Startaufstellung Eintracht: Maurice Paske (TW) - Josip Jukic (LA), Pouya Norouzi (RL), Max Öhler (RM/Abwehr-Angriff-Wechsel mit Niclas Pieczkowski), Jan von Boenigk (RR), Pierre Busch (RA), Tilman Pröhl (KS)
Der sonntägliche Blick aufs Eintracht-Personal, er war ein fast schon gewohnter. Ein positiv gewohnter. Abgesehen von den Langzeitverletzten keine weiteren Ausfälle, identische Startaufstellung wie in der Vorwoche gegen die Eulen - mit einer Ausnahme: Maurice Paske rückte für Pascal Bochmann zwischen die Pfosten. Dem ASV ging es da deutlich schlechter. Neun (!) Spieler aus dem Zweitliga-Kader standen nicht zur Verfügung. Bitter.
Zum Spiel an sich: An alter Wirkungsstätte gelang Jan von Boenigk der erste Treffer des späten Nachmittags, und das Momentum blieb direkt beim Gast. Die Eintracht interpretierte ihre 6:0-Abwehr erneut offensiv a la Pavel Prokopec, deckte mit viel, viel Leidenschaft, während der ASV auf seinen ersten Treffer (Andreas Bornemann) fast sechs Minuten warten musste. Es war das Tor zum 4:1, was zeigt: Die Eintracht war direkt im Spiel, in das mit leichter Verspätung und gepusht von mehreren Katsigiannis-Paraden, auch die Gastgeber fanden. Beim 5:5 war der ideale Hagener Auftakt ein Stück weit dahin, ohne dass irgendetwas Schlimmes passiert wäre.
Das Tempo auf beiden Seiten: hoch. Der Einsatz: mindestens genauso hoch. Die beiden Unparteiischen hatten jede Menge zu tun, machten ihre Sache unterm Strich aber gut, auch wenn die eine oder andere der vielen 50:50-Entscheidungen sicherlich diskutabel war. Aber das liegt nunmal in der Natur der Sache…
Einen kleinen „Hänger“ überstanden die Grün-Gelben ohne Schaden und gingen durch konsequentes Tempospiel nach starker Abwehr-/Torhüterleistung über Josip Jukic mit einer 17:14-Führung in die Kabine. Klar war aber auch: Drei Tore Vorsprung in einem derart schnellen, intensiven Spiel sind kein Ruhekissen…
Duplizität der Ereignisse: Auch der Start in den zweiten Abschnitt gelang der Eintracht sehr zur Freude der zahlreichen Hagener Fans im Gästeblock M besser. Bereits nach etwas mehr als sechs Minuten sah sich ASV-Trainer Michael Hegemann genötigt, sein zweites Team-Timeout zu ziehen und nachzujustieren. Mit 21:15 führte der von den spielfreudigen Pouya Norouzi und Max Öhler angeführte Gast da bereits.
Doch auch dieser Break änderte nichts. Die Eintracht blieb am Drücker, baute ihre Führung auf bis zu sieben Treffern aus. Kompromisslos wurden die Nahtstellen der Hammer Abwehr gesucht. Es war ein grün-gelbes Kollektiv, das in vielen Situationen jenen entscheidenden Wimpernschlag wacher und mithin schneller war als der ASV.
Mit einer 30:23-Führung ging es aus Hagener Sicht in die gemeinhin als „Crunchtime“ apostrophierten finalen zehn Minuten. Der ASV öffnete auf der Zielgeraden seine Abwehr auf ein 4:2-System, hatte vorne aber nicht eben das Wurfglück gepachtet. Im dritten und letzten Team-Timeout justierte Pavel Prokopec seinerseits mit Blick auf die offensive Hammer Abwehr nach.
Beide Angriffsreihen ließen in den bisweilen vogelwilden Schlussminuten vieles liegen. An der Grundtendenz der Partie änderte das freilich nichts mehr, so dass der grün-gelbe Anhang schon Minuten vor der Schlusssirene in den Feiermodus schaltete.
Die Hagener Serie wächst damit auf 7:1 Punkte, am Donnerstag geht's in eigener Halle gegen den TuS Ferndorf. Der Handball-Dezember in Hagen - bislang ein sehr guter Monat…
ASV: Katsigiannis (6 Paraden/26 Prozent), Hertlein (6/16) - Huesmann (4/4), Voeing, Meyer-Siebert (2), Böttcher (1), Machner (4/1), Mühlhauser, Haunold (5), Bornemann (5), Waschkowski, Körber, Stüber (6)
Eintracht: Paske (8/37), Bochmann (1/4) - Öhler (3), Norouzi (7), Pröhl (3), Alves, Pieczkowski (1), Voss-Fels (3), Gaubatz (1), Israel, Granlund, Pfalzer (1), Jukic (4), Richter (2), Busch (6/1), von Boenigk (2)
Schiedsrichter: Lukas Struder/Paul Kijowsky (Mainz/Koblenz)
Zeitstrafen: ASV 3, Eintracht 5
Siebenmeter: ASV 5/6 (verworfen: Huesmann), Eintracht 1/3 (verworfen: Voss-Fels, Busch)
Pierre Busch (VfL Eintracht Hagen): „Wir haben über 60 Minuten eine gute Leistung gezeigt. Wir hatten in den vergangenen Spielen oft Phasen zwischen der 40. und 50. Minute, in denen wir nur wenige Tore gemacht haben. Dieses Mal war es andersherum, wir sind da davongezogen. Für Hamm war es wirklich schwierig, sie hatten so viele Verletzte und kaum Wechselmöglichkeiten, das hat man in dieser Phase gemerkt. Wir haben das dann relativ sicher runtergespielt.“