Durchaus konsequenter Abwehrarbeit folgten bei der Eintracht zu oft erkleckliche Fehlerketten, so dass mit dem 34:34-Remis beim EHV Aue unterm Strich niemand zufrieden war.

Im Erzgebirge lässt die Eintracht zu viele Chancen ungenutzt

Am Ende wurde es nach zuletzt vier Niederlagen in Folge zwar ein Punkt, doch von "Gewinn" zu reden, wäre dann doch zu viel des Guten. Das 34:34-Remis der Eintracht beim EHV Aue am frühen Samstagabend war angesichts der vielen ausgelassenen Gelegenheiten, die Weichen in der Erzgebirgshalle auf Sieg zu stellen, zu wenig.


Startaufstellung Eintracht: Tobias Mahncke (TW) - Josip Jukic (LA), Pouya Norouzi (RL), Niclas Pieczkowski (RM), Kim Voss-Fels (RR), André Alves (RA), Freddy Stüber (KS)


Eintracht-Cheftrainer Stefan Neff hatte seine Startaufstellung auf gleich drei Positionen im Vergleich zum Summer-Game geändert. Tobias Mahncke startete im Tor, der frischgebackene Familienvater André Alves auf Rechtsaußen und Niclas Pieczkowski auf der Spielmacherposition.

Und es begann gut für die Eintracht, richtig gut sogar: Pouya Norouzi und Freddy Stüber legten nach nicht einmal 90 Sekunden eine 2:0-Führung vor. Pascal Bochmann, in der neuen Saison im Eintracht-Tor, aktuell aber noch in Auer Diensten, verhinderte das 3:0 per Gegenstoß durch Josip Jukic. Pouya Norouzi holte Versäumtes aber nach (3:0/5.).

Und die Gastgeber? - Olafur Stefansson, zum Saisonende scheidender EHV-Trainer, hatte seiner Mannschaft zunächst ein eher seltenes Angriffssystem mit zwei Kreisläufern verordnet. Das wirkte zumindest in der Startphase ein Stück weit unrund, war aber auch der angespannten Personalsituation der Erzgebirgler geschuldet, die - wie die Eintracht auch - einige Ausfälle zu verkraften hatten.

Gleichwohl: Schon bis zur Pause wurde es deutlich zäher aus Sicht der Eintracht, nahm Pascal Bochmann seinen neuen Teamkameraden so manchen Wurf weg und konnte Hagen die anfängliche defensive Konsequenz so nicht fortführen.

Beim 9:8 (18.) lag Aue erstmals vorne. Niclas Pieczkowski, Tobias Mahncke und der Hagener Maßnahme, das Auer 4:2-System mittels eines Positionsverteidigers quasi aufzulösen, trugen dazu bei, dass zur Pause dennoch eine 18:16-Führung der Neff-Sieben zu Buche stand. Das war keine tabellarisch untermauerte Machtdemonstration, wohl aber die realistische Chance auf den angepeilten Auswärtssieg. Doch es kam anders.

Die Geschichte der zweiten Halbzeit in der allenfalls mäßig lauten Erzgebirgshalle war vergleichsweise schnell erzählt. Beide Mannschaften ließen es in der fairen Partie in vielen Bereichen an der allerletzten Konsequenz vermissen, leisteten sich ein permanentes Auf und Ab ihrer Leistungskurven. 

Die Eintracht lag dennoch meist knapp vorne, Aue - inzwischen mit dem siebten Feldspieler - ließ sich dennoch nicht abschütteln. Und mehr noch: Nach 50 Minuten hatte die Stefansson-Truppe beim 30:29 plötzlich wieder die Nase vorne.

Tobias Mahnckes finale Parade gegen Elias Gansau, Stefan Neffs letzte Auszeit 19 Sekunden vor dem Ende und Sveinbjörn Peturssons Save von Alex Wecks letztem Wurf der Partie besiegelten dann das 34:34-Remis und ließen zufriedene Gastgeber sowie deutlich weniger amüsierte Grün-Gelbe zurück. Irgendwie ein typisches (vor-)letztes Saisonspiel...


EHV: Bochmann (9 Paraden/30,00 Prozent), Petursson (3/19,00) - Planken, Hopfmann, Sova (5), Pereira (7/5), Sajenev, Slachta (1), Mubenzem (7), Jerebie (2), Levak (1), Lange (3), Gansau (2), Schwock, Blecha (6), Vignjevic
Eintracht: Mahncke (13/30,00), 
Grzesinski (0/0) - Bürgin (1), Norouzi (5), Pfalzer, Alves (5), Pieczkowski (4), Klein, Weck (5), Voss-Fels (3), Gaubatz (3), Stüber (5), Beck, Jukic (3), Richter, Busch
Schiedsrichter: Markus Hehn/Felix Mayer (Pfullingen)
Zeitstrafen: EHV 0, Eintracht 1
Siebenmeter: EHV 5/5, Eintracht 0/0