Am Ende passten zu viele Dinge nicht. Damian Toromanovic und die ersatzgeschwächte Eintracht mussten sich am Samstagabend dem EHV Aue geschlagen geben.

Eintracht-Niederlage gegen kampfstarkes Schlusslicht aus Aue

Unterm Strich passten zu viele Dinge nicht. Der VfL Eintracht Hagen musste sich am Samstagabend mit 29:32 (14:15) dem Liga-Schlusslicht EHV Aue geschlagen geben.

Der Blick auf die Startaufstellung offenbarte den 520 Zuschauern in der Krollmann-Arena - das schöne Wetter und der letzte Spieltag in der Fußball-Bundesliga ließen grüßen - neben den bereits im Vorfeld erwarteten Ausfällen bei der Eintracht (Becker, Renninger, Klein, Gaubatz) noch eine zusätzliche Hiobsbotschaft. Pouya Norouzi, Leitwolf und Top-Torschütze im bisherigen Saisonverlauf, war im Spiel gegen den TSV Bayer Dormagen am Mittwoch umgeknickt und nicht rechtzeitig zum zweiten Heimauftritt binnen 72 Stunden fit geworden.

Der Eintracht-Rückraum startete deshalb in der Besetzung Vorlicek/Schmidt/Stefan, defensiv rückten Niko Bratzke und/oder Lukas Kister in den 6:0-Abwehrverband. Der Start in die Partie geriet beidseitig fahrig, die Fehlerquote kletterte bald in Bereiche, die keinem der beiden Trainer gefiel. Beim Gast aus dem Erzgebirge setzte Rechtsaußen Maximilian Lux - selbst mit Hagener Vergangenheit - die ersten Akzente.

Stefan Neff versuchte früh, dagegenzusteuern, brachte zwischenzeitlich den siebten Feldspieler. Daniel Andrejew erzielte so nach einer knappen Viertelstunde den 5:5-Ausgleich, Valentin Schmidt legte in Überzahl direkt das 6:5 nach. Diese Führung hielt freilich nicht lange, Aue konterte zum 6:8. Die erste Hagener Auszeit war die Folge (19.).

Doch es blieb weiter zäh. Die Eintracht fand oftmals keine überzeugenden Lösungen in der Offensive, stand defensiv nicht wirklich kompakt und wechselte nach 22 Minuten den Torhüter (Mahncke für Grzesinski). Mit einem 14:15-Rückstand ging es aus Sicht der Grün-Gelben in die Pause. Es war, das gehört zur Wahrheit dazu, kein gutes Spiel, kein zufriedenstellendes Ergebnis, weil einfach zu viele große und kleine Unzulänglichkeiten dominierten.

Halbzeit zwei begann, wie die ersten 30 Minuten aufgehört hatten. Einerseits Hagener Ballgewinne in der Defensive, andererseits aber auch Fehlpässe in der Vorwärtsbewegung und verpasste gute bis sehr gute Chancen vorne. Bis auf 19:16 zog der Gast so davon.

Tobias Mahnckes Siebenmeter-Parade gegen Ribeiro (42.) hatte das Zeug zu einer Mini-Initialzündung, zumal in der Folge auch die Halle aufzuwachen begann. Valentin Schmidt gelang beim 24:24 endlich wieder der Ausgleich. Mit einer EHV-Auszeit ging es in die letzten 13 Minuten. Kurz darauf: Rot gegen Aues Kevin Roch nach  ebenso gefährlicher wie rustikaler Gegenstoß-Attacke gegen Niko Bratzke (48.). Schmidt traf per Siebenmeter zum 25:24, jetzt war urplötzlich Feuer drin im Match. Die Wende? - Nein.

Die Akzente setzten nun beide Torhüter: Tobias Mahncke bei der Eintracht, Erik Töpfer auf EHV-Seite. 26:27, 27:28, 28:29. Die Eintracht blieb dran. Aber eben auch nicht mehr. Beim 28:30 (57:47) nahm Stefan Neff die finale Auszeit für die Grün-Gelben und ging offensiv mit sieben Feldspielern "all in". Der Kempa-Versuch von Tim Stefan auf Damian Toromanovic funktionierte aber nicht, im Gegenzug traf Aki Egilsnes zum 29:31 - das war die Entscheidung... 


Eintracht: Mahncke (6 Paraden, 22,22 Prozent), Grzesinski (3/23,08) - Bürgin, Bednar, Queckenstedt, Pröhl (3), Bratzke, Schmidt (9/4), Vorlicek (4), Athanassoglou (1), Kister, Mestrum (3), Stefan (8), Toromanovic, Andrejew (1)

EHV: Töpfer (14/33,33) Petursson (n.e.) - Roch (3), Egilsnes (3), Lux (7), Dutschke, Sova, Slachta (1), Kammlodt (7), Jerebie (2), Paraschiv (1), Halfdansson (3), Ribeiro (5/3)

Schiedsrichter: David Hannes/Christian Hannes (Frankfurt/Aachen)

Zeitstrafen: Eintracht 1, EHV 5

Zuschauer: 520