Auswärtssiege sind einfach schön: Befreiter Eintracht-Jubel nach dem Erfolg in Coburg. Nach einem spielfreien Wochenende geht es dann in eigener Halle gegen den 1. VfL Potsdam weiter.

In der kurzen Pause "die richtige Balance finden"

Eigentlich sind spielfreie Wochenenden nicht so das Ding von Stefan Neff. Der Cheftrainer des VfL Eintracht Hagen würde nach zuletzt 6:2 Punkten aus vier Begegnungen in der nun bevorstehenden kurzen Pause am liebsten weiter Vollgas geben. Doch Neff weiß auch, dass die Ressourcen im Team begrenzter Natur sind. "Wir müssen die richtige Balance finden", lautet daher die Devise der Eintracht-Verantwortlichen.

Stichwort personelle Ressourcen: Der Ausfall von Jan-Lars Gaubatz - der erfahrene Rückraumrechte zog sich beim Wurftraining eine Handverletzung zu und wird bis auf weiteres pausieren müssen - war im Vorfeld des Coburg-Spiels nicht die einzige Hiobsbotschaft geblieben. Beim Abschlusstraining am Freitag hatte Kapitän Valentin Schmidt seinem Coach signalisiert, dass die Adduktoren Probleme machen. "Wenn Valle mir sagt, dass er wahrscheinlich nicht helfen kann, dann ist das kein gutes Zeichen", verständigte sich Stefan Neff mit seinem Regisseur entsprechend darauf, dass allenfalls ein Einsatz für Siebenmeter in Frage käme.

Gesagt, getan. "Wir haben dann ja quasi mit acht Feldspielern durchgespielt", blickt der Coach nicht ohne Stolz zurück auf eine Teamleistung, die sich in ihrer ganzen Kompaktheit sehen lassen konnte. "Trotz der 32 Gegentore glaube ich, dass wir die bessere Abwehr hatten", so Neff, "außerdem haben wir den Gegenstoß und die schnelle Mitte gut zur Geltung gebracht." Und im aufgebauten Angriff war es die Achse Kim Voss-Fels/Pouya Norouzi/Valentin Spohn mit Tim Stefan als Backup, die für viele "einfache" Tore verantwortlich zeichnete. Mut zu Würfen aus der Distanz hatte der Coach gefordert. Mut, den er bekam und der sich auszahlte - in Form vieler Treffer und in Form guter bis sehr guter Quoten.

Kurzum: Die Eintracht hatte in Oberfranken das Beste aus einer gewiss nicht einfachen Situation gemacht. Daran gilt es anzuknüpfen, doch das Potsdam-Spiel am Freitag, 17. März (19.30 Uhr, Krollmann-Arena), ist momentan noch weit weg. Zunächst müssen Blessuren und Krankheiten auskuriert werden. In Mini-Besetzung hat am heutigen Montag die Trainingswoche begonnen, an handballspezifische Übungsformen im Spiel 6-gegen-6 ist aktuell nicht zu denken. Entsprechend werden die Einheiten in den Bereich des Athletik- und Lauftrainings verlagert in dieser Woche, echtes Handballtraining findet nur an drei Tagen statt. Über das kommende Wochenende gibt es zudem zwei freie Tage, um dann mit vollem Elan die Vorbereitung auf den 1. VfL Potsdam in Angriff zu nehmen.

An das erste Duell mit dem Aufsteiger denkt Stefan Neff nämlich nicht allzu gerne zurück. 40 Gegentore hatte es Anfang Oktober vergangenen Jahres vor den Toren Berlins gehagelt. "Da haben wir noch etwas gutzumachen", sagt der Coach. Aber, und auch das ist eine Lehre der letzten Wochen: "Erfolgreich durch solche Situationen zu gehen, das schweißt auch zusammen", sagt der Coach. Und genau das braucht es, um weiter zu punkten in dieser extrem engen Liga...