Gleichwohl war es eine Woche, die den Eintracht-Verantwortlichen sowohl Improvisationsgabe als auch psychologisches Einfühlungsvermögen abverlangt hat. Denn, das gibt Pavel Prokopec offen zu, die Enttäuschung nach der hauchdünnen Niederlage in Minden, sie war groß. „Sehr groß sogar“, sagt der Coach, „wir führen zwischendurch deutlich und auch kurz vor Schluss noch - und stehen am Ende komplett mit leeren Händen da, obwohl wir es wirklich gut machen. Das ist bitter…“
Kein Wort vom Coach im Übrigen darüber, dass sein Team mit krankheitsbedingt arg gerupftem Kader angetreten war. Kein Wort darüber, dass der finale Pfiff zum möglichen Ausgleich zumindest diskutabel war. Stattdessen: „Die Schiedsrichter haben einen guten Job gemacht.“
Einfach umswitchen auf die Vorbereitung des Essen-Spiels, das ging allerdings nicht. Aufgrund einer durchs Team fegenden schweren Virusinfektion, die in einem Fall sogar in einem Krankenhausaufenthalt mündete, musste Pavel Prokopec die Trainingsgruppen zu Wochenbeginn strikt separieren. Erst auf der Zielgeraden des Zyklus war wieder ein halbwegs geregeltes Mannschaftstraining möglich.
In das ist der am Sonntag in Minden fehlende Niclas Pieczkowski wieder zurückgekehrt. „Aber ‘Pitsche’ war natürlich noch komplett platt nach der ersten Einheit“, berichtet der Coach. Der Eintracht-Kapitän soll heute Abend ins Aufgebot zurückkehren. Ebenso wie Tilman Pröhl. Der Kreisläufer und Abwehr-Hüne hatte sich in Minden zwar mit aufgewärmt, musste dann freilich abwinken. Ein Einsatz hätte krankheitsbedingt keinen Sinn gemacht.
Bleiben Winterneuzugang Joshua Thiele und Torhüter Maurice Paske. Hinter Thiele steht aktuell ein Fragezeichen, bei Paske wird es zu einem Einsatz nicht reichen, so viel steht fest. Für ihn rückt - wie schon in Minden - Sven Brockmeyer aus der U23 nach. Damit es am Kreis Alternativen gibt, stehen sowohl Arne Quittmann (Prokopec: „Arne hat das in der Abwehr in Minden überragend gemacht“) als auch Niklas Pfalzer Gewehr bei Fuß.
Und was wünscht sich der Coach für das Westderby? - Klar, unterm Strich natürlich zwei Punkte. „Das Publikum ist unheimlich wichtig. Es gibt in dieser Saison unfassbar viele Spiele, in denen Kleinigkeiten den Ausschlag geben. Eine laute Halle hilft da unheimlich.“
Taktisch erhofft sich der Eintacht-Coach eine Leistung, die sich im Idealfall orientiert an der Vorstellung aus dem Dormagen-Heimspiel. Soll heißen: emotional, kooperativ und schnell auf den Beinen in der Abwehr, schnell im Umschaltspiel nach vorne und vor allem möglichst wenig fehlerbehaftet. „Gegen Dormagen war das sehr gut, gegen Minden schon nicht mehr ganz so ideal“, sagt Prokopec mit Blick auf die zwölf technischen Fehler in Ostwestfalen. Die Aufgaben sind also verteilt. Jetzt geht es an die Umsetzung.
Für das Palapa-Karnevalsspiel gegen TuSEM Essen sind keine Sitzplatzkarten mehr erhältlich. Stehplatztickets gibt es noch im Online-Vorverkauf und an der Abendkasse. Wer es nicht in die Halle schafft, Streamingpartner DYN überträgt direkt aus der Ischelandhalle. Hier geht's direkt zum Abo.