Der Abwehrchef ist wieder da: Alexander Becker (rechts) feierte nach langer Verletzungspause in Nordhorn sein Pflichtspiel-Comeback für die Eintracht.

"Einfach glücklich, wieder mit den Jungs auf der Platte zu stehen"

Der Abwehrchef ist wieder da. Nach rund einjähriger verletzungsbedingter Pause inklusive OP und langer Reha-Phase feierte Alexander Becker am Sonntag in Nordhorn sein Pflichtspiel-Comeback für die Eintracht. Wir haben uns mit "Becko" zum Interview der Woche getroffen.

Becko, Deine Rückkehr nach einjähriger Verletzungspause auf das Parkett der 2. HBL: Nimm uns kurz mit in die 60 Minuten von Nordhorn. Wie emotional war das Comeback für Dich und wie hat Dein Fuß das Spiel überstanden?
Alexander Becker: "Natürlich hat es sich richtig gut angefühlt, wieder mit der Mannschaft ein Pflichtspiel zu haben. Es hat schon in den vergangenen Wochen riesig Spaß gemacht in der Halle, ich freue mich einfach, dass ich wieder dabei sein darf. Bis jetzt macht der Fuß alles gut mit. Hier und da merke ich auch mal die Belastung, aber das ist dann meistens am nächsten Tag wieder alles gut. Solange das so ist, ist das in Ordnung. Bis jetzt passt alles. Ich bin einfach glücklich, mit den Jungs wieder auf der Platte zu stehen."

Um das Thema Verletzung hoffentlich auch abzuschließen: Wie hast Du Dich in der langen Reha-Phase immer wieder neu motiviert und wie kommt man durch solch eine lange Leidenszeit?
Alexander Becker: "Die Reha-Phase war in der Tat sehr lang. Vor allem am Anfang war es blöd, weil ich zunächst abwarten musste, bis die Flüssigkeit aus dem Knochen raus ist. Erst danach konnte man im Sprunggelenk operieren. Dann war ich nach der OP sechs Wochen auf Krücken und konnte dann erst mit der Reha richtig anfangen. Ich muss sagen: Das hat schon Kraft gekostet. Als ich den Termin für die OP hatte, wusste ich, jetzt habe ich etwas Greifbares, jetzt kann man planen. Die Reha war richtig gut. Ich war in Dortmund im B2B perfomance, die Jungs dort haben mich mega betreut, ich hatte da eine richtig gute Zeit. Das B2B-Team hat einen  Riesenteil dazu beigetragen, dass es jetzt wieder so klappt. Dafür bin ich dankbar. Ich habe immer versucht, alles Positive mitzunehmen. In der Reha gibt es ja immer wieder Schritte nach vorne, daran kann man sich hochziehen. Es hat sich gelohnt, es macht wieder mega Spaß." 

Lass uns auf das Sportliche schauen: Die Eintracht hat mit 26:28 in Nordhorn verloren, aber – da sind sich die Experten einig – sehr ordentlich gespielt. Was muss noch besser werden, um demnächst wieder Zählbares zu holen?
Alexander Becker: "Die Leistung an sich war in der Tat ordentlich am Sonntag. Der Kampf hat gestimmt, das Engagement hat gepasst. Natürlich ist es bitter, dass wir nicht zumindest einen Punkt mitgenommen haben, weil wir auf jeden Fall dafür in Frage gekommen sind. In der Crunchtime haben wir zu viel liegen gelassen und waren nicht cool genug. Am Ende darf man aber auch nicht vergessen, dass es ein Auswärtsspiel bei einem Top-Club ist. Auf dieser Leistung können wir jedenfalls aufbauen. Einige Feinheiten können wir natürlich noch besser machen. Wir müssen noch mehr Tempo gehen, um daraus Kapital zu schlagen. Ansonsten hatten wir einen richtig, richtig guten Maurice Paske im Tor, der viele Dinger weggefisch hat. Mats Grzesinski kommt rein und hält sofort einen Siebenmeter. Die Torhüter waren auf jeden Fall super drauf. Deshalb ist es umso ärgerlicher, dass wir nichts geholt haben. Aber wenn wir solche Leistungen öfters zeigen, werden wir auf jeden Fall wieder punkten."

Die Hinrunde in der 2. HBL habt ihr auf einem Tabellenplatz kurz vor der Abstiegszone abgeschlossen. Das dürfte deutlich unterhalb Eurer internen Zielsetzung liegen. Du bist ein erfahrener Spieler: Wie geht man am Besten mit solch einer Situation um?
Alexander Becker: "Man muss es so klar sagen: Wir haben mit Blick auf den Tabellenplatz unser Ziel bisher verfehlt. Die Hinrunde war schlecht. Wir haben aber jetzt im Januar einige Grundsteine gelegt und hart an uns gearbeitet, um eine bessere Rückrunde zu spielen. Wir müssen uns an positiven Dingen hochziehen, so wie jetzt im Spiel gegen Nordhorn. Auch wenn wir keine Punkte geholt haben: Es gibt Sachen, die wir mitnehmen können in die nächsten Spiele. Das klingt ein wenig abgedroschen, aber wir müssen uns jeden Tag im Training neu fokussieren und schauen, dass wir besser werden. Einen anderen Weg gibt es nicht. Weitermachen, weiter hart arbeiten, dann werden wir auch wieder erfolgreicher sein."

In der Rückrunde stehen deutlich mehr Heim- als Auswärtsspiele auf dem Kalender der Eintracht. Gib unseren Fans doch ein paar Gründe, warum sie in die Krollmann-Arena kommen sollen…
Alexander Becker: "Unser ist Ziel ist es ganz klar, eine deutlich bessere Rückrunde zu spielen. Jeder kann sich sicher sein, dass wir uns in jedem Spiel richtig reinhauen werden. Wenn die Zuschauer Bock haben auf Emotionen und auf 16, 17, 18 Leute, die auf der Platte Gas geben, dann einfach vorbeikommen in der Krollmann-Arena, Spaß haben, uns unterstützen und hinterher ein kaltes Bierchen trinken. Eben einfach einen schönen Abend haben..."