Eintracht-Neuzugang im linken Rückraum: Valentin Spohn ist vom TuS N-Lübbecke zu den Grün-Gelben gewechselt.

Valentin Spohn: "Wegen der Leidenschaft bin ich hier"

Die Mannschaft ist aus der Sommerpause zurück, für das "Interview der Woche" gilt das natürlich auch. Immer mittwochs werden wir künftig wieder unsere Fragen an einen Spieler aus der 1. Mannschaft oder an interessante Personen aus Staff bzw. Umfeld stellen. Den Auftakt bestreitet heute Valentin Spohn, Eintracht-Neuzugang vom TuS N-Lübbecke.

 

Valentin Spohn, die Auftaktveranstaltung und die ersten Halleneinheiten sind vorbei, und auch wenn alles natürlich noch sehr frisch ist: Wie sind Deine ersten Eindrücke von Team und Umfeld?
Valentin Spohn: "Ich fang mal mit dem Team an: Es war schon deutlich leichter als normalerweise, dort reinzukommen. Man merkt auf dem Feld und im Umgang miteinander, wie sozial die Stimmung ist. Es ist echt schön, hier anzukommen. Das Umfeld ist ohnehin super. Wir haben 21 Personen im Front-Office, da hat man auch mal Zeit, sich mit den Leuten zu unterhalten und wird nicht von einer Stresssituation zur nächsten geschickt. Ich find's schon erstaunlich gut hier, obwohl ich schon hohe Erwartungen an Hagen hatte. Aber die sind bisher alle übertroffen worden. Wenn das so weitergeht, kann's ja nur gut sein..."

Auch wenn es schwer fällt, über sich selbst zu sprechen: Erzähl unseren Fans etwas von Dir. Was machst Du, wenn Du gerade nicht in der Halle stehst? Was sind Deine Hobbys? Wo geht’s am liebsten in den Urlaub hin?
Valentin Spohn: "Urlaub gibt es ja nicht so viel. Von daher ist Zeit in meiner Heimatstadt Karlsruhe für mich wie Urlaub. Da sind die alten Schulfreunde, da ist die Familie. Das ist sehr wichtig für mich, die Zeit zu nutzen, weil ansonsten mein voller Fokus hier ist. Was gibt's sonst? Ich bin ein Riesenbasketball-Fan, habe LeBron James auch auf der Wade tätowiert. Da bin ich hier in der Stadt ja auch richtig (lacht). Ich spiele selbst auch viel Basketball, weil es für mich eine Art Runterkommen ist. Ich habe gerade heute von der Uni Bochum die Zusage für die Studiengänge Sport, Philosophie und Sozialwissenschaften bekommen, was es letztlich wird, weiß ich noch nicht. Ich werde aber auf jeden Fall wieder anfangen zu studieren, um meinen Tag noch weiter zu füllen. Ich lese außerdem gerne - und, ja, Sozialität. Ich bin gerne mit Teamkollegen und Freunden außerhalb des Handballs zusammen. Da hoffe ich, hier schnell Anschluss zu finden. So verbringe ich meine Zeit. Das ist das Privileg als Handball-Profi, das möchte ich auch nutzen."

Du kommst aus der 1. Liga: Warum hast Du Dich für Hagen entschieden?
Valentin Spohn: "Über die Antwort auf diese Frage musste ich wirklich nachdenken - und muss mal ein bisschen ausholen. Ich wurde so oft gefragt: Warum hast Du das gemacht? Hat Hagen Dich mit Geld zugeschüttet? Um die Frage aber richtig zu beantworten, muss man etwas mehr über meine Person erfahren. Ich sehe Handball nicht als Beruf, sondern vor allem als meine Leidenschaft. Und wer sich Hagen zuletzt angeschaut hat: Wer hat denn eine bessere Team-Chemie? Da gibt es nicht viele, obwohl die Truppe so erst seit zwei, drei Jahren zusammen ist. Deshalb bin ich hier, wegen der Leidenschaft. Wir hatten ein zweistündiges Gespräch mit dem Front Office und danach habe ich meine Eltern angerufen und gesagt: Ich glaube, es geht nach Hagen. Und so ist es dann auch gekommen. Ich will jetzt nicht von 'Liebe auf den ersten Blick' oder solchen Floskeln sprechen, aber es ist schon schwer, wieder wegzugucken, wenn man einmal zur Eintracht geschaut hat. Nur mal ein Beispiel: In der Sekunde, in der mein Wechsel veröffentlicht wurde, schreibt mir Valle Schmidt: Willkommen im Verein! Lass mal zusammen einen Kaffee trinken gehen. Das ist schon schön..." 

Wenn Du auf die neue Saison schaust: Was sind Deine persönlichen Ziele und welche Ziele wollt ihr als Mannschaft erreichen?
Valentin Spohn: "Das haben wir für uns als Team intern formuliert, und da soll es auch bleiben. Ich kann aber so viel sagen, dass meine persönlichen Ziele und die Ziele der Mannschaft - vielleicht zum ersten Mal in meiner Karriere - deckungsgleich sind."

Mit Valentin Schmidt gibt’s schon einen Namensvetter im Team: Wie unterscheiden Euch die Trainer künftig?
Valentin Spohn: "Ich wurde gerade mit 'Spohni' begrüßt, das ist auch so ein bisschen an meine Heimat angelehnt. Aber weil ich der einzige bin, bei dem es keine Verwechslungsgefahr gibt, wenn er 'Valle' ruft, ist das ein Problem, mit dem sich andere auseinandersetzen müssen..." (lacht)

Vielen Danke für das Gespräch, Spohni!