Am Mittwochabend will die Eintracht endlich wieder jubeln. Als Sieger nach 60 Minuten...

Die Eintracht in Konstanz - ein waschechtes "Kellerderby"

Die Vokabel ist so abgedroschen wie treffend. Wenn der VfL Eintracht Hagen am Mittwochabend (19 Uhr, Schänzle-Sporthalle) bei der HSG Konstanz antritt, dann ist das ein waschechtes "Kellerderby". Das punktlose Schlusslicht (HSG) trifft auf den um gerade einmal zwei Zähler besser gestellten Drittletzten (Eintracht). Das ergibt für alle Beteiligten nur ein logisches Ziel: Ein Sieg muss her.

Bereits am Dienstagvormittag ist der Eintracht-Tross in Richtung Süden aufgebrochen. Übernachtet wird heute in Villingen-Schwenningen, wo auch noch eine lockere Trainingseinheit auf dem Plan steht, ehe am Mittwoch in aller Ruhe die verbleibenden 80 Kilometer bis zum Bodensee zurückgelegt werden.

Eine gewisse Müdigkeit hat Cheftrainer Pavel Prokopec zur Mitte der “englischen Woche” bei seiner Mannschaft festgestellt, “aber das ist normal, und Konstanz geht es ja genauso.” 

Viel wichtiger für den Coach sind die Lehren, die aus dem Dessau-Heimspiel gezogen werden müssen. Zahlen lügen nicht, heißt es gemeinhin. Aber sie lassen durchaus falsche Schlussfolgerungen zu. Denn: Mit einer Wurfeffizienz von 81 Prozent (Prokopec: “Das ist überragend”) und einer besseren Torhüterperformance hatte die Eintracht in zwei Schlüsselbereichen eigentlich die Datenlage auf ihrer Seite. “Aber wir gewinnen trotzdem nicht, weil wir zu viele technische Fehler machen”, so Prokopec.

Und wie trainiert man, weniger Fehler zu machen? - “Es geht um Abläufe”, sagt Prokopec, “zum Beispiel darum, dass wir oft zu früh zu nahe an der Abwehr sind. So entstehen Fehler.” Auch unbedachte Pässe zum Mitspieler, die so bisweilen quasi in ein Offensivfoul gezwungen wurden, waren zuletzt ein Thema. Zusammengefasst: Prokopec möchte den Spieß möglichst rasch umdrehen, seinerseits den Gegner zu leichten Fehlern zwingen. Dass die Eintracht dazu sehr wohl in der Lage ist, dieser Beweis liegt noch gar nicht so lange zurück. Im Pokalspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen zum Beispiel gab es manchen Steal der antizipierenden Hagener Abwehrspieler zu feiern.

Was die Eintracht am Bodensee erwartet, ist kein Geheimnis. “Ich kenne die Halle und den Gegner. Es wird voll, es wird laut und intensiv”, stellt Prokopec sein Team auf “Kellerderby”-Atmosphäre ein. Kühler Kopf, heißes Herz - das muss entsprechend die Hagener Devise sein, um die HSG nicht ins Tempospiel kommen zu lassen und am Ende des Abend endlich, endlich den ersten Sieg der Saison zu feiern.

Kurzer Blick auf die Personalien: Neue Verletzte gibt es nicht. Nicht mit nach Konstanz gefahren sind Kreisläufer Igor Panisic und Linkshänder Jan-Lars Gaubatz. Hintergrund: Panisic wäre im Falle eines Einsatzes “festgespielt”, soll aber zunächst weitere Spielzeit in der U23 erhalten. Für das Drittliga-Team wird derzeit Jan-Lars Gaubatz freigespielt, wobei die Entscheidung, welcher Linkshänder (Richter/Gaubatz) am Sonntag in welchem Team spielt, noch nicht gefallen ist. U23-Rückraumspieler Luca Richter jedenfalls steht am Mittwoch im 15er-Aufgebot der Grün-Gelben.