Nur phasenweise gelang es der Eintracht am Sonntag in der Anhalt-Arena, so kompromisslos zu decken wie in dieser Szene.

Keine Auswärtspunkte für die Eintracht in Dessau-Roßlau

Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt war am Wochenende für die Eintracht keine Reise wert. Mit 29:33 (12:17) unterlagen die Grün-Gelben am Sonntagnachmittag dem Dessau-Roßlauer HV06 und warten nach dem 2. Spieltag weiter auf den ersten Zähler.

Eintracht-Sportdirektor Michael Stock brachte es nach dem Abpfiff auf den Punkt. "Das war zu wenig. Dessau war uns vor allem läuferisch und kämpferisch überlegen. Das ist etwas, wofür man weniger technische Qualtität braucht, sondern Mentalität - und daran müssen wir schnell arbeiten. Die 2. Bundesliga ist auf diesem Niveau gnadenlos, wir müssen raus aus dem Dornröschenschlaf."

Begonnen hatte die Eintracht in der Anhalt-Arena vor 1116 Zuschauern mit Maurice Paske im Tor und (im Angriff) mit Theo Bürgin (LA), Pouya Norouzi (RL), Valentin Schmidt (RM), Philipp Vorlicek (RR), Damian Toromanovic (RA) und Tilman Pröhl am Kreis. Kapitän Valentin Schmidt, auch das keine Überraschung, wechselte in der Abwehr mit Tim Stefan.

Auffällig schon zu Beginn: Die Gastgeber deckten ungemein aggressiv, investierten jene Prozentpunkte mehr, die am Ende oftmals den Unterschied machen können. Ein Qualitätsmerkmal, das sich durch weite Phasen der Partie zog. 3:1, 5:3, 8:8, 13:11 - diese Führung des Hausherren ging auch deshalb in Ordnung, weil sich aus einer kompakten Abwehr eben auch ein effizientes Tempospiel entwickeln lässt. Dass die Eintracht in den letzten Minuten der ersten Hälfte allerdings bis auf 12:17 abreißen lassen musste, das war auch Thema der Halbzeitansprache von Stefan Neff.

Positiv hingegen: Der Start in Abschnitt zwei, er gelang vortrefflich. Pouya Norouzi (2) und Philipp Vorlicek verkürzten binnen nicht einmal drei Minuten auf 15:17 - das Momentum schien nun für die Gäste zu sprechen. Doch wie gewonnen, so zerronnen. Die Eintracht schaffte es nicht, dieses Niveau zu stabilisieren, machte in entscheidenden Phasen jene "leichten" Fehler, die der Mannschaft von Uwe Jungandreas halfen, zurück ins Match zu finden und sich wieder abzusetzen.

Eine knappe Viertelstunde vor dem Ende ging Eintracht-Coach Stefan Neff nach einer Auszeit schließlich "all in", brachte den siebten Feldspieler und ließ deutlich offensiver decken. Auch das brachte an diesem Tag aber nicht die Wende. Zwar betrieben die Grün-Gelben noch ein wenig Ergebniskosmetik, für eine nachhaltige Aufholjagd kam die Eintracht aber nicht mehr in Frage.

Trotz des Niederlagen-Frustes gab es aber eine durch und durch positive Nachricht am Sonntagnachmittag. Julian Renninger feierte nach langer Verletzungspause ein gelungenes Comeback, erzielte nicht nur zwei Treffer, sondern agierte so, wie ein Julian Renninger immer agiert: mit Herz und Leidenschaft. Eine Blaupause dafür, wie es gehen kann in den kommenden Wochen...


HV: Ambrosius (16 Paraden/40 Prozent), Patzwaldt (0/0) - Löser (5), Hrstka (6/3), Haake (1), Gempp (4), Sohmann (1), Baumgart, Misovych (2), Schmidt, Haeske, Gliese (4), Emanuel, Pust (5), Leu (5)
Eintracht: Paske (1 Tor/8 Paraden/22,86 Prozent), Grzesinski (3/37,50 Prozent) - Bürgin (3), Norouzi (5), Pröhl (4), Schmidt (4/1), Renninger (2), Klein, Voss-Fels (2), Vorlicek (1), Spohn (1), Gaubatz, Stüber, Stefan, Toromanovic (2), Busch (4)  
Schiedsrichter: Fabian Friedel/Rick Herrmann (Leipzig/Zschorlau)
Zeitstrafen: HV 3, Eintracht 2
Zuschauer: 1116