Ohne Linkshänder Philipp Vorlicek wird der VfL Eintracht Hagen heute sein Weihnachtsspiel gegen Tabellenführer HBW Balingen-Weilstetten bestreiten müssen. Der Rückraumspieler hat sich beim Auswärtsspiel in Würzburg am Knie verletzt.

Ohne Philipp Vorlicek ins Weihnachtsspiel gegen den Liga-Primus

Weihnachten. Zeit der Ruhe, der Besinnlichkeit, des Abschaltens. Für die Teams der 2. HBL gilt das nicht. An Heiligabend hatten Spieler und Staff des VfL Eintracht Hagen frei, am gestrigen 1. Weihnachtsfeiertag stand die Mannschaft aber schon wieder in der Trainingshalle. Denn: Zum Weihnachtspiel gastiert heute (16 Uhr, Krollmann-Arena) niemand Geringeres als Tabellenführer HBW Balingen-Weilstetten in Hagen.

Ein wichtiger Eckpfeiler konnte gestern indes nicht aktiv ins Trainings-Geschehen eingreifen. Linkshänder Philipp Vorlicek, in den vergangenen Wochen zurück auf dem Weg zu alter Durchschlagskraft, verletzte sich beim Auswärtsspiel gegen die Wölfe Würzburg am Knie. In den kommenden Tagen sollen eingehendere Untersuchungen Aufschluss über die Schwere der Verletzung geben, fest steht aber schon jetzt: Gegen den Spitzenreiter wird die Hagener Urgewalt aus dem rechten Rückraum nicht mit von der Partie sein können.

"Natürlich ist das bitter für uns", sagt Eintracht-Coach Stefan Neff, der schon am Mittag des 1. Weihnachtstages sein Team mit den Video-Zusammenschnitten über den Gegner versorgt hatte, zumal mit Pierre Busch und Josip Jukic (beide krank) zwei weitere Aktivposten aus dem Würzburg-Spiel auszufallen drohen. "Aber irgendwie passt das zu unserer momentanen Situation", nimmt es der Coach mit einer Spur von Galgenhumor.

Doch es gibt auch gute Nachrichten. Kreisläufer Freddy Stüber wird nach ausgeheiltem Armbruch sein Comeback feiern, und auch Torhüter Mats Grzesinski will sich trotz Nasenbeinbruchs mit einer Spezialmaske in den Dienst der Mannschaft stellen, so dass das Duo Paske/Grzesinski das Eintracht-Tor hüten wird. Routinier Tobias Mahncke fällt mit einem Fingerbruch weiterhin aus. Und es gibt noch einen "Comebacker": Valentin Spohn ist ebenfalls wieder fit. 

Klar ist nach dem Auswärtscoup von Würzburg, als die Eintracht einen zwischenzeitlichen 10-Tore-Rückstand gegen Ende der 1. Halbzeit noch in einen 33:31-Sieg umwandelte, aber auch, dass dem Druck auf die Grün-Gelben zumindest die Spitze genommen worden ist. Tabellarisch sind die Vorzeichen deutlich umrissen: Der Gast kommt als souveräner Tabellenführer und Favorit, die Eintracht hingegen wird trotz der weiterhin prekären Personallage alles daran setzen, die "Gallier" so lange wie möglich zu ärgern.

"Ich bin gefragt worden, ob der Zeitpunkt des Spiels nach der Niederlage von Balingen gegen Potsdam der falsche sei", berichtet Stefan Neff, "aber man kann das auch andersherum sehen: Vielleicht ist es genau der richtige Zeitpunkt..." 

In der nicht gerade überheizten Sporthalle in Hagen-Dahl hat Stefan Neff sein Team gestern jedenfalls auf einen Gegner vorbereitet, dessen Stärken bekannt sind. Viel Körperlichkeit, internationale Qualität, ein Top-Gegenstoß und ein tiefer Kader. "Balingen steht völlig zurecht an der Tabellenspitze", so Neff, der aber sehr wohl registrierte, wie Aufsteiger Potsdam gegen den Primus reüssiert hat. "Potsdam war eklig, hatte eine gute Torhüterleistung", sagt Neff, der den Eintracht-Fans im letzten Spiel vor der WM-Pause vor allem aber eines verspricht: "Wir werden noch einmal alles reinwerfen, was wir haben..."