Dass es vor gut 900 Zuschauern in der Krollmann-Arena ein fast schon entspannter Kehraus wurde, hatte auch - aber nicht nur - damit zu tun, dass der HC 2006 die Prioritäten zum Ausklang anders gesetzt hatte und nur mit einem 10er-Kader nach Hagen gekommen war.
"Danke für diese geile Saison" - das Fan-Plakat auf der Haupttribüne fasste die Klasse-Stimmung in der trotz Sommerwetters bestens gefüllten Halle gut zusammen. Und die Mannschaft revanchierte sich noch vor dem Anpfiff mit einem grün-gelben Banner: "Vielen Dank für Eure Unterstützung!"
Und dann ging's los. Zum letzten Mal "Sweet Caroline". Zum letzten Mal ein Countdown. Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten (Mohs-Parade gegen Norouzi und Schmidt vom Siebenmeterpunkt) brach Tilman Pröhl den Bann und erhöhte Norouzi nach Vorliceks Prachtparade vor dem eigenen, leeren Tor auf 5:2.
Danach glichen sich die Muster. Elbflorenz, eigentlich bekannt für viel Geschwindigkeit und einen effizienten Gegenstoß, verschleppte das Tempo konsequent. Kaum ein Angriff ohne passives Vorwarnzeichen. Bei den Grün-Gelben führte das bisweilen zu einer gewissen Ungeduld, die dann doch Lücken im Abwehrverband öffnete. Allerdings parierte Tobias Mahncke im Eintracht-Tor in Serie stark.
So hatte die Partie spätestens nach Theo Bürgins Gegenstoßtreffer zum 10:5 (18.) ihre Richtung. Zur Pause stand eine klare 16:10-Führung der Eintracht zu Buche, vor allem aber die ganz starke 47,06-Prozent-Fangquote von Torhüter Tobias Mahncke.
Die Geschichte der zweiten 30 Minuten ist schnell erzählt - weil sich nichts Wesentliches änderte. Beide Torhüter standen weiter im Mittelpunkt. Elblorenz' Max Mohs vereitelte so manche Eintracht-Großchance, Tobi Mahncke fing Henning Quades Heber-Versuch beim Siebenmeter. Bei den Fans sorgte das für gute Laune. Beim 20:12 (Tim Stefan/36.) war die vorerst höchste Hagener Führung in Abschnitt zwei erreicht.
Stefan Neff wechselte fortan konsequent durch, es hakte auch hier und da, weil nun doch die letzte Konsequenz fehlte. Der Sieg freilich geriet zu keinem Zeitpunkt in Gefahr, weil vor allem Pouya Norouzi noch einmal richtig Gas gab - eine Performance, die auch ein Spiegelbild für die Leistung des iranischen Nationalspielers in der gesamten Serie war.
Und dann war sie vorbei, die Saison 2021/22. Das eine oder andere Bierchen, das sich Fans und Spieler im Anschluss gemeinsam auf dem Arena-Vorplatz gönnten - sie alle hatten es sich verdient. Mehr als verdient...
Eintracht: Mahncke (13 Paraden/40,62 Prozent), Grzesinski (3/50) - Bürgin (2), Bednar, Norouzi (12/3), Queckenstedt, Pröhl (3), Schmidt (1), Klein (1), Vorlicek (3), Athanassoglou, Kister (1), Mestrum (2), Stefan (2), Toromanovic, Andrejew (3)
HC 2006: Mohs (18/38,30), Noack (0/0) - Niestroj (4), Schwaiger, Burmeister (1), Kretschmer (5/1), Greß (7), Vanco (2), Quade (3/1), Wellner (1)
Schiedsrichter: Leonard Bona/Malte Frank (Remscheid/Radevormwald)
Zeitstrafen: Eintracht 3, HC 2006 5
Zuschauer: 900