Das Nordhorner Tor lässt sich in dieser Szene für Valentin Spohn nur erahnen. Aufgrund drohenden Zeitspiels muss der Rückraumlinke der Eintracht aus einem Freiwurf heraus abschließen.

Eintracht vor dem Rückrunden-Start: Der Februar wird richtig knackig

Nach der Hinrunde ist vor der Rückrunde. Mit der knappen Niederlage in Nordhorn endete für die Eintracht am späten Sonntagnachmittag die erste Halbserie in der 2. HBL. Oder zumindest fast. Denn: Am 18. April steht für die Grün-Gelben in eigener Halle noch das Nachholspiel gegen den HC Empor Rostock auf dem Programm. Doch das ist Zukunftsmusik. Der Februar nämlich wird zunächst richtig knackig.

Die für Auf- und Abstieg relevante Tabelle (also das Klassement ohne den ukrainischen Gastclub HC Motor Zaporizhzhia) beinhaltet derweil noch nicht ihre komplette Aussagekraft. Die Eintracht - mit besagtem Rostock-Spiel im Rückstand - rangiert einen Rang und einen Punkt vor dem ersten Abstiegsplatz, den momentan die HSG Konstanz einnimmt.

Fast ebenso interessant ist der Blick an die Tabellenspitze. Trotz der überraschenden Heimniederlage gegen den HC Elbflorenz vom Samstag marschiert Liga-Primus HBW Balingen-Weilstetten (sieben Minuspunkte) weiter vorneweg, verfolgt von einem punktgleichen Trio, das jeweils elf "Miese" auf seinem Konto hat und in der Reihenfolge TuS N-Lübbecke (4./auswärts), Dessau-Roßlauer HV (3./heim) und ThSV Eisenach (2./auswärts) die nächsten drei Mannschaften stellt, mit denen es die Eintracht im Februar zu tun bekommt, ehe der zweite Monat des Jahres dann mit dem Heim-Duell gegen den aktuellen Tabellennachbarn HSG Konstanz ausklingt.

Jede Menge sportliche Aufgaben also für die Mannschaft und Cheftrainer Stefan Neff, bei dem am Sonntag zunächst aber die Enttäuschung überwog. "Natürlich bin ich enttäuscht", bekannte Neff direkt nach dem Schlusspfiff, "ich denke, wir haben sehr ordentlich gespielt und wenn man dann nicht zumindest einen Punkt mitnimmt, ist das bitter." 

Gleichwohl verkannte der Eintracht-Coach nicht die vielen Fortschritte. "Die Abwehr hat durch 'Becko' deutlich mehr Stabilität", urteilte Neff über das Comeback seines lange Monate vermissten Defensivspezialisten, "aber das war auch die Arbeit jedes einzelnen anderen Spielers, die sich ausgezahlt hat." Jedenfalls blieb die Eintracht unter der 30-Gegentore-Marke, hielt lange Zeit gut dagegen, nutzte aber - auch das gehörte zur Wahrheit dazu - die sich bietenden Torchancen und die relativ vielen technischen Fehler der Nordhorner nicht konsequent genug.

"Bart Ravensbergen hält in der Schlussphase zwei, drei freie Bälle, die uns richtig weh tun", so Neff im Rückblick. Bälle, die im "Hexenkessel" Euregium - mindestens - der Ausgleich gewesen wären. Hätte, wenn und aber... Die Punkte, sie blieben am Ende in der Grafschaft Bentheim und sorgten dort verständlicherweise für gute Laune. "Ich bin absolut happy über den Sieg", bekannte HSG-Trainer Daniel Kubes, "es war der gelungene Abschluss eines tollen Wochenendes."

Hintergrund: Bereits am Freitag hatte die HSG vor der Traumkulisse von mehr als 3000 Zuschauern im Euregium ein "Legendenspiel" mit vielen ehemaligen Nordhorner Handball-Größen ausgerichtet, das 41:41-Remis endete. Der Sieg des Zweitliga-Teams über die Eintracht, quasi als sportliches "Dessert" zur Großveranstaltung, wurde vom Publikum natürlich entsprechend goutiert.

Doch zurück an die Volme: Dort richten sich spätestens seit Montag die Blicke wieder nach vorne. Die Erkenntnisse vom Sonntag werden in die Vorbereitung auf den TuS N-Lübbecke mit einfließen, die erste Enttäuschung vom Sonntag sollte von Tag zu Tag kleiner werden. Es gilt, die Rückrunde in Angriff zu nehmen und vielleicht schon am Samstag (Anwurf: 19 Uhr) in der Merkur-Arena zu Lübbecke zu überraschen.

Denn wie sagte das ebenso faire wie sportlich kompetente Livestream-Kommentatoren-Duo der HSG am Sonntagnachmittag? - "In dieser 2. Liga kann jeder jeden schlagen..."