Es funktioniert nur im Kollektiv: Neben der unerlässlichen Fehlerminimierung fordert Pavel Prokopec von seinem Team eine stabile Abwehr- und Torhüterleistung, maximale Tempobereitschaft und den Willen, in dieser wichtigen Phase der Saison alles reinzuwerfen, was geht...

Das "Epizentrum" in der Eissporthalle

Es ist angerichtet. Der VfL Eintracht Hagen bittet heute (Anwurf: 19 Uhr) zum dritten Summer-Game der Vereinsgeschichte. Doch so außergewöhnlich das Ambiente in der Eissporthalle am Seilersee in Iserlohn auch sein mag, für die Grün-Gelben aus Hagen und ihren Gast ASV Hamm-Westfalen geht es in allererster Linie um zwei immens wichtige Zähler im Abstiegskampf.

Der in Hamm erscheinende Westfälische Anzeiger hat es in seiner Vorschau auf diese Partie mit einem einzigen prägnanten Satz auf den Punkt gebracht: „Beide Mannschaften befinden sich vier Spieltage vor dem Saisonende im Epizentrum des Monsterabstiegskampfes.“ Wohl wahr!

Und so ist Eintracht-Cheftrainer Pavel Prokopec schon die gesamte Woche über nicht nur als Handball-Fachmann, sondern auch als eine Art Bodenturner gefordert, weil er einen nicht ganz unproblematischen Spagat hinbekommen muss. „Wir müssen voll auf das Spiel fokussiert sein - nicht auf das Drumherum. Ich hoffe, das gelingt…“

Am Donnerstagnachmittag konnte die Mannschaft das erste (und einzige) Mal in der Balver Zinn-Arena trainieren, nachdem sich die Verlegung der Schwingbodenkonstruktion am Mittwoch länger hingezogen hatte als geplant. Dank der spontan aktivierten Spieler der U19 und U23, die eine Spätschicht schoben und die Bodenelemente händisch in die Halle schleppten, wurden die Probleme gerade noch rechtzeitig gelöst.

In rein sportlicher Sicht hat die Eintracht auch Probleme zu lösen, die sich wie ein roter Faden durch die letzten Wochen ziehen. „Wir müssen es endlich schaffen, unsere einfachen Fehler zu minimieren“, sagt Pavel Prokopec, „wenn man nur die dicken Böcke zusammenzählt, hat uns das in dieser Saison schätzungsweise zehn Punkte gekostet.“

Nun mag der Daueroptimist anmerken, das Hinspiel der Eintracht in der Westpress-Arena sei beim 33:27-Sieg ja eine vergleichsweise klare Sache gewesen und überhaupt rangiere die Mannschaft von Michael Hegemann ja hinter den Hagenern, doch solch eine Betrachtungsweise wäre mindestens naiv, wenn nicht gar grob fahrlässig.

Denn: Der ASV aus dem Dezember 2024 hat so gut wie nichts mehr zu tun mit dem aktuellen Team. Eine beispiellose Verletzungswelle hatte die Westfalen seinerzeit massiv geschwächt, heute indes sind (fast) alle Mann wieder an Bord. Als „sehr gefestigte Mannschaft“ beschreibt Pavel Prokopec den Gegner. Stabil im 6:0-Abwehrverband, wurfgewaltig aus dem Rückraum, abschlusssicher von den Außenpositionen und brandgefährlich über den Kreis. Kurzum: Eigentlich gehört der ASV überall hin, aber nicht in den Abstiegskampf. „Aber das kann man über uns ja auch irgendwie sagen…“, sinniert der Eintracht-Coach.

Nach allgemeiner Lesart dürften 30 Punkte nötig sein, um den Klassenerhalt sicher zu haben. Die Eintracht ist von dieser imaginären Ziellinie zwei Zähler, der ASV derer vier entfernt. Voraussetzungen, die heute vor allem eines versprechen: Abstiegskampf pur vor großer Kulisse.

Hagener Personalupdate: Max Öhler wird in den Kader zurückkehren, der ansonsten unverändert bleibt. Linkshänder Luca Richter hatte in der zurückliegenden Trainingswoche zwar mit Fußproblemen zu kämpfen, wird aber spielen können.


Für das Märkische Bank Summer-Game 2025 werden am Freitagabend ca. 4.000 Zuschauer erwartet. Sitzplätze sind nur noch ganz vereinzelt erhältlich, diese Restplätze sowie ausreichend Stehplätze gibt es sowohl im Online-Vorverkauf als auch an der Abendkasse, die um 17.30 Uhr öffnet. Und wer es nicht nach Iserlohn schafft: DYN überträgt natürlich live. Hier geht es direkt zum Stream.