Volle Konzentration gegen das Schlusslicht: Mit Falk und den Fans im Rücken, peilt die Eintracht am Freitag den nächsten Heimsieg an.

Eintracht will Reaktion auf "nicht akzeptable Leistung" zeigen

Die Sinne sind geschärft, die Fehlerketten des Westderbys in Essen aufgearbeitet. Am Freitagabend (20.30 Uhr, Ischelandhalle) kann sich die Eintracht nicht um die Favoritenrolle herumdrücken, wenn Schlusslicht EHV Aue in Hagen gastiert. Aber das wollen die Grün-Gelben auch gar nicht. "Es gibt noch viele große Spiele im Dezember. Wir wollen uns ans obere Tabellendrittel dranheften. Dafür müssen wir gewinnen", sagt Cheftrainer Stefan Neff.

Zunächst aber galt es, die ebenso enttäuschende wie torarme Westderby-Begegnung vom vergangenen Sonntag aufzuarbeiten. Der eigentlich freie Montag wurde dafür gestrichen. "Wir haben eine extra-lange Videoeinheit eingelegt", berichtet Stefan Neff, "und noch einmal deutlich gemacht, dass solch eine Leistung nicht akzeptabel ist."

Jetzt also der EHV Aue. Wenn am Freitag um 20.30 Uhr - die späte Anwurfzeit resultiert aus Vorgaben aufgrund der Streaming-Übertragung - die Partie gegen den Gast aus Sachsen angepfiffen wird, dann sitzt der prominenteste Handballer des Abends als Trainer auf der EHV-Bank. Ólafur Stefánsson löste Mitte November Stephan Just als verantwortlicher Coach ab. Der 50-jährige Isländer, 330-facher Nationalspieler und vierfacher Champions-League-Sieger mit dem spanischen Club BM Ciudad Real (3x) bzw. dem SC Magdeburg (1x), genießt nicht nur in seiner Heimat Legendenstatus.

Als Trainer war Stefánsson zunächst auf Island tätig, wechselte dann als Co-Trainer zum HC Erlangen, um kürzlich den EHV Aue zu übernehmen. Den Umschwung schaffte der neue Coach beim akut abstiegsgefährdeten EHV (noch) nicht, doch Stefan Neff warnt energisch davor, die Sachsen auch nur ansatzweise auf die leichte Schulter zu nehmen. "Zuletzt war der EHV gegen die SG BBM Bietigheim bis zum Schluss auf Schlagdistanz - und was passiert, wenn man Aue nicht ernst nimmt, dafür muss man nur in Lübbecke oder Hüttenberg nachfragen." Die bis dato vier EHV-Pluspunkte resultieren aus Siegen gegen diese beiden Clubs.

Gleichwohl steht der Erzgebirgische Handballverein (= EHV) natürlich nicht völlig grundlos im Tabellenkeller. "Wir müssen sie unter Druck setzen und zu technischen Fehlern zwingen", sagt Stefan Neff, "aber auch das geht nicht von alleine. Denn eines ist klar: Wenn wir wieder so spielen wie in Essen, dann verlieren wir..."

Doch so weit soll, ja darf es nicht kommen. Die Grün-Gelben wollen vielmehr anknüpfen an die zuletzt sehenswerten Heimauftritte und können dies mit wahrscheinlich gut gefülltem Kader tun. Die Knie-Blessur, die sich Niclas Pieczkowski in Essen zugezogen hatte, bessert sich von Tag zu Tag. Eine Entscheidung, ob es für einen Einsatz reicht, fällt aber erst nach dem Abschlusstraining. Ansonsten fehlen weiterhin die drei Langzeitverletzten, Valentin Schmidt, Josip Jukic und Tilman Pröhl.


Tickets für das Heimspiel gegen den EHV Aue am Freitag (20.30 Uhr, Ischelandhalle) gibt es online bei unserem Partner Ticketmaster. Die Eintrittskarte des Zweitliga-Spiels gilt gleichzeitig für das Oberliga-Top-Spiel der U23 gegen den HC Westfalia Herne (Samstag, 19.30 Uhr, Sporthalle Mittelstadt). Außerdem gibt es am Freitag in der Ischelandhalle 10-Euro-Gutscheine für den Weihnachtsbaum-Verkauf der Eintracht am Sonntag (10 bis 14 Uhr, Sporthalle Mittelstadt).