Jan-Niclas Schneider auf dem Weg zu einem seiner beiden Treffer. Der Linkshänder aus der Hagener U23 sorgte zusammen mit Luca Richter dafür, dass Pierre Busch nach seinem Dauereinsatz der vergangenen Monate pausieren konnte.

Seriös und erfolgreich: Eintracht gewinnt gegen HC Motor Zaporizhzhia

Zweck erfüllt, Rhythmus gehalten, Erfolgsserie fortgesetzt. Mit einem 34:28 (19:14)-Sieg gegen den ukrainischen Gastclub in der 2. Handball-Bundesliga, den HC Motor Zaporizhzhia, hat sich der VfL Eintracht Hagen am Freitagabend in die letzte kurze Pause der Saison verabschiedet. Weiter geht es am 6. Mai mit dem Heimspiel gegen den VfL Lübeck-Schwartau.


Startaufstellung Eintracht: Maurice Paske (TW) - Josip Jukic (LA), Tim Stefan (RL), Valentin Schmidt (RM), Philipp Vorlicek (RR), Jan-Niclas Schneider (RA/Abwehr-Angriff-Wechsel mit Alexander Becker), Tilman Pröhl (KS)


Eintracht-Chefcoach Stefan Neff hatte es im Vorfeld angekündigt: Diejenigen Spieler, die zuletzt viel Spielzeit bekommen hatten oder angeschlagen waren, bekamen eine Pause. Als da wären: Pierre Busch, Theo Bürgin (Teilanriss des Außenbandes aus dem Rostock-Spiel), Luca Klein und Torhüter Mats Grzesinski. Pouya Norouzi stand zwar auf dem Spielbericht, wurde aber nicht eingesetzt. Dafür rückten aus der U23 erneut Arvid Dragunski und Jan-Niclas Schneider sowie Luca Richter aus der U19 ins Aufgebot.

Die Startphase im Castello Düsseldorf gehörte zunächst noch dem ukrainischen Serienmeister, dessen rückraumlastiges Spiel die Eintracht allenfalls schleppend in den Griff bekam. So dauerte es bis zur 12. Minute, ehe Philipp Vorlicek mit seinem bereits dritten Treffer erstmals zum 6:6 ausglich. Kurz darauf besorgte Kapitän Valentin Schmidt per Siebenmeter die erste Eintracht-Führung (7:6/14.). 

Wichtig aus Sicht des HC Motor: Dmytro Horiha war schon nach einer Viertelstunde mit zwei Zeitstrafen belastet, entsprechend mussten die Ukrainer ihre Abwehr umstellen. Und die Eintracht? - Neben Philipp Vorlicek fand auch U23-Rechtsaußen Jan-Niclas Schneider gut ins Spiel. Dem Hagener Eigengewächs gelangen früh seine ersten beiden Zweitliga-Tore der Saison.

Da wollte Luca Richter nicht nachstehen. Nach dem Treffer des U19-Linkshänders, der am Ende bei fünf Toren aus fünf Versuchen landen sollte, zur Hagener 10:7-Führung (17.) nahm HC-Coach Gintaras Savukynas das erste Team-Timeout. Den Hagener Lauf unterbrach das nicht. Valentin Schmidts Siebenmetertreffer zum 12:7 war gleichbedeutend mit einer Hagener 8:1-Serie. Ein Vorsprung, der kurz schmolz, bis zur Pause aber direkt wieder wuchs, weil die Eintracht - angeführt von ihrem erneut ganz starken Capitano Valentin Schmidt (acht Treffer in Halbzeit eins) - in einer Auszeit nachjustierte und sich auf 19:14 absetzte.

Die erste Hagener 6-Tore-Führung (22:16) ging nach Wiederanpfiff auf das Konto eines "Doppelpacks" von Luca Richter. Im Bereich zwischen vier und sechs Treffern pendelte sich der Vorsprung der Eintracht, nun mit Tobias Mahncke im Tor, zunächst ein. Nach knapp 45 Minuten kam der HC Motor noch einmal kurz zurück, weil Kapitän Zakhar Denysov nach vierwöchiger Verletzungspause (Kieferbruch im Europapokal) als Antreiber nun für Impulse bei den Ukrainern sorgte.

Bis auf 23:25 schlich sich der HC Motor so heran, dann allerdings erhöhte sich die Fehlerquote der Gastgeber binnen weniger Minuten derart sprunghaft, dass die kompakte Eintracht keine Mühe hatte, sich bis zum 34:28-Endstand abzusetzen. Ein Ergebnis, das auch in dieser Höhe in Ordnung ging.


HC Motor: Chudinov (6 Paraden, 25,00 Prozent), Komok (8/34,78) - Kubatko (3), Blyzniuk (1), Shcherbina, A. Kasai, Denysov (1), Osadchyi, Turchenko (7/2), Molina, Kravchenko (1), Horovyi (3), Onufriienko, Horiha (3), O. Kasai (5), Tiutiunnyk (4)
Eintracht: Paske (8/36,36), Mahncke (4/22,22) - Becker (2), Norouzi (n.e.), Pröhl, Schmidt (10/5), Schneider (2), Voss-Fels (1), Vorlicek (6), Spohn, Stüber (3), Stefan (1), Dragunski (1), Jukic (3), Richter (5)
Schiedsrichter: Jonas Zollitsch/Marvin Volkening (Minden/Bad Oeynhausen)
Zeitstrafen: HC Motor 5, Eintracht 1
Siebenmeter: HC Motor 2/3 (verworfen: Turchenko), Eintracht 5/6 (verworfen: Schmidt)


Michael Stock (Sportdirektor VfL Eintracht Hagen): "Wir haben das sehr souverän und solide gespielt heute, waren letztlich konsequent. Nach dem 12:7 in der ersten Halbzeit lassen wir etwas nach, das reicht dann, um Zaporizhzhia wieder ins Spiel zu bringen. In der zweiten Hälfte spielen wir die Partie dann souverän runter in ständig wechselnden Besetzungen. Luca Richter fand ich mit fünf Treffern aus fünf Versuchen sehr spielfreudig. Fazit: Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung, wir können zufrieden sein."

Kim Voss-Fels (Rückraumspieler VfL Eintracht Hagen): "Sehr großen Respekt vor dem HC Motor Zaporizhzhia, was die Mannschaft in dieser besonderen Situation leistet, weit weg von ihren Familien und immer mit den Gedanken an den Krieg im Kopf, ist überragend. Wir haben das heute souverän hinbekommen - so, wie wir uns das vorgenommen hatten."