Pierre Busch fiel früh im Spiel verletzt aus.

Auch noch Pierre Busch und Tobi Mahncke müssen bei Niederlage in Hüttenberg verletzt raus

Es bleibt dabei: Drei Spiele in Serie können die Zweitliga-Handballer des VfL Eintracht in dieser Saison (bisher) nicht gewinnen. War es im November das Team von Bayer Dormagen, das nach Erfolgen in Großwallstadt und gegen Elbflorenz einen Hagener Sieg-Dreier verhinderte, so beendete in der ersten Dezember-Partie der TV Hüttenberg mit einem 34:32 (15:13)-Erfolg die Mini-Serie des zuletzt gegen Zaporizhzhia und in Lübeck siegreichen Teams von Trainer Stefan Neff.

Im Heimspiel gegen die ukrainischen Liga-Gäste und in Lübeck gelang es, das Fehlen von neun bzw. acht Akteuren zu kompensieren, im Hüttenberger Sportzentrum klappte das nicht. Zumal sich die personelle Situation während des Spiels noch verschlechterte: Als Pierre Busch mit einem schönen Tempogegenstoß in der 9. Minute die 4:3-Führung erzielte, kam er unglücklich auf und zog sich eine Knieverletzung zu, die seinen Einsatz nicht mehr erlaubte. Der Ausfall des besten Eintracht-Torschützen wog umso schwerer, als sich Rechtsaußen-Kollege Damian Toromanovic im Abschlusstraining eine Außenbandverletzung zugezogen und deshalb die Reise nach Mittelhessen erst gar nicht angetreten hatte. Für eine Weile übernahm der 17-jährige Luca Richter die rechte Seite, dann wechselte der Halbrechte Jan-Lars Gaubatz, der als Mittelmann begonnen hatte, auf die Außenposition und avancierte mit acht Treffern zum besten Hagener Feldtorschützen.

Auf der linken Seite fehlte Theo Bürgin (Adduktorenprobleme), Josip Jukic hatte nach einer Corona-Pause gerade mal das Abschlusstraining mitgemacht und spielte nur wenige Minuten. Dafür bot der gelernte Mittelmann und Kapitän Valentin Schmidt, der die Linksaußen-Position schon in Lübeck übernommen hatte, hier eine beeindruckende Leistung und war am Ende mit 9/3 Treffern bester Goalgetter der Grün-Gelben.

Diese begannen mit der gleichen Anfangsformation wie beim 33:27-Erfolg in Lübeck, also auch mit Kim Voss-Fels, der wie Valentin Spohn krankheitsbedingt erst spät in der Woche wieder ins Training eingestiegen war. In der Anfangsphase kamen die Eintrachtler mit Hüttenbergs gewöhnungsbedürftiger 3:2:1-Abwehrformation noch ganz gut zurecht, nach dem frühen Aus für Busch und dem 5:5-Ausgleich durch einen Schmidt-Siebenmeter konnten sich die Gastgeber etwas absetzen (8:5, 10:7). Dabei kam das TVH-Team immer wieder über die rechte Angriffsseite zum Erfolg. Bereits nach 30 Minuten hatten Rechtsaußen Ryuga Fujita und der Halbrechte Niklas Theiß bei einer hochprozentigen Trefferquote jeweils fünf Tore auf ihr Konto gebracht. Ihnen kam entgegen, dass der in Lübeck so starke Maurice Paske das Torwartduell gegen Hüttenbergs Dominik Plaue in der ersten Halbzeit mit 3:8 Paraden verlor. Angesichts dieser Tatsache und der ganzen personellen Widrigkeiten kam der Zweitore-Pausenrückstand nicht überraschend.

Im zweiten Abschnitt hatte der bereits vor der Pause gekommene Tobi Mahncke mit einigen starken Paraden seinen Anteil daran, dass sich die Grün-Gelben mehrmals auf ein Tor herankämpfen konnten (19:18, 21:20). „Wenn wir da einmal ausgeglichen hätten, wären wir für den Sieg infrage gekommen“, mutmaßte Sportdirektor Michael Stock nach dem Spiel. Aber das gelang den Eintrachtlern nicht.

Es passt zur aktuellen Lage, dass der gerade gut ins Spiel gekommene Mahncke nach 48 Minuten mit Verdacht auf Fingerbruch ausschied. Das Neff-Team kämpfte zwar unverdrossen bis zur Schluss-Sirene weiter und kam nach einem 25:29-Rückstand wieder auf zwei Tore heran, letztlich retteten die Mittelhessen aber den erst zweiten Saison-Heimsieg ins Ziel und feierten die Punkte zwölf und 13 am Ende ausgelassen auf dem Spielfeld. Der VfL Eintracht rutschte einen Platz ab und steht mit 10:18 Zählern jetzt auf Rang 16.

TV Hüttenberg: Plaue (9 Paraden/28,13 Prozent), Grazioli (2/18,18) - Schwarz (1), Kirschner (2), Opitz, Theiß (7), Fujita (6), Weber (7/2), Zörb (4), Kneer (2), Hofmann, Klein, Jockel, Schreiber (3), Kuntscher (2).

VfL Eintracht Hagen: Paske (6/21,43), Mahncke (4/25,00) - Norouzi (5), Pröhl (1), Schmidt (9/3), Renninger, Voss-Fels (3), Vorlicek (1), Spohn (2), Gaubatz (8), Stefan (2), Jukic, Richter, Busch (1).

Schiedsrichter: Matthias Klinke/Sebastian Klinke (Bordesholm)

Zeitstrafen: 2:2

Zuschauer: 862


Michael Stock, Sportdirektor VfL Eintracht: „Wir haben es in der ersten Halbzeit nicht so richtig hingekriegt, die Hüttenberger 3:2:1-Deckung in Schwierigkeiten zu bringen. Als sich nach ein paar Minuten Pierre Busch verletzt hat, war natürlich auch unser Matchplan durchkreuzt, zumal sich Damian Toromanovic bereits im Abschlusstraining verletzt hatte. Wir haben dann letztlich Jan-Lars Gaubatz von der Mitte abgezogen, was natürlich nicht vorgesehen war. Er hat auf Rechtsaußen wie auch Valentin Schmidt auf Linksaußen ein sehr gutes Spiel gemacht. Inzwischen ist das mit den ganzen Ausfällen fast wie eine Seuche. Wir müssen sehen, dass wir bis Weihnachten durchkommen und dabei noch möglichst viele Punkte holen.“

Stefan Neff, Trainer VfL Eintracht: „Wir sind heute in der Abwehr inklusive Torhüter nicht so gut ins Spiel gekommen. Das war einfach ein Tacken zu wenig, auch in Sachen Aggressivität. Im gebundenen Angriff haben wir uns gegen die Hüttenberger 3:2:1-Abwehr auch mal schwergetan, was aber passieren kann, dafür hat das Gegenstoßspiel gut geklappt. 32 Tore, das ist im Soll, 34 Gegentore sind zu viele. Nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Pierre Busch hat es Jan-Lars Gaubatz auf Rechtsaußen gut gemacht, andererseits haben dadurch auch Ressourcen im Rückraum gefehlt. Kämpferisch kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen.“