Interview mit Sportdirektor Michael Stock

Seit ca. einer Woche befindet sich die Mannschaft in der Vorbereitung auf die lange Rückrunde der Saison 2021/2022. Welche Schwierigkeiten sich ergeben können, hat man bei der Europameisterschaft erlebt. Vor dem Start in die Rückrunde am 11.02.22 haben wir uns mit unserem Sportdirektor Michael Stock unterhalten.

Julien Wegener: Hallo Michael, bereits Ende Oktober hatten wir uns über die damalige Lage unterhalten. Nun ist die Hinrunde vorbei und wir stehen als Aufsteiger auf einem sensationellen 3. Tabellenplatz. War dies so vor der Saison zu erwarten?

Michael Stock: Natürlich nicht. Deswegen sind wir auf das Jahr 2021 auch mehr als Stolz! In dieser 2. Handballbundesliga sind alle Spiele, 50/50-Spiele. Die lange Hinrunde hat natürlich auch bei uns Substanz gelassen, sodass wir leider mit zwei Niederlagen in Folge in das neue Jahr gehen mussten. Und trotzdem muss man sagen, dass es für uns ein super Jahr auf und neben dem Platz war. Ein wichtiger Faktor ist selbstverständlich auch, dass wir größtenteils von schweren Verletzungen im Jahr 2021 verschont geblieben sind.

Julien Wegener: Du hast es gerade schon erwähnt. Wir stehen vor einer sehr langen Saison. Nach 19 gespielten Spielen ist gerade einmal die Hälfte aller Spiele absolviert. Seit dem 17.01.2022 befindet sich die Mannschaft in der Vorbereitung auf die Rückrunde. Auf was wird es ankommen?

Michael Stock: Die Vorzeichen haben sich nicht geändert. Es gibt weiterhin wesentliche Punkte auf die es ankommen wird: Das Wichtigste wird sein, dass wir möglichst lange von schweren Verletzungen verschont bleiben. Und wie schnell sich ein Spieler verletzten kann, hat man bei Luca Klein gesehen. Er wird leider für die kommenden Wochen ausfallen. Zudem müssen wir schauen, wie Pouya Norouzi von seiner Länderspielpause zurückkommt. Dann wird uns mit Sicherheit die Corona-Pandemie noch eine ganze Weile begleiten. Und die daraus folgenden Einflüsse hat man jüngst bei der Europameisterschaft gesehen. Etliche Spieler mussten dabei in Quarantäne. Und wie unterschiedlich es die einzelnen Mannschaften getroffen hat, ist offensichtlich. Und so ist es auch ein kleines bisschen ein Glücksspiel, wie man durch diese Situation kommt. Natürlich tun wir alles, damit unsere Mannschaft Corona frei bleibt. Unser oberstes Ziel ist es, möglichst jeden Spieler zu jedem Spiel einsatzfähig zu haben. Wenn uns dies möglichst optimal gelingt, haben wir einen Kader, der in dieser Liga, jede Mannschaft schlagen kann.

Julien Wegener: Zu Beginn der Saison wurde als Ziel, der Klassenerhalt genannt. Hat sich an diesem Ziel inzwischen etwas geändert?

Michael Stock: Nein. An diesem Ziel hat sich nichts geändert. Möglicherweise ist die Erwartungshaltung an den Rest der Saison deutlich gewachsen. Damit meine ich vor allem das Umfeld des Vereins und die Fans. Trotzdem tun wir gut daran, uns weiterhin ausschließlich auf das kommende Spiel zu konzentrieren. Wie man in der Hinrunde gesehen hat, entscheiden Kleinigkeiten ein Spiel in dieser Liga, egal wer gegen wen spielt.

Julien Wegener: Im Februar starten wir mit einem Heimspiel gegen den TuS Ferndorf in die Rückrunde. Wie wichtig ist es für die Mannschaft und den Verein, dass dieses Spiel vor 750 Zuschauern stattfinden darf?

Michael Stock: Generell sind Zuschauer in unserem Sport das Salz in der Suppe. Jeder Spieler spielt lieber in einer ausverkauften Halle als vor leeren Rängen. Für das Spiel ist es super, dass wir vor Zuschauern spielen dürfen. Auch wenn es aus jetziger Sicht „nur“ 750 sein werden. In diesem Derby wäre die Krollmann Arena unter normalen Umständen wieder ausverkauft. Trotzdem wird die Stimmung mit Sicherheit überragend sein!

Julien Wegener: Nach dem angesprochenen Start gegen den TuS Ferndorf, haben wir innerhalb von nur acht Tagen, drei Auswärtsspiele. Unteranderem gegen den Ligaprimus aus Gummersbach. Wie wird sich die Mannschaft auf diesen knackigen Start in die Rückrunde vorbereiten?

Michael Stock: Gewissenhaft und mit vollem Engagement. Wenn man die Hinrunde betrachtet, sind unsere Auswärtsergebnisse sehr sehenswert. Daher spielt es für uns fast keine Rolle, ob wir zuhause oder in fremder Halle spielen. Und trotzdem ist es natürlich schöner, vor heimischem Publikum zu spielen. Aber der Spielplan gibt es nun einmal so wieder und es ist müßig sich darüber Gedanke zu machen, ob das gut oder schlecht für uns ist.