Der VfL Eintracht Hagen möchte sich am Freitagabend aus einer nicht so guten Phase herauskämpfen.

Bei den Eulen kommt es auf die eigene Leistung an

Dass die Zweitliga-Handballer des VfL Eintracht in letzter Zeit von der Sonne verwöhnt wurden, kann man trotz der aktuellen sommerlichen Witterung angesichts von 2:12 Punkten aus dem ersten sieben Saisonspielen nicht behaupten. „Wenn die Sonne jeden Tag scheint, haben alle gute Laune“, sagte VfL-Trainer Stefan Neff nach der jüngsten 26:32-Heimschlappe gegen Bietigheim. „Sich aus einer nicht so guten Phase herauszukämpfen, ist das A und O. Wir müssen jetzt zusammenhalten und die Herausforderung annehmen!“ Mit dieser Einstellung treten die Grüngelben am Freitag um 19.30 Uhr bei den Eulen Ludwigshafen an.

Das Tabellenbild taugt ein bisschen als Mutmacher für die vierte Auswärtsaufgabe. Nachdem man es bisher abgesehen vom mit 30:23 gewonnenen Spiel in Konstanz ausschließlich mit ambitionierten Gegnern aus der oberen Hälfte zu tun bekam, rangieren die Gastgeber aus dem Ludwigshafener Ortsbezirk Friesenheim aktuell mit 5:7 Zählern auf Rang zwölf. Die Pfälzer sind mit einer Partie im Rückstand, weil das Heimspiel gegen Konstanz vom vergangenen Wochenende auf den 21. Dezember verlegt wurde.

Bei der Bewertung der bisherigen Eulen-Ausbeute ist allerdings zu berücksichtigen, dass der ehemalige Erstligist, zuletzt von 2017 bis 2021 vier Jahre in Folge im deutschen Oberhaus aktiv, in der bisherigen Zweitliga-Saison erst zweimal vor eigenen Fans antreten durfte. Zum Saisonauftakt gab es eine unglückliche 33:34-Niederlage gegen den verlustpunktfreien Spitzenreiter Balingen-Weilstetten, am fünften Spieltag wurde Bundesliga-Absteiger Nettelstedt-Lübbecke in der Fritz-Ebert-Halle mit 32:29 bezwungen. Die letzte Partie am vorletzten Wochenende verlor das Team von Trainier Michel Abt mit 26:32 in Coburg. Ob es ein Vorteil für die Gastgeber ist, das Spiel gegen Hagen ausgeruht angehen zu können, oder ob sie durch die fast zweiwöchige Pause im Gegenteil etwas aus dem Rhythmus gekommen sind, wird sich am Freitag zeigen. „Das kann man so oder so sehen“, hält Stefan Neff beides für möglich. „Aber wahrscheinlich spielt das gar keine Rolle.“

Haupttorschütze der Eulen, die auch noch im DHB-Pokal vertreten sind und am 22. November Meister Magdeburg empfangen, ist mit 30 Treffern Jannek Klein. Der 23-jährige Rückraumrechte, ausgebildet in Flensburg-Handewitt, hat seinen Vertrag gerade um zwei Jahre bis 2025 verlängert und ist zuversichtlich, in der aktuellen Saison mit seinem Team noch ins obere Drittel vordringen zu können. 20 Tore erzielt hat Kreisläufer Maximilian Haider. Da sich der erstligaerfahrene 26-Jährige im bisherigen Saisonverlauf erst einen Fehlwurf leistete, bringt er es auf die rekordverdächtige Abschlussquote von 95,24 Prozent! Marc Eisel und Sebastian Trost sind im Rückraum, so der VfL-Coach, „interessante Spieler.“

Natürlich hat Stefan Neff seine Mannschaft auf das gegnerische Personal vorbereitet. Noch wichtiger sei allerdings der eigene Auftritt. „Wenn wir an unser Leistungsvermögen herankommen, haben wir gegen jeden Gegner eine Chance“, diesen Glauben hat der Eintracht-Übungsleiter nicht verloren. „Aber zuletzt ist uns das nicht gelungen.“ Die erkennbaren Defizite seien im Training deutlich angesprochen und aufgearbeitet worden. Eine bessere Zweikampfführung, entschlossenes und selbstbewusstes Auftreten im Angriff sowie mehr Tempospiel seien nötig, um den Turnaround zu schaffen.

Personell ändert sich gegenüber dem vergangenen Sonntag voraussichtlich nichts. Luca Klein, der sich im Abschlusstraining zum Bietigheim-Spiel eine Außenbandverletzung zuzog, Jan-Lars Gaubatz (Gehirnerschütterung) sowie die weiterhin verletzt fehlenden Maurice Paske, Daniel Mestrum und Alexander Becker sind nicht dabei. Dennoch erscheint der Kader eigentlich breit genug aufgestellt, um personelle Rückschläge zu kompensieren. Allerdings müssen dazu mehr Akteure ihrem Leistungslimit näherkommen als es zuletzt der Fall war. Ob dies in Ludwigshafen gelingt, kann wieder kostenfrei bei sportdeutschland.tv verfolgt werden.