Kniebeschwerden: Eintracht-Kapitän Valentin Schmidt wird seinen Farben im Heimspiel gegen den HSC 2000 Coburg fehlen.

Der Eintracht-Rückraum wird zum sportlichen "Notstandsgebiet"

Es ist wie verhext: Vor dem Montags-Heimspiel gegen den HSC 2000 Coburg (19.30 Uhr, Ischelandhalle) wird der Rückraum von Handball-Zweitligist VfL Eintracht Hagen zum sportlichen "Notstandsgebiet". Gleich vier Korsettstangen drohen auszufallen. Trainer Stefan Neff gibt sich dennoch kämpferisch.

Es sind mächtige Lücken, die sich dieser Tage bei den Trainingseinheiten der Eintracht auftun und die bis zum Wochenstart wohl kaum geschlossen werden können. So wird Eintracht-Kapitän Valentin Schmidt mit Kniebeschwerden ebenso ausfallen wie Valentin Spohn (Bänderverletzung im Sprunggelenk). Niclas Pieczkowski ist krank und Pouya Norouzi hat weiter mit den Folgen einer Muskelverletzung im Beckenbereich zu kämpfen.

"Über Pouyas Einsatz entscheiden wir kurzfristig", sagt Stefan Neff, der Arvid Dragunski und Jaap Beemsterboer aus der U23 nachnominiert hat. Zudem rückt für Torhüter Mats Grzesinski, der krankheitsbedingt schon in Dessau kurzfristig gefehlt hatte, Routinier Tobias Mahncke ins Aufgebot.

"Natürlich stecken wir den Kopf nicht in den Sand", sagt der Coach, "aber klar ist natürlich auch, dass alles, was wir in der Vorbereitung gemacht haben, mit solch einer Besetzung hinfällig ist."

Und so werden es zur ungewohnten Anwurfzeit am Montag Leidenschaft und Hingabe anstelle einer feinen taktischen Klinge bringen müssen. "Es geht nur mit einer überdimensionierten Bereitschaft", fordert der Coach, dass jeder Spieler im übertragenen Sinne sein Herz in die Hand nimmt, um aus der Rolle des Außenseiters heraus über sich hinauszuwachsen.

Dass in der zurückliegenden Trainingswoche trotz schmaler Besetzung auch der Auftritt von Dessau ein Thema war, versteht sich von selbst. "Abwehr top, Angriff flop", bringt es der Coach auf den Punkt und verknüpft die hohe Fehlerquote im eigenen Abschluss mit dem Hauptgrund der Niederlage. "Wir bekommen 13 Tore über den Dessauer Gegenstoß und nur 13 im aufgebauten Angriff", nennt der Coach harte Zahlen.

Konsequenter abschließen, technische Fehler minimieren - an der Thematik "Konzentration" und "Fokussierung" wurde entsprechend in den vergangenen Tagen gearbeitet. 

Ob das reicht, um gegen die Mannschaft von Jan Gorr (2:2 Punkte aus einer knappen Auswärtsniederlage in Lübeck und einem Heimsieg über den TV Großwallstadt) zu bestehen? - Klar ist, dass die prekäre Personalsituation der Eintracht mehr denn je Unterstützung von den Rängen notwendig macht. Montag hin, Montag her...