Während Max Granlund und Pouya Norouzi mit der finnischen bzw. iranischen Nationalmannschaft unterwegs waren, nutzten die “Daheimgebliebenen” die Zeit, um zunächst Wehwehchen auszukurieren. “Wir haben mit U19- und U23-Spielern aufgefüllt, um weiter vernünftig trainieren zu können. Mein Dank geht an Valle und Alex für die gute Kooperation”, so Prokopec.
Mit seinen beiden Nationalspielern stand Pavel Prokopec permanent in Kontakt. Weniger die Ergebnisse als die Einsatzzeiten seines Duos interessierten den Coach. “Beide haben viel gespielt”, berichtet Prokopec, eine kleine Blessur, die Max Granlund mitbrachte von der EM-Qualifikation 2026 ist schon wieder ausgeheilt.
Entsprechend früh konnte der Fokus auf das Balingen-Spiel gerichtet werden, verbunden mit der Fehleranalyse der Nordhorn-Partie. “Wir haben über die falschen Entscheidungen gesprochen, die wir vorne wie hinten getroffen haben”, sagt Pavel Prokopec, “Ziel der Arbeit ist es, diese Quote weiter zu verringern.” Die aktuelle Situation bezeichnet der Cheftrainer als “schwierig”. “Gerade direkt nach einer Niederlage sind die Jungs extrem geknickt. Wir brauchen einfach ein Erfolgserlebnis, gerade auch für den Kopf.”
Dass dieses Erfolgserlebnis ausgerechnet gegen die “Gallier” gelingt - schwierig, aber nicht komplett aussichtslos. “Eine sehr kompakte Mannschaft, die trotz ihres personellen Umbruchs auf allen Positionen doppelt gut besetzt ist”, charakterisiert Prokopec die Mannschaft seines Kollegen “Matti” Flohr und bezeichnet den Ex-Bundesligisten ein Stück weit auch als Vorbild. “Durchwechseln ohne Qualitätsverlust - das ist für mich das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung”, sagt der Eintracht-Coach.
Der Tabellenzweite kommt indes mit jenem mentalen Rückenwind nach Hagen, der der Eintracht aktuell fehlt. In der Liga läuft es nach etwas holprigem Auftakt inzwischen rund, hinzu kommt, dass die Flohr-Sieben im DHB-Pokal gar Historisches schaffen kann. Am Mittwoch beendete die Mannschaft aus dem Zollernalbkreis einigermaßen humorlos den Höhenflug des Favoritenschrecks HC Empor Rostock (36:28). Damit steht Balingen im Viertelfinale und ist nur noch 60 Minuten vom “Traumziel Final-Four” entfernt. Und das Los hat es gut gemeint mit dem Zweitliga-Zweiten. Beim Liga-Konkurrenten HSC 2000 Coburg müssen die “Gallier” am 18. oder 19. Dezember antreten - eine alles andere als unlösbare Aufgabe.
Ob das Mittwochs-Spiel nun ein Vorteil für den Gast ist oder ob der zusätzlichen Belastung eher zum Nachteil gereichen kann, ist pure Spekulation. “Wir werden alles versuchen”, sagt Pavel Prokopec und hofft natürlich auf die entsprechende Unterstützung der Fans. “Wenn alles passt, können wir jeden schlagen in der Liga. Auch Balingen…”
Personal-Update: Pierre Busch ist momentan noch angeschlagen, so dass Jan-Lars Gaubatz, der zuletzt in der U23 ausgeholfen hatte, wieder in den Kader rückt.