Philipp Vorlicek gelangen fünf Treffer beim 36:30 Auswärtserfolg bei den Eulen Ludwigshafen.

Eintracht stutzt Eulen in Ludwigshafen erneut die Flügel

Ganz starke Leistung des VfL Eintracht! Eineinhalb Wochen nach dem 32:31-Pokalerfolg nach Verlängerung gewannen die Zweitliga-Handballer von Trainer Stefan Neff erneut in Ludwigshafen. Im Punktspiel stutzten die Grün-Gelben den „Eulen“ mit 36:30 (18:13) die Flügel und erspielten sich damit die Saisonzähler 3 und 4.


Startaufstellung Eintracht: Maurice Paske (TW) – Hakon Styrmisson, Pouya Norouzi, Jan-Lars Gaubatz (RM/Abwehr-Angriff-Wechsel mit Tilman Pröhl), Philipp Vorlicek (RR), Pierre Busch (RA), Alexander Becker (KS)


Um es gleich zu sagen: Der Hagener Erfolg war hochverdient! Die Eintracht übernahm sofort das Kommando, Hakon Styrmisson und Jan-Lars Gaubatz brachten ihre Farben mit 2:0 in Führung. Als Styrmisson in der 8. Minute das 5:2 für die Gäste erzielte, sah sich Ludwigshafens Coach Johannes Wohlrab zu einer ersten Auszeit genötigt. Bremsen konnte er den Eintracht-Elan damit nicht. Pierre Busch erhöhte per 7m auf 6:2. „Eulen-Schreck“ Gaubatz, im Pokalspiel gegen seinen Ex-Klub gleich zehnmal erfolgreich, hatte nach 14 Minuten (8:4) schon wieder 4 Treffer erzielt.

In der Folgezeit versuchten es die Hausherren konsequent mit sieben Feldspielern. Eine Maßnahme, die nicht fruchtete. Im Gegenteil: Styrmisson und Pieczkowski, der von der Bank kam, trafen ins leere Eulen-Tor und brachten die Grün-Gelben nach 27 Minuten erstmals mit 7 Toren (17:10) nach vorne.

Den Grundstein zum klaren Vorsprung legte eine starke Abwehr, hinter der ein nicht minder überzeugender Maurice Paske im Tor stand. Nachdem Valentin Spohn zum 18:11 getroffen hatte, sorgten Alex Falk und Kian Schwarzer - kurz vor der Halbzeitsirene per Kempa-Trick zum 13:18 erfolgreich - dafür, dass der Tabellenzweite ein Fünkchen Hoffnung mit in die Pause nehmen konnte.

Aber das Neff-Team ließ im zweiten Spielabschnitt nicht locker. Busch stellte per Siebenmeter direkt auf 13:19, der Hagener Vorsprung pendelte sich in der Folgezeit bei 5 bis 7 Toren (18:25) ein. Erst ab der 45 Minute, als die Grün-Gelben durch Zeitstrafen mehrmals in Unterzahl gerieten, wurde es noch einmal enger. Nach dem 22:28 kämpften sich die Eulen über 24:28 auf 27:29 heran, die knapp 2000 Zuschauer in der „Eberthölle“ witterten Morgenluft und sorgten noch einmal für große Stimmung.

Doch die Eintracht ließ sich nicht mehr aus der Erfolgsspur drängen. Auch nicht durch eine umstrittene Rote Karte gegen Alexander Becker (54.), die den Hausherren beim Stand von 28:31 erneut ein Überzahlspiel bescherte. Mex Raguse brachte Ludwigshafen noch einmal auf 29:31 heran, Vorlicek und Stüber konterten zum 29:33 (58.). Als Mats Grzesinski, der in den letzten 10 Minuten das Hagener Tor hütete, 120 Sekunden vor Schluss prächtig parierte, war die Partie endgültig zu Gunsten der Eintracht gelaufen. Busch per Siebenmeter und Stüber setzten den Schlusspunkt.

„Das war ein hochverdienter Start-Ziel-Sieg“, freute sich Stefan Neff. „Wir müssen jetzt möglichst schnell regenerieren, da wir am Dienstag schon wieder im Pokal gegen Coburg spielen.“ Wenn dann ab 18 Uhr In der Ischelandhalle eine ähnlich starke Leistung abgerufen werden kann, darf die Eintracht auf den Einzug ins Achtelfinale hoffen.


Ludwigshafen: Grupe (2 Paraden/10,53 Prozent), Urbic (5/20,83) - Schaller (1), Ilic, Raguse (7), Eisel (3), Meyer-Siebert, Haider (2), Falk (3), Schwarzer (7/3), Bergner, Trost (2), Leun (1), Manfeldt-Hansen, Klein (4)

Eintracht: Paske (9/27,7), Grzesinski (2/28,57) - Bürgin, Becker, Norouzi (3), Pröhl, Pieczkowski (1), Alves, Klein (1), Vorlicek (5), Spohn (5), Styrmisson (5), Gaubatz (7), Stüber (4), Toromanovic, Busch (6/3)

Schiedsrichter: Leon und Nico Bärmann (Graben-Neudorf)

Zeitstrafen: Ludwigshafen 4, Eintracht 4 + Rote Karte gegen Becker

Siebenmeter: Ludwigshafen: 4/3 (verworfen Schwarzer), Eintracht 3/3

Zuschauer: 1948


Michael Stock (Sportdirektor VfL Eintracht Hagen): „Das war eine sehr starke Leistung. Den Grundstein zum Sieg legen wir in der 1. Halbzeit, gestützt auf eine überragende Abwehr mit einem starken Maurice Paske dahinter. Dass es in der zweiten Halbzeit beim Tabellenzweiten noch einmal etwas enger wird, ist völlig normal. Es war eine absolut geschlossene Mannschaftsleistung, darauf können wir aufbauen. Jetzt kommt am Dienstag Coburg zum Pokalspiel. Darauf werden wir uns ab sofort vorbereiten - nachdem wir uns eine Viertelstunde gefreut haben.“