“Natürlich sind wir Sportler und natürlich wollen wir immer gewinnen. Aber ich habe der Mannschaft beim Training gesagt, dass wir dieses ganze ‘Hätte, Wenn und Aber’ beiseite lassen und einfach stolz darauf sein sollten, dass wir ein geiles Handballspiel gemacht haben” - Worte von Eintracht-Cheftrainer Stefan Neff, die zwei Tage nach dem Schlusspfiff des “Pokalkrachers” den Nagel auf den Kopf treffen.
Bleibt die Frage, die sich so mancher der 2.107 Fans auf der Tribüne gestellt haben mag angesichts einer bisweilen wie entfesselt aufspielenden Eintracht: Wie ist er zu erklären, dieser doch frappierende Leistungsunterschied zwischen dem Essen-Spiel am Freitag vergangener Woche und der kollektiven, so durch und durch positiven “Explosion” nur fünf Tage später?
“Wenn wir das im Detail wüssten, würden wir es natürlich ändern”, sagt Neff, “es gibt viele kleine Ansätze, aber am Ende ist es Sport. Und Sport hat ganz viel mit dem Kopf zu tun.” Und mit Details, die die Richtung eines ganzen Abends bestimmen können. Die erste, frühe Torwartparade. Der erste Steal. Der gelungene Kempa-Trick gegen einen Bundesligisten. Die im Kollektiv funktionierende Abwehr. Die Erkenntnis, dass ein Underdog einen hohen Favoriten zu Fehlern zwingen kann. Die Liste ist lang und unterstreicht letztlich nur, was den Handballsport so attraktiv macht.
Nun gilt es, den nächsten Schritt zu gehen. Gegen einen richtig starken Gegner, der viel Qualität von der Elbe mit an die Volme bringt. Mit 6:4 Zählern reist die Mannschaft von Trainer André Haber an. Eine Bilanz, die sich zusammensetzt aus Siegen gegen die HSG Nordhorn-Lingen, den ASV Hamm-Westfalen und den Dessau-Roßlauer HV, denen zwei Niederlagen (gegen HBW Balingen-Weilstetten und die Eulen Ludwigshafen) gegenüberstehen.
Wenn Stefan Neff über die Qualitäten des Tabellensechsten spricht, dann fallen Namen eines auf hohem Niveau breit besetzten Rückraumes (Löser, Pehlivan, Greß, Dumcius) und eines exzellenten Kreisläufer-Duos (Seidler, Thümmler) - um nur einige zu nennen.
Der zuletzt so gut funktionierenden Eintracht-Abwehr viel Arbeit zu prophezeien, ist nicht weit hergeholt. Inwieweit das Hagener Trainer-Team den Innenblock umbauen muss - unklar. Tilman Pröhl klagt seit dem Pokalspiel über muskuläre Probleme, hinter dem Einsatz des abwehrstarken Kreisläufers steht zumindest ein Fragezeichen. Als Ersatz stünde Arne Quittmann aus der U23 parat.
Darüber hinaus gilt: Der Kader vom Mittwoch wird auch am Sonntag auflaufen. Am Samstag wurde noch einmal trainiert. Konzentriert und mit guter Stimmung, wie in der gesamten Woche schon. Druck angesichts der Zwischenbilanz von 2:6 Zählern? - Stefan Neff winkt ab. “Damit beschäftige ich mich nicht. Ich weiß, dass unsere Zeit kommen wird. Es gibt in dieser unfassbar ausgeglichenen Liga noch so viele Punkte zu holen…” Vielleicht schon am Sonntag? - Es wäre der perfekte Abschluss einer außergewöhnlichen Woche.
Für das Spiel gegen den HC Elbflorenz 2006 (Sonntag, 17 Uhr, Ischelandhalle) sind noch Tickets in allen Kategorien verfügbar. Für Stehplatzkarten gibt es eine besondere 3-für-2-Aktion. Bedeutet: Wer ein Ticket für die drei Oktober-Heimspiele (HC Elbflorenz, Dessau-Roßlauer HV, TV Hüttenberg) kauft, zahlt nur den Preis für zwei Karten. Buchbar über den Online-Ticketshop der Eintracht und an der Abendkasse.