickets) davon zu überzeugen ob dies gelingt, kann die Partie kostenfrei bei sportdeutschland.tv verfolgen.