Hintergrund des Transfers ist der Umstand, dass sich die Eintracht und der aktuell noch verletzte Kreisläufer Alexander Becker nicht auf eine Verlängerung des im Sommer auslaufenden Vertrages einigen konnten. „Wir haben verschiedene Optionen aufgezeigt, sind aber letztlich nicht zusammen gekommen“, sagt Eintracht-Geschäftsführer Fynn Holpert, „das ist manchmal so im Profisport, wir werden absolut im Guten auseinandergehen und wünschen ‘Becko’ alles erdenklich Gute.“
Aber zurück zum neuen Mann am Kreis und im Abwehrzentrum: Philip Jungemann ist gebürtiger Mendener, wechselte aber schon im zweiten B-Jugend-Jahr aufs Sportinternat nach Leipzig. Dort kreuzten sich tatsächlich erstmals die Wege des Neu-Eintrachtlers und des heutigen Hagener Cheftrainers Pavel Prokopec. „Ich war damals Spieler in Leipzig, Philip in der Jugend“, erinnert sich Prokopec.
Die Entwicklung Jungemanns verlief fortan steil und durchaus „ostlastig“. Dreimal wurde der 1,97 Meter große Rechtshänder mit dem Leipziger Nachwuchs Deutscher Meister, fand über den EHV Aue, den Dessau-Roßlauer HV und den HC Elbflorenz schließlich den Weg nach Hamm. Ein Knorpelschaden im Knie, operiert bei einem Spezialisten in Augsburg und inzwischen komplett auskuriert, zwang Jungemann zu einer längeren Pause, inzwischen ist der Neu-Hagener aber zurück im Wettkampfbetrieb.
Und warum Hagen? - „Ich habe mich von Anfang an sehr gut aufgehoben und wertgeschätzt gefühlt“, sagt Jungemann, „ich bin mir sicher, dass wir mit Pavel einen sehr guten Trainer haben, unter dem ich mich weiterentwickeln und dazu beitragen kann, dass die Eintracht ihre Ziele erreicht.“
Prokopec und Joachim Muscheid, Geschäftsführer der Handball-Management GmbH, bestätigen unisono, dass man vom ersten Kontakt an auf einer Wellenlänge gelegen habe. „Ich mag Spieler, die offen sind und nicht herumdrucksen“, sagt Muscheid, „wir haben viele Themen ehrlich angesprochen und uns sehr gradlinig ausgetauscht - wir brauchen solche Typen.“
Pavel Prokopec stößt in dasselbe Horn. „Wir hatten von Anfang an sehr gute Gespräche. Philip hat schon Erfahrung, ist jemand, der vorangeht, vorne wie hinten physisch präsent ist - ich bin mir sicher, dass er gut zu uns passen und uns weiterhelfen wird." Am Freitag beim Summer-Game in Iserlohn wird Philip Jungemann indes noch auf der Gegenseite stehen, ab dem 1. Juli ist das Trikot dann grün-gelb statt rot.
Die Kreisläuferposition im Eintracht-Kader 2025/26 ist mit Tilman Pröhl, Tim Düren (kommt vom Wilhelmshavener HV) und Philip Jungemann jetzt komplett besetzt.