Auch Neuzugang Max Granlund findet sich Schritt für Schritt immer besser im Eintracht-Spiel zurecht.

Eintracht belohnt sich mit einem Finale gegen Bundesligist TBV Lemgo

Zwei Spiele, zwei Siege: Der VfL Eintracht Hagen steht im Finale des hochkarätig besetzten BS-Energy-Bundesliga-Cups in Braunschweig. Sowohl gegen den TSV Hannover-Burgdorf als auch gegen den TuS N-Lübbecke setzten sich die Grün-Gelben heute durch und treffen nun im Endspiel (Sonntag, 15 Uhr, Sporthalle Alte Waage) auf Titelverteidiger TBV Lemgo.

Die Ostwestfalen hatten sich in der Gruppenphase gegen Ausrichter MTV Braunschweig (19:16) und anschließend gegen den Auftaktgegner der Eintracht in der Zweitliga-Saison 2024/25, den HSC 2000 Coburg (24:19), durchgesetzt.

Aber zurück zu den Grün-Gelben. Keine 24 Stunden nach der ansprechenden Vorstellung bei der MT Melsungen ging es am Samstagnachmittag in der Sporthalle Alte Waage in Braunschweig schon wieder gegen einen Erstligisten, diesmal den TSV Hannover-Burgdorf. Wie schon am Vortag, überzeugte die Eintracht defensiv - und zwar sowohl in der Startormation mit Nicals Pieczkowski und Tilman Pröhl im Innenblock sowie Jan von Boenigk/Pouya Norouzi auf den Halbpositionen, als auch im weiteren Spielverlauf, wenn Stefan Neff nahezu ohne Qualitätsverlust durchwechseln konnte. 

Klingt vielleicht komisch, war aber so: Das 10:10 zur Pause war aus Hagener Sicht beinahe schon etwas zu wenig. Auch nach Wiederanpfiff blieb Grün-Gelb hochkonzentriert, führte nach Tilman Pröhls Treffer zum 18:15 (34.) sogar etwas deutlicher. Diesen Vorsprung brachte die Eintracht ins Ziel. Vornehmlich mit einer bemerkenswerten Kollektivleistung, an deren Spitze mit "Bene" Israel auf der Linksaußenposition ein "100-Prozent-Mann" stand, der richtig stark performte.

Vor dem zweiten Spiel des Tages gegen den Liga-Konkurrenten TuS N-Lübbecke, der den "Recken" aus Hannover im Auftaktspiel ein 20:20-Remis abgerungen hatte, war die Ausgangslage klar: Mit einem Remis oder Sieg hätte die Eintracht Gruppensieg plus Finaleinzug sicher, bei einem Lübbecker Erfolg ginge es am Sonntag um "Bronze".

Doch die Eintracht fand nur schleppend ins Spiel. Technische Fehler, erfolglose Abschlüsse - Hagen sprach mannigfaltige Gegenstoßeinladungen ein, die der TuS konsequent zu einer raschen 8:3-Führung nutzte. "Kompliment deshalb, dass die Jungs sich schon bis zur Pause zurückgekämpft haben", sagte Stefan Neff in der Analyse. 

Beim 8:10 (20.) war die Eintracht jedenfalls wieder in Schlagdistanz, und auch, wenn der Start in Halbzeit zwei inklusive einer unnötigen Zeitstrafe noch einmal misslang, hatten die Volmestädter längst  realisiert: Hier geht doch noch etwas...

Tat es dann auch: Angetrieben von einem spielfreudigen Max Öhler in der Rückraummitte, einem defensiv ganz starken Niklas Pfalzer und dem gegenstoßfesten André Alves war nach einer halben Stunde der 13:13-Ausgleich erreicht, kurz darauf führte die Eintracht erstmals und brachte den knappen Vorsprung ins Ziel.

"Es freut mich für die Mannschaft, dass sie sich ergebnistechnisch belohnt hat für ihren Aufwand. Das Spiel in Melsungen war schon gut, heute haben wir trotz des Kraftverlustes wieder im Kollektiv dafür gesorgt, dass auch die Ergebnisse stimmen", sagte Stefan Neff, der vor allem mit der Abwehr zufrieden war: "35 Gegentore in 80 Minuten - das ist eine gute Quote."

Dass die Eintrachtler im Finale gegen den TBV Lemgo nur der Außenseiter sind - keine Frage. Aber gerade diese Underdog-Rolle kann bisweilen für eine gewisse Leichtigkeit sorgen, die trotz schwerer Beine beflügelt. Ab 15 Uhr - diesmal über die volle Distanz von 2 x 30 Minuten - soll der Favorit aus Ostwestfalen jedenfalls möglichst lange geärgert werden...


Die Eintracht-Statistik der Gruppenphase:
Hannover-Spiel: Bochmann, Brockmeyer - Öhler (3), Norouzi (1), Pröhl (3), Alves, Pieczkowski (2), Panisic, Voss-Fels (2), Israel (3), Granlund (1), Pfalzer, Jukic (2), Richter, Busch (4/3), von Boenigk
Lübbecke-Spiel: Bochmann, Brockmeyer - Öhler (1), Norouzi (1), Pröhl, Alves (5/1), Pieczkowski (1), Panisic (1), Voss-Fels, Israel (3), Granlund (1), Pfalzer, Jukic, Richter (2), Busch (2), von Boenigk (1)