So schön der Jubel vor den eigenen Fans auch war: Das Dessau-Spiel ist abgehakt, am Mittwoch geht's für die Eintracht nach Eisenach.

Englische Woche: Keine Zeit zum Ausruhen am Fuße der Wartburg

So schön der Jubel vor dem eigenen, stimmgewaltigen Anhang in der Krollmann-Arena auch war: Der Heimsieg gegen den Dessau-Roßlauer HV 06 ist inzwischen abgehakt für die Eintracht, schon am Mittwoch steht die nächste extrem knifflige Aufgabe auf dem Programm, wenn die Grün-Gelben beim Tabellenzweiten ThSV Eisenach (19.30 Uhr, Werner-Aßmann-Halle) gastieren.

"Natürlich tat der Sieg gut", sagt Eintracht-Trainer Stefan Neff im Rückblick auf den Freitag, "zumal es eine richtig ordentliche Leistung war und wir vielfach auch überlegen agiert haben. Aber der Weg, den wir vor uns haben, ist noch lang."

Soll heißen: Für Euphorie ist kein Platz beim Cheftrainer, zumal zum Genießen des ersten Sieges 2023 auch nicht wirklich viel Zeit blieb. Nur einen kurzen Rückblick auf das Dessau-Spiel gab es, dann stand schon wieder die Vorbereitung auf die erste "Englische Woche" des Jahres auf dem Programm.

Die führt die Eintracht am Mittwoch nach Thüringen. Heute standen zunächst noch zwei Trainingseinheiten auf dem Programm, ehe der VfL-Tross dann am Mittwoch um 14 Uhr zur rund dreistündigen Busfahrt in Richtung Osten aufbricht. Im Gepäck die Erkenntnis, dass es schon wieder ein Top-Team der Liga ist, das als Gegner wartet, ehe das Pendel am Sonntag dann umschlägt, wenn mit der HSG Konstanz eine Mannschaft aus unteren Gefilden zu Gast in Hagen ist.

Aber das ist Zukunftsmusik, zunächst wollen die Grün-Gelben versuchen, in der Werner-Aßmann-Halle an ihre geschlossen-kompakte Leistung vom Freitag anzuknüpfen. "Wir haben gegen Dessau vorne wenige Fehler gemacht, hatten ein sehr gutes Rückzugsverhalten und haben gut gedeckt - inklusive einer guten Torwartleistung. Das waren zusammen mit der Unterstützung unserer Fans die Hauptgründe für den Sieg", fasst Stefan Neff zusammen, welche Komponenten er sich auch am Mittwoch am Fuße der Wartburg im Spiel seiner Mannschaft wünscht.

Misha Kaufmann, Coach der Gastgeber, war trotz des sonntäglichen 26:23-Erfolgs seiner Truppe bei den Eulen Ludwigshafen nicht zufrieden. Einen zwischenzeitlichen 6-Tore-Rückstand hatten die Thüringer aufzuholen, ließen ihren Cheftrainer vor allem mit Blick auf die Angriffsleistung granteln. "Das war Angsthasenhandball. Wir haben nicht mit Tempo und Überzeugung die Schnittstellen der Abwehr angesteuert. Das macht mich am meisten sauer", wird Kaufmann auf der ThSV-Homepage zitiert.

Vor der Eintracht warnt der seit Herbst 2021 in Eisenach tätige Schweizer mit deutlichen Worten.  "Das ist eine brandgefährliche Mannschaft, die wir nicht unterschätzen dürfen. Sie werden mit dem Ziel nach Eisenach kommen, uns ein Bein zu stellen." Respekt, der gegenseitiger Natur ist. Stefan Neff hebt die flexiblen Abwehrsysteme hervor, die der ThSV in der Lage ist zu spielen. Zudem stünden mit Fynn Hangstein, Ante Tokic, Peter Walz & Co. jede Menge individuelle Qualität im Kader.

Kurzum: Beim Ex-Club von Eintracht-Co-Trainer Pavel Prokopec muss für die Grün-Gelben schon eine Menge passen, wenn es am Ende zu Zählbarem langen soll. Doch das ist das Ziel, denn es gelten - siehe oben - die Trainer-Worte: "Der Weg, den wir vor uns haben, ist noch lang..."

Personell ändert sich bei der Eintracht im Vergleich zum Freitag nichts. Lediglich Youngster Luca Richter (krank) wird nicht die Fahrt nach Thüringen antreten. Ob aus der Oberliga-U23 nachgefasst wird, entscheidet sich kurzfristig.