Zeit zum Chillen nach erledigter Arbeit - auch das muss sein in der Eintracht-Akademie.

"Der nächste Schritt": Eintracht-Teilinternat nimmt Arbeit auf

Mit Beginn des Schuljahres 2023/24 ist auch in der Jugendabteilung des VfL Eintracht Hagen ein neues, richtungweisendes Kapitel aufgeschlagen worden. In dieser Woche hat die Nachwuchsakademie der Eintracht ihre Arbeit aufgenommen. Sieben Spieler aus den Altersklassen C- und B-Jugend besuchen ab sofort das neu geschaffene Teilinternat des Vereins, insgesamt elf Schüler befinden sich damit im regelmäßigen Frühtraining. "Langfristig werden wir maximal davon profitieren", freute sich Eintracht-U17-Jugendkoordinator Marco Grgic, der das Projekt verantwortet, über "den nächsten Schritt des Vereins."

Das Teilinternat ist mit seinen Räumlichkeiten angegliedert an die Geschäftsstelle des Vereins in der Körnerstraße 40. Eine Wahl, die gleich zwei große Vorteile hat. Zum einen ist die Kooperationsschule der Eintracht, das Fichte-Gymnasium in der Goldbergstraße, fußläufig erreichbar. Gleiches gilt für die Trainingshalle, die Sporthalle Mittelstadt mit ihrem angegliederten Kraft- und Athletikraum am Bergischen Ring.

Aber was genau steckt hinter dem Begriff "Teilinternat"? - Der wichtigste Unterschied zu einem Vollzeitinternat ist die Tatsache, dass die Schüler weiterhin in ihrem gewohnten Zuhause bei ihren Eltern übernachten. "Ich erachte das gerade in dieser Altersstufe für nahezu unerlässlich", sagt Marco Grgic, "die Eltern sind die wichtigsten Bezugspersonen und haben den meisten Einfluss. Gerade, wenn es in einem Bereich einmal nicht wie gewünscht laufen sollte, ist das unheimlich wichtig."

Dennoch ist der Tagesablauf in der Eintracht-Akademie natürlich ein anderer als für einen "normalen" Schüler. Tagsüber erfolgt der Unterricht wie gewohnt am Fichte-Gymnasium. Nach Schulschluss geht es für die Eintracht-Schüler dann in die Körnerstraße. Dort steht in den Räumlichkeiten, die sich auf einer Ebene mit der Geschäftsstelle befinden, zunächst ein gemeinsames Mittagessen auf dem Plan. Verantwortlich dafür ist Eintracht-Partner Hummer Catering

Wichtig für die jungen Sportler: Sie haben mittels eines Online-Formulars die Möglichkeit, täglich zwischen verschiedenen Gerichten zu wählen. Anschließend werden in den Internatsräumlichkeiten schulische Dinge erledigt. Das sind zum Beispiel Hausaufgaben oder Nacharbeiten des versäumten Stoffes aus der Zeit des Frühtrainings. Für die Nachmittage stellt die Eintracht erfahrene Pädagogen zur Verfügung.

Bis zum Beginn des Nachmittagstrainings ist dann Freizeit angesagt, die jeder Spieler individuell nutzen kann. Allerdings gibt es auch hier Vorgaben mit Blick auf den (Leistungs-)Sport. "Die Jungs sollen diese Zeit zum Beispiel nutzen für Zahnarztermine, Physio-Behandlungen, Fahrschule - eben alles, was anfällt und was normalerweise häufig mit Trainingszeiten kollidiert", sagt Marco Grgic. Die Aufgabenstellung ist klar: Der Sport nimmt eine noch wichtigere Rolle im Leben der Athleten ein, das will koordiniert sein.

Nachmittags bzw. am frühen Abend verabschieden sich die Internatsschüler dann in ihr reguläres Mannschaftstraining, von dort aus geht es nach Hause. Sonderfälle sind zwei Tage in der Woche: Dann steht Frühtraining mit einem Vereinstrainer anstelle von Unterricht auf dem Programm, ehe es von der Sporthalle zurück in die Schule geht.

Das Frühtraining ist zentrales Element der Eintracht-Philosophie. "Der Verein geht den nächsten Schritt. Wir schaffen es, die Zahl der Trainingseinheiten der Jungs von bisher vier bis fünf auf sechs bis sieben zu erhöhen und sind ganz nahe dran an den Spielern. Ich will das nicht 'Kontrolle' nennen, aber wir haben viele Dinge besser im Blick", sagt Marco Grgic. "Das ist der nächste logische Schritt, den wir gehen müssen. Im Nachmittagsbereich war mehr Training nicht möglich, da sind die Grenzen eng gesetzt. Das Frühtraining ist ein starkes Signal, wo die Reise hingehen soll. Ich bin froh, dass der Verein diesen Weg so konsequent geht. Ja, es ist etwas Neues, es ist viel Arbeit, es ist hoher Aufwand - aber es wird sich lohnen", ist sich Jugendkoordinator sicher und rechnet vor: "Die Jungs, die jetzt da sind, werden vier Jahre lang mindestens zwei Trainingseinheiten pro Woche mehr absolvieren als der 'Otto-Normal-Handballer'. Das wird auf Dauer einen großen Effekt haben."


Fragen zu den Internatsstrukturen der Eintracht beantwortet Jugendkoordinator Marco Grgic. Eine erste Kontaktaufnahme wird per E-Mail empfohlen, dazu einfach auf den Namen klicken.

Gegessen wird in der Regel gemeinsam.

Gegessen wird in der Regel gemeinsam.