Nun ist der Sport im Allgemeinen und der Handball im Besonderen vieles, aber keine lineare Angelegenheit. Aber bei aller Komplexität der Fragestellung, warum es an einem Tag richtig mies, kurz darauf aber schon hervorragend laufen kann, ist Eintracht-Cheftrainer Pavel Prokopec gar nicht so weit weg vom Wunsch der Anhängerschaft.
„Wir müssen es schaffen, dass viele Dinge aus dem Dormagen-Spiel unser neuer Standard werden“, sagt der Coach und hat dabei einen Aspekt ganz besonders im Blick. „Emotionalität und Leidenschaft der Abwehr - das hat mir richtig gut gefallen“, freute sich Prokopec über die Körpersprache, den ungemein kompakten Auftritt des gesamten Verbandes und den Umstand, dass selbst das kleinste Erfolgserlebnis im Kollektiv gefeiert wurden.
Gute Abwehr, guter Torwart: Was plakativ klingt, hat einen hohen Wahrheitsgehalt. „Bochi hat überragend gehalten“, so Prokopec, „aber beim Handball hängt alles mit allem zusammen. Die Abwehr hat es ihm leichter gemacht als das beispielsweise in Coburg der Fall war.“
Doch bei aller Freude über die gelungene 2025er-Heimpremiere: Es waren auch „nur“ zwei Punkte in einer Liga, die Woche für Woche beweist, dass es nichts gibt, was es nicht gibt in dieser Saison. Die Sinne dafür sind im Eintracht-Lager jedenfalls geschärft. „Gewinnst Du drei Spiele hintereinander, bis Du Neunter oder Zehnter, bei drei Niederlagen hintereinander gibt es richtig Probleme“, bringt es der Coach auf den Punkt.
Was im Umkehrschluss heißt: Auch in Ostwestfalen ist am Sonntag alles möglich. „Das wird ein völlig anderes Spiel. Minden ist eine sehr erfahrene Mannschaft, mit einer sehr, sehr guten ersten Sieben“, sagt der Eintracht-Trainer über den Tabellenzweiten, der in diesem Jahr erst ein Spiel absolviert hat (31:27-Sieg über die Eulen Ludwigshafen). Die für das vergangene Wochenende geplante Partie gegen die HSG Nordhorn-Lingen war aufgrund zu vieler krankheitsbedingter Ausfälle bei der HSG verlegt worden.
Stichwort Krankheit: Auch die Eintracht ist in dieser Woche nicht verschont geblieben. Kapitän Niclas Pieczkowski musste das Bett hüten. Alle anderen Spieler sind indes fit, aus der U23 wird voraussichtlich wieder Linkshänder Luca Richter mit dabei sein.
Selbstverständlich wird die Begegnung aus der Merkur-Arena live bei DYN übertragen. Hier geht es direkt zum Stream.