Startaufstellung Eintracht: Maurice Paske (TW) - Benedikt Israel (LA), Pouya Norouzi (RL), Niclas Pieczkowski (RM), Jan von Boenigk (RR), Pierre Busch (RR), Tilman Pröhl (KS)
Kurzfristig hatte sich im personellen Bereich der Eintracht doch noch etwas getan. Tilman Pröhl gab nach dem Aufwärmen grünes Licht für einen Einsatz. Comeback nach überstandenem Muskelfaserriss. Comeback in der Startaufstellung. Ebenfalls zurück im Kader: Igor Panisic nach auskurierter, längerter Krankheit mit anschließendem Aufbautraining, die Linkshänder Jan-Lars Gaubatz und Luca Richter (krank) mussten hingegen passen.
In der Startaufstellung hatte Eintracht-Coach Pavel Prokopec im Vergleich zum Großwallstadt-Spiel auf einer Position gewechselt. Maurice Paske begann im Tor. Und der Gast? - Ein vergleichsweise schmaler 13er-Kader stand auf dem elektronischen Spielberichtsbogen, weil mit Janik Patzwaldt, Luka Baumgart, Jakub Powarzyński und Oskar Emanuel Dessaus Trainerfuchs Uwe Jungandreas ein Quartett ersetzen musste.
Aber zum Spiel: Zwei flexibel agierende 6:0-Abwehrreihen stellten beide Teams, die Wahl der offensiven Mittel waren indes unterschiedliche. Der Gast setzte zunächst Akzente über den Kreis (Tillman Leu), während die Eintracht vor allem über Pouya Norouzi, aber auch Jan von Boenigk, Pierre Busch und Benedikt Israel zum Zuge kam.
Hagener 8:6-Führung nach einer knappen Viertelstunde. Gelungener Start. Gute Körpersprache. Bemerkenswert aus Hagener Sicht: Nach dem ersten größeren Wechsel-Turn (jetzt Voss-Fels, Granlund und Pfalzer im Innenblock), verteidigte die Eintracht immer noch mit schnellen Beinen und engagiert. Dennoch kamen die Hausherren nicht weiter weg, weil Dessau ganz ähnliche Defensiv-Qualitäten zeigte und die Eintracht-Fehlerquote (u.a. dreimal Offensivfoul) vorne einen höheren Vorsprung verhinderte. 13:13 zur Pause. Vielleicht etwas zu wenig aus Gastgeber-Sicht, aber keineswegs unverdient mit Blick auf die gesamten ersten 30 Minuten…
Der Start in Abschnitt zwei - Hagen mit identischer Start-Sieben wie zu Beginn - ging klar an Grün-Gelb. Mehrere Paske-Paraden, zwei Tempo-Tore. 15:13. Und dann noch Tilman Pröhl. 16:13 in der 34. Minute.
Früh, sehr früh bat Uwe Jungandreas zur Auszeit. Nachvollziehbar natürlich. Und dennoch blieb die nun offensiver verteidigende Eintracht am Drücker. Benedikt Israels Treffer zum 17:13 war die erste 4-Tore-Führung des Abends überhaupt.
Doch wie gewonnen, so zerronnen. Nach Dannebergs Siebenmetertor (41.) war der schöne Hagener Vorsprung schon wieder dahin. Viel zu leicht ging das. Und so hatte die zu kippen scheinende Partie ihren ursprünglichen Charakter zurück, sehr zum Leidwesen der Eintracht, die beim 20:21 (44.) sogar erstmals seit 9:10 (24.) wieder im Hintertreffen lag.
Die DRHV-Achse Bülow/Danneberg war es nun, die die Eintracht immer wieder vor Probleme stellte. Weil sich überdies die Quote der technischen Fehler überproportional schnell in Richtung der Eintracht verschob, holten sich die Biber das entscheidende Momentum zurück.
Mit einer 3:2:1-Abwehr versuchte Eintracht-Trainer Pavel Prokopec in den letzten knapp fünf Minuten, den 2-Tore-Rückstand zu egalisieren. Auf 28:29 (58.) und 29:30 (59.) verkürzte “Doppelpacker” Pouya Norouzi tatsächlich noch, doch mehr wollte nicht gelingen. 34 Sekunden vor dem Ende zog der Gast die letzte grüne Karte, brachte gar den siebten Feldspieler, um voll auf Sieg zu gehen. Das gelang. Der zwölffache Torschütze Yannick Danneberg sowie Yannick Pust machten den Deckel drauf für den Gast und ließen nach dem Schlusspfiff der jederzeit souveränen hessischen Unparteiischen Julian Köppl/Denis Regner (Frankfurt/Nieder-Olm) hängende Hagener Köpfe zurück. Auf dem Feld und auf den Tribünen.
Eintracht: Paske (9 Paraden/29 Prozent), Bochmann (3/23), Brockmeyer (n.e.) - Öhler, Norouzi (8), Pröhl (2), Alves, Pieczkowski (1), Panisic, Voss-Fels, Israel (5), Granlund, Pfalzer, Jukic, Busch (7/3), von Boenigk (7)
DRHV: Ambrosius (2/11), Mohs (3/20) - Gonschor (2), F. Haake (1), C. Haake, Bülow, Mitrovic (2), Nowak (5), Misovych, Danneberg (12/4), Hertzfeld, Pust (6), Leu (4)
Schiedsrichter: Julian Köppl/Denis Regner (Frankfurt/Nieder-Olm)
Zeitstrafen: Eintracht 3, DRHV 3
Siebenmeter: Eintracht 3/3, DRHV 4/4
Zuschauer: 1.023
Benedikt Israel (Linksaußen VfL Eintracht Hagen): “Es ist immer schwer, so direkt nach dem Spiel. Wir hatten natürlich etwas anderes erhofft, bis zur 40. Minute sah es auch noch okay aus. Dann verlieren wir den Faden im Angriff und bekommen ein paar Dinger rein, die wir nicht reinbekommen müssen. Diese fünf Minuten brechen uns am Ende das Genick. Am Mittwoch haben wir die nächste Chance, da wollen wir zeigen, dass wir es besser können.”
Hier geht's direkt zur Pressekonferenz mit den beiden Trainern Uwe Jungandreas (DRHV 06) und Pavel Prokopec (Eintracht), moderiert von Dirk Müller.