„Hardcore“, nennt Eintracht-Trainer Pavel Prokopec das, was das Tabellenbild in der Liga Spieltag für Spieltag an Überraschungen parat hält. Klar ist fünf Spieltage vor Saisonende weiterhin nur, dass nichts klar ist. Gesucht wird weiterhin der zweite Absteiger neben der HSG Konstanz. Elf (!) Mannschaften befinden sich in der erweiterten gefährdeten Zone, die bis hinauf zu Rang sieben reicht. In Zahlen: Der Abstand von der HSG Nordhorn-Lingen (7.) bis zum ASV Hamm-Westfalen (17.) beträgt gerade einmal fünf Punkte.
Nur eine geringfügig bessere Tordifferenz verhindert aktuell, dass die Eulen Ludwigshafen auf einem Abstiegsplatz stehen. Doch dieser Tage ist nichts so flüchtig wie eine Tabellenplatzierung im laufenden Spielbetrieb. Die Begrifflichkeit von der Momentaufnahme bekommt da eine ganz neue Qualität.
„So etwas habe ich noch nie erlebt in meiner Karriere“, sagt Pavel Prokopec. Und dürfte damit bei weitem nicht der Einzige sein. Was das für die Eintracht bedeutet? - Sollte am Freitag in Ludwigshafen ein Sieg gelingen, wäre ein Riesenschritt in Richtung entspannter Saisonendphase getan. Bleiben die Punkte hingegen am Rhein, würde das Märkische Bank Summer-Game gegen den ASV Hamm-Westfalen nach der jetzt folgenden kurzen Pause zum nächsten Abstiegskampf-Krimi werden.
Aber genug der Konjunktiv-Formulierungen. Die zurückliegende Trainingswoche war von mehreren Dingen geprägt. Zunächst natürlich von der Aufarbeitung des Lübeck-Spiels. „Wir verlieren das Torhüter-Duell und machen auch mehr technische Fehler als Lübeck“, blickt Pavel Prokopec zurück, „dennoch gewinnen wir am Ende. Das zeigt mir, dass wir eigentlich gut verteidigt haben.“ Und auch offensiv sah der Coach etliche positive Aspekte, stellte die hohe Passgeschwindigkeit, die Fähigkeit, geduldig noch einmal zurückzustoßen und auch die Leistungen auf den Außenpositionen, dieses Mal mit Schwerpunkt rechts, heraus.
Deutlich weniger erfreulich ist eine Nachricht aus dem Kranken- bzw. Verletztenlager des Teams. Die Saison für Kreisläufer Joshua Thiele nämlich ist definitiv beendet. Die im Auswärtsspiel in Balingen erlittene Armverletzung wurde in dieser Woche erfolgreich operiert, ein Einsatz in den verbleibenden Partien ist jedoch ausgeschlossen.
So werden aller Wahrscheinlichkeit nach erneut Niklas Pfalzer und Arne Quittmann die Positionen hinter Tilman Pröhl ausfüllen. Somit bleibt der Kader im Vergleich zum Lübeck-Spiel komplett unverändert.
Und was erwartet die Grün-Gelben in „Owl City“? - „Emotionen“, sagt Pavel Prokopec, „alles, was Ludwigshafen macht, hat mit viel Leidenschaft zu tun. Unsere Aufgabe ist es, zu verhindern, dass sie die Halle mitnehmen.“ Und das wird alles andere als leicht. Die Mannschaft des Ex-Eintrachtlers Freddy Stüber steht - siehe oben - mit dem Rücken zur Wand, braucht wirklich jeden Punkt, um am Ende des Tages respektive der Saison über dem Strich zu stehen.
Kurzum: Es ist angerichtet zu einem weiteren Duell mit hohem Spannungsfaktor. Und ein Wunsch sei uns gestattet: Auf dass Falk und die Eule auch in der Serie 2025/26 gemeinsam die 2. HBL unter ihre Schwingen nehmen…
Die Eintracht wird am Freitag vom Fanclub „Auswärts dabei“ nach Ludwigshafen begleitet. „Auswärts dabei“ bietet auch für die Spiele beim TuS Ferndorf (Freitag, 23. Mai) und beim mittlerweile als Aufsteiger feststehenden Bergischen HC (Sonntag, 1. Juni) Plätze im Fan-Bus an. Anmeldungen für beide Spiele sind noch bis zum morgigen Freitag (12 Uhr) per E-Mail an holgi71@gmx.de möglich. Wer in Ludwigshafen nicht dabei ist: DYN überträgt natürlich live. Hier geht es direkt zum Abo und dann zum Stream.
