Drei Versuche, drei Treffer: Auch Jan-Lars Gaubatz zeigte beim Sieg über den Dessau-Roßlauer HV eine starke Leistung.

Eintracht bejubelt immens wichtigen Sieg über den Tabellendritten

Riesenjubel in der Krollmann-Arena: Mit der bis dato besten Saisonleistung - vor allem in der Abwehr - sicherten sich die Grün-Gelben am Freitagabend einen vollumfänglich verdienten 28:25-Sieg über den Tabellendritten Dessau-Roßlauer HV 06.


Startaufstellung Eintracht: Maurice Paske - Pierre Busch (RA), Kim Voss-Fels (RR), Pouya Norouzi (RM), Valentin Spohn (Abwehr-/Angriff-Wechsel mit Alexander Becker), Theo Bürgin (LA), Tilman Pröhl (KS)


Vom Anpfiff weg legten beide Mannschaften ein hohes Tempo an den Tag. Schnelle Mitte, erste Welle, zweite Welle - Grün-Gelb und Weiß-Blau hoben die Geschwindigkeit direkt auf ein überdurchschnittliches Level. Die Eintracht begann dabei (fast) wie in der Vorwoche. Einzige Ausnahme: Theo Bürgin startete an Stelle von Josip Jukic auf der Linksaußenposition. Bürgin war es auch, der die Neff-Truppe nach sieben Minuten erstmals in Führung brachte - 4:3.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatten beide Torhüter - Maurice Paske bei Hagen und Philip Ambrosius auf Seiten des Gastes - schon mehrfach stark pariert. Es war über die gesamte Distanz ein hochklassiges Torhüter-Duell, zudem schaffte es die Eintracht, der Partie auf dem Feld ihren Stempel aufzudrücken. Beide Teams deckten lange Zeit im flexiblen 6:0-System, wobei Dessau eine Spur offensiver agierte. Ebenfalls wichtig bei einer derart hohen Geschwindigkeit: das Rückzugsverhalten. Auch das lösten beide Mannschaften ähnlich gut.

6:5, 7:6, 8:6, 11:9 - Was der Eintracht sehr ordentlich gelang im aufgebauten Angriff: Druck über die Mitte, breite Spielanlage und Abschluss über die Außenpositionen. Ein Steal von Pierre Busch in Unterzahl, gefolgt von einem Dessauer Wechselfehler gab der Eintracht Gelegenheit zur ersten 3-Tore-Führung der Partie. Aber: Die Unparteiischen entschieden auf Offensivfoul gegen Valentin Schmidt. Doch die Neff-Sieben holte Versäumtes nach. Erst Jan-Lars Gaubatz zum 15:12, dann der nächste Busch-Steal und der konstant ganz starke Tim Stefan zum 16:12 - zur Pause hatten die Gastgeber das Momentum auf ihrer Seite.  Zwischenfazit nach 30 Minuten: Der Matchplan greift.

Das erste Tor in Abschnitt zwei ließ zwar etwas auf sich warten, aber es gelang der Eintracht: Tim Stefan zum 17:12 (35.). Die Partie blieb intensiv mit zwei guten Abwehrreihen und einem überragenden Gäste-Keeper Philip Ambrosius (20 Paraden), der hauptverantwortlich dafür war, dass seine Farben nicht komplett abreißen lassen mussten.

Doch die Eintracht hielt konsequent dagegen. Tim Stefan, Maurice Paske, Theo Bürgin, Pouya Norouzi in der Spielsteuerung - selbst in Unterzahl lief es. Dessaus Coach Uwe Jungandreas reagierte nach 42 Minuten und bei einem 16:21-Rückstand mit seiner zweiten Auszeit, der ruckzuck das dritte und letzte Team-Timeout folgte, weil die Eintracht sich weiter auch von numerischer Unterzahl nicht beeindrucken ließ. 24:18 nach 47 Minuten - die 850 Zuschauer, sofern denn auf Seiten der Eintracht, begannen, vom Überraschungssieg zu träumen.

Dessau ging nun endgültig "all in", brachte offensiv den siebten Feldspieler und witterte noch einmal Morgenluft. 26:23 - fünf Minuten verblieben auf der Uhr. Gaubatz' Schlagwurf untenrum zum 27:23, im Gegenzug Vincent Sohmanns Siebenmeter-Heber über Mats Grzesinski, aber eben auch über das Hagener Tor. Noch vier Minuten, vier Tore Vorsprung Hagen. Mit einer 5:1-Abwehr versuchte es der Gast final in den Schlussminuten. Doch Paskes Parade gegen Löser und Buschs erfolgreicher Durchbruch zum 28:24 brachten die Entscheidung. Der Rest war Jubel in Grün und Gelb.


Eintracht: Paske (10 Paraden/28,57 Prozent), Grzesinski (0/0) - Bürgin (3), Becker (1), Norouzi (3), Pröhl (1), Schmidt (3/2), Voss-Fels (1), Spohn (1), Gaubatz (3), Stüber, Stefan (6), Jukic, Richter, Busch (6)
HV: Ambrosius (20/41,67), Patzwaldt (n.e.) - Löser (6), Hrstka (3), Haake, Gempp (1), Sohmann (6/2), Baumgart, Misovych (3), Haeske (1), Gliese (1), Danneberg (1), Pust (1), Leu (2)
Schiedsrichter: Maximilian Engeln/Felix Schmitz (Burscheid)
Zeitstrafen: Eintracht 6, HV 3
Siebenmeter: Eintracht 3/2 (verworfen: Schmidt), HV 4/2 (verworfen: Hrstka und Sohmann)
Zuschauer: 897


Michael Stock (Sportdirektor VfL Eintracht Hagen): "Das war eine absolut gewachsene, reife Mannschaftsleistung mit einem, wie ich finde, sehr, sehr guten Tim Stefan, der sogar noch ein Stück herausragt. Die Mannschaft war perfekt auf den Gegner vorbereitet und hat die Dinge, die unter der Woche besprochen worden sind, umgesetzt. Das war ein wichtiger Schritt. Dass wir hintenraus nicht super-souverän mit sechs oder sieben Toren gewinnen, ist klar. Wo soll die Souveränität auch herkommen? Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft und den Trainer."