Startaufstellung Eintracht: Pascal Bochmann (TW) - Josip Jukic (LA), Pouya Norouzi (RL), Niclas Pieczkowski (RM), Jan von Boenigk (RR), Pierre Busch (RA), Tilman Pröhl (KS)
Keine Überraschung in der Hagener Startaufstellung. Stefan Neff begann mit derselben Formation wie in den Vorwochen - mit einer kleinen Ausnahme: Kapitän Niclas Pieczkowski spielte auch im Angriff, wechselte zunächst nicht mit Max Öhler.
Wichtig aus Hagener Sicht, weil anders als zuletzt: Torhüter Pascal Bochmann war sofort im Match, parierte dreimal, darunter einen Siebenmeter. 3:1 und 5:2 (Busch per Leger/8.) - dieser Start durfte für die Eintracht unter der Kategorie “gelungen” verbucht werden.
So rund ging es nicht weiter. Der eingewechselte Ex-Hagener Philipp Vorlicek war es, der nach 14 Minuten für den Gast ausglich. Stefan Neff zog das erste Team-Timeout, mahnte mehr defensive Konsequenz an. Vorne wollte die Eintracht nun zu schnell zu viel, ging bisweilen unvorbereitet ein hohes Risiko.
Kurzum: Der Hagener Flow, er war weg. Auch, weil das Mindener Konstrukt 6:0-Abwehr - mit Alexander Weck und Tom Bergner bzw. Carles Asensio Cambra im Innenblock sowie Torhüter Malte Semisch dahinter - immer besser funktionierte und GWD so häufiger ins Tempospiel kam als die Eintracht.
Dem erneut blendend aufgelegten Rechtsaußen Pierre Busch (sieben Treffer aus sieben Versuchen in Halbzeit eins) war es hauptsächlich zu verdanken, dass der Mindener Vorsprung zur Pause nur hauchdünn ausfiel - 15:16.
Aufgabenstellung für Abschnitt zwei: Die Kreise von Ian Weber (5) und Philipp Vorlicek (4) besser einengen und Malte Semischs Fangquote von bis dato 38 Prozent (= neun Paraden) zu drücken. Spoileralarm: Das gelang. Die Abwehr war an diesem Abend ohnehin der deutlich bessere Hagener Mannschaftsteil.
Duplizität der Ereignisse: Auch der Start in Halbzeit zwei gehörte der Eintracht. Norouzi, von Boenigk und Busch zum achten - 18:16-Führung. Die war allerdings bald schon wieder dahin (Weber/18:19), weil die Eintracht sich einige kleine Unaufmerksamkeiten leistete und sich vor allem immer wieder festlief an der zweikampfstarken GWD-Abwehr.
Niklas Pfalzers Treffer zum 23:23 - der 19-jährige U23-Kreisläufer machte ein gutes Spiel - eröffnete die Schlussphase. Zwei Hagener Angriffe zur möglichen Eintracht-Führung blieben ungenutzt, stattdessen legte Minden wieder vor, Grün-Gelb schenkte zudem zwei Überzahlsituationen her.
Alexander Wecks Steal zum 26:28 (57.) verhinderte zunächst noch die vorletzte Eintracht-Chance zum Ausgleich, der dann aber doch noch gelang: Jan von Boenigk 90 Sekunden von dem Ende zum 28:28. Benedikt Kühns unvorbereiteter Wurf stellte kein Problem für Bochmann dar. Ballbesitz Eintracht, Auszeit 18 Sekunden vor dem Ende. Zum Abschluss kam die Eintracht aber nicht mehr, weil Pierre Buschs Risiko-Pass zum Kreis in Richtung Tilman Pröhl abgefangen wurde.
Und wieder die schon bekannte Frage: Punktgewinn? Punktverlust? Alles eine Frage des Standpunktes…
Eintracht: Paske (bei einem 7m), Bochmann (12 Paraden/30,00 Prozent) - Öhler (1), Norouzi (4), Pröhl (1), Alves, Pieczkowski (1), Voss-Fels (3), Israel (1), Gaubatz, Pfalzer (3), Jukic (1), Richter, Busch (10/5), von Boenigk (3)
TSV GWD: Semisch (13 Paraden/32,00 Prozent), Grabitz (bei einem Siebenmeter), Danzenbacher (n.e.) - Diekmann, Kranzmann, Korte (1), Weber (8), Radovic, Vorlicek (5), Heitmann (1), Kühn (1), Staar (4), Bergner, Asensio Cambra (2), Sebetic (1), Weck (5/3)
Schiedsrichter: Lukas Strüder/Paul Kijowsky (Mainz/Koblenz)
Zeitstrafen: Eintracht 2, TSV GWD 4
Siebenmeter: Eintracht 5/5, TSV GWD 3/4 (verworfen: Kranzmann)
Zuschauer: 1.022
Pascal Bochmann (Torwart VfL Eintracht Hagen):“Wenn man im letzten Angriff den Ball zum Sieg hat, ist es eher ein Punktverlust, mit Blick aufs ganze Spiel würde ich sagen, dass es ein Punktgewinn war. Minden war über weite Strecken etwas besser. Ich bin mir aber sicher, dass wir das am Freitag in Essen besser machen werden.”
Und hier geht's zur Pressekonferenz mit den Trainern Aaron Ziercke (GWD) und Stefan Neff (Eintracht), moderiert von Dirk Müller.