Eine kompakte Abwehr, die sich häufig dem siebten Feldspieler gegenüber sehen wird, ist für die Eintracht Grundvoraussetzung, um am Samstag in Coburg zu punkten.

Die Eintracht in Coburg: Spiel 7-gegen-6 wird zum Schlüssel

Es war eine Woche zwischen Erleichterung und neuerlicher Hiobsbotschaft beim VfL Eintracht Hagen. Erleichterung darüber, dass das immens wichtige Heimspiel gegen die HSG Konstanz am Ende der "englische Woche" gewonnen wurde - doch ein Dämpfer ließ nicht lange auf sich warten. Beim Auswärtsspiel am Samstag gegen den HSC 2000 Coburg (19.30 Uhr, HUK-Coburg-Arena) wird Jan-Lars Gaubatz nicht mit von der Partie sein. Der Routinier verletzte sich in dieser Woche beim Wurftraining.

Damit fällt nach Damian Toromanovic und Philipp Vorlicek bereits der dritte Linkshänder aus dem Eintracht-Kader aus. Der Mannschaftsbus der Grün-Gelben ist am heutigen Freitagmittag deshalb extra 45 Minuten später als vorgesehen gestartet, damit U19-Youngster Luca Richter direkt nach Schulschluss zum Abfahrtsort kommen und mit der Mannschaft in Richtung Oberfranken aufbrechen konnte.

"Es ist wie verhext, aber wir müssen es nehmen, wie es kommt", kommentierte Eintracht-Chefchoach Stefan Neff die neuerliche Ausfallmeldung. Nächster "Comebacker" wird - wenn alles glatt geht - wohl Philipp Vorlicek sein, der Anfang kommender Woche den "Return-to-Sport"-Belastungstest für sein lädiertes Knie absolviert.

Personelle Sorgen hat allerdings auch der samstägliche Eintracht-Gegner, der Tabellenelfte HSC 2000 Coburg. Nachdem sich Torhüter Fabian Apfel im Spiel gegen den VfL Potsdam einen Muskelbündelriss im Bereich der Adduktoren zugezogen hatte, fallen drei (!) von vier HSC-Torhütern aus. Kristian van der Merwe ist langzeitverletzt, Jan Kulhanek laboriert am Abriss der Bizepssehne im Oberarm. Die HSC-Verantwortlichen um Geschäftsführer Jan Gorr mussten reagieren und reaktivierten den einstigen Coburger Publikumsliebling Havard Martinsen. Der ehemalige norwegische Junioren-Nationaltorhüter ist inzwischen 44 Jahre alt und wird bereits gegen die Eintracht sein Comeback im HSC-Trikot feiern.

Stichwort Torhüter: Nach seinem krankheitsbedingten Ausfall gegen Konstanz kehrt Maurice Paske ins Hagener Aufgebot zurück. Die "Abteilung Torverhinderung" insgesamt stand auch in der zurückliegenden Trainingswoche häufig im Fokus. Denn: Der HSC Coburg setzt bevorzugt die Variante mit sieben Feldspielern ein, stellte die Eintracht im Hinspiel, das seinerzeit mit 33:28 an den Gast ging, mit dieser Taktik vor Probleme. "Wer in Coburg gewinnen will, muss das Spiel 7-gegen-6 in den Griff bekommen", bringt Stefan die Anforderungen auf den Punkt. 

Wenn das gelingt, könnte in der HUK-Coburg-Arena durchaus Zählbares drin sein für die Grün-Gelben gegen einen Kontrahenten, bei dem auch nicht alles nach Wunsch läuft. "Unsere Angriffsleistung gegen Konstanz war gut, jetzt brauchen wir auch hinten wieder Kompaktheit", so Neff. Ein Erfolgserlebnis wäre umso schöner, als dann ein spielfreies Wochenende zur Regeneration wartet, ehe es für die Eintracht mit einem Heimspiel gegen den starken Aufsteiger aus Potsdam weitergeht.