1290 Zuschauer sorgten in der Krollmann-Arena am Mittwochabend für eine fantastische Stimmung.

Adrenalin im Überfluss, Wehmut und Vorfreude auf den Urlaub

Es war eine kurze grün-gelbe Nacht in und um Hagen herum. Erst der 29:26-Sieg im letzten Saisonspiel gegen die HSG Nordhorn-Lingen, dann das große Fan-Fest auf dem Arena-Vorplatz, später das eine oder andere Kaltgetränk in der Hagener Innenstadt. Ausreichend Schlaf gibt es für die müden Eintracht-Helden wohl erst ab dem Wochenende wieder, wenn Urlaubszeit angesagt ist.

Bis dahin werden die lädierten Körper auch jenes Adrenalin wieder abgebaut haben, das an diesem Mittwochabend in rauen Mengen durch die Blutbahnen geschossen war. Bei Spielern und Zuschauern gleichermaßen wohlgemerkt.

Wenn eine Sequenz den Charakter dieser Partie, in der es eigentlich um nichts mehr ging, im Zeitraffer abbildete, dann jene gerade einmal 18 (!) Sekunden, die zum Hagener Treffer zum 27:25 führten. In dieser winzigen Zeitspanne passierte Folgendes:

  • Parade von Maurice Paske gegen Nordhorns Tarek Marschall
  • Fehlwurf im Gegenstoß von Theo Bürgin
  • Direkter "Steal" von Pierre Busch und Pass auf Freddy Stüber
  • Parade von HSG-Keeper Bart Ravensbergen gegen Stüber
  • Erneuter Ballgewinn von Pierre Busch und Pass zu Pouya Norouzi
  • Foulspiel von Samuel Lindberg an Norouzi, Vorteil, Platzwunde Lindberg, Tor Norouzi, Zeitstrafe Lindberg

Mehr Leidenschaft, mehr Emotionen passten nun beim besten Willen nicht hinein in ein Vollgas-Handballspiel, das Eintracht-Trainer Stefan Neff mit dem Abstand einer weitestgehend schlaflosen Nacht als "unfassbar intensiv und mitreißend" bezeichnete. "Nach solch einem Abend kommt man nicht in den Schlaf", bekannte Neff - irgendwie verständlich.

Zumal es kurz nach dem Abpfiff auf dem Arena-Vorplatz nahtlos weiterging. Bei Freibier und Gratis-Bratwürstchen ließen Fans und Mannschaft eine in der Tat ungewöhnliche Saison Revue passieren, wurden Autogramme geschrieben, Trikots verschenkt und Erinnerungsfotos geschossen. 

Eintracht-Präsident Detlef Spruth und Handball-Management-GmbH Geschäftsführer Joachim Muscheid verabschiedeten in diesem Rahmen nicht nur Tim Stefan und seine Gattin Nathalie (wir berichten noch separat), Spruth nahm zudem zwei Auszeichnungen vor, die schon eine kleine Tradition haben. Das 1000. Saisontor der Grün-Gelben ging auf das Konto von Freddy Stüber. Ein Puzzle erinnert den Kreisläufer künftig an diese Marke. 1000-teilig natürlich.

Dass der "Spieler der Saison" Pouya Norouzi heißt - es verwundert nicht angesichts der Performance des iranischen Nationalspielers, der es nicht nur auf 194 Saisontore (davon zwei Siebenmeter), sondern auch auf 97 Assists gebracht hat. Mit der Quote vom Mittwoch schaffte es der 28-Jährige zusammen mit Philipp Vorlicek überdies in die "Mannschaft des Spieltages" der 2. HBL. Um in der mannschaftstrainingsfreien Zeit relaxen zu können, überreichte der gut gelaunte Präsident einen Bademantel.

Mit später Stunde schlich sich dann aber auch der eine oder andere wehmütige Klang in die fröhlichen Stimmen der Abschlussparty. Für den Geschmack der Fans hätte die Rückrunde angesichts der letzten Leistungen ihrer Lieblinge durchaus noch länger dauern können. Spieler und Staff hingegen freuen sich nach einer Saison mit 38 (!) Pflichtspielen auf den wohlverdienten Urlaub. Beim Schulfest der Kooperationsschule Fichte-Gymnasium ist die Mannschaft kurzum noch im Einsatz, danach geht es in den Urlaub.

Die Auftaktveranstaltung zum Vorbereitungsstart findet am 11. Juli statt, einen Tag später ist bereits der Media-Day angesetzt, und am 13. Juli steht die Mannschaft erstmals wieder in der Trainingshalle, wenn es gilt, die Form einer bemerkenswerten Rückrunde mitzunehmen in die neue Saison.

Auf dem Arene-Vorplatz wurde direkt weitergefeiert bei Freibier und Bratwürstchen.

Auf dem Arene-Vorplatz wurde direkt weitergefeiert bei Freibier und Bratwürstchen.

Das 1000. Saisontor der Eintracht ging auf das Konto von Freddy Stüber. Als Preis gab's ein Puzzle von Eintracht-Präsident Detlef Spruth. 1000-teilig.

Das 1000. Saisontor der Eintracht ging auf das Konto von Freddy Stüber. Als Preis gab's ein Puzzle von Eintracht-Präsident Detlef Spruth. 1000-teilig.

"Spieler der Saison": Top-Torjäger und Eintracht-Spielmacher Pouya Norouzi darf in einem neuen Bademantel in der trainingsfreien Zeit relaxen.

"Spieler der Saison": Top-Torjäger und Eintracht-Spielmacher Pouya Norouzi darf in einem neuen Bademantel in der trainingsfreien Zeit relaxen.