Gemeinsam will die Eintracht zum nächsten Sieg.

Hanning-Team ist hohe Hürde

Den bisher einzigen Saisonerfolg haben die Zweitliga-Handballer des VfL Eintracht mit 30:23 beim Aufsteiger HSG Konstanz geschafft. Am Samstag bekommen es die Grüngelben mit dem zweiten Liga-Neuling zu tun. Beim 1. VfL Potsdam ebenfalls erfolgreich zu sein, dürfte deutlich schwieriger werden. Denn das Team aus Brandenburgs Landeshauptstadt ist ein ganz anderes Kaliber.

„Wir sind niemand, der sofort wieder absteigt. Wir sind gekommen, um uns in der 2. Liga zu etablieren“, sagte vor dem Saisonstart Bob Hanning, der das blutjunge Team als Trainer in die zweite Liga führte.  „Unser Ziel ist es, das maximal Mögliche zu erreichen. Was immer das dann sein wird.“ Bisher ist es der vierte Tabellenplatz, den die Brandenburger mit 7:3 Punkten belegen. Nur gegen Coburg musste man sich mit 25:30 geschlagen geben. Mitaufsteiger Konstanz wurde auswärts mit 31:23 düpiert. Ein weiteres Indiz dafür, dass die Trauben für die Eintrachtler am Samstag deutlich höher hängen werden als unlängst am Bodensee.

Potsdam ist das „Farmteam“ von Erstligist Füchse Berlin, dessen Geschäftsführer Hanning nach wie vor ist: „Das Berliner Ausbildungskonzept ist jetzt genauso wie ich es mir vorstelle“, freut sich der frühere DHB-Vizepräsident. Die Potsdamer Mannschaft, die bereits vor dem Punktspielstart Ligarivale TuSEM Essen mit 32:27 aus dem DHB-Pokal warf, ist gespickt mit Nachwuchs-Nationalspielern, darunter Torwart Lasse Ludwig, Max Beneke, Moritz Sauter, Dustin Kraus und Maxim Orlov. Letzterer ist der Sohn des Ex-Eintrachtlers Alex Orlov, der einst Leistungsträger bei den Grüngelben war, im Jahr 2000 den Hagener Abstieg aus der 2. Bundesliga aber nicht verhindern konnte. Danach vergingen 15 Jahre, bis die Rückkehr gelang.

Aktuell führt Maxim Orlov, 20 Jahre junger Regisseur der „Adler“, mit 18 Treffern, darunter sieben verwandelte Siebenmeter, die Potsdamer Torschützenliste an. Der schwedische Rückraumlinke Emil Hansson folgt mit 15 erfolgreichen Abschlüssen. Keeper Ludwig war beim jüngsten 24:23-Erfolg in Dormagen mit 13 Paraden ein großer Rückhalt.

Beim VfL Eintracht hingegen muss auf der Torhüterposition improvisiert werden. Mats Grzesinski fehlt weiter krankheitsbedingt, Maurice Paske, zuletzt gegen Coburg früh verletzt ausgeschieden, fällt mit muskulären Problemen aus. Aus dem U23-Team wird Nils Thorben Schmidt hochgezogen und soll mit Routinier und Torwarttrainer Tobias Mahncke das Gespann bilden. Auch Kapitän Valentin Schmidt (Adduktorenprobleme) sowie die langzeitverletzten  Daniel Mestrum und Alexander Becker stehen nicht zur Verfügung.

Die angespannte Personallage, der unbefriedigende eigene Saisonstart mit 2:8 Punkten und eine starke, immer noch von Aufstiegseuphorie getragene Heimmannschaft, machen die Grüngelben nicht gerade zum Favoriten. „Vielleicht fällt es uns aus einer gewissen Außenseiter-Rolle sogar leichter zu überraschen“, darauf hofft Eintracht-Trainer Stefan Neff. „Wir wissen, was in Potsdam auf uns zukommt, aber wir müssen uns mit unseren Qualitäten nicht verstecken. Wir wollen robust auftreten und Männerhandball spielen.“

Obwohl es zuletzt beim 28:33 gegen Coburg nicht zum zweiten Saisonsieg reichte, sahen Neff und Sportdirektor Michael Stock auch positive Entwicklungen, nicht nur bei Toptorschütze Valentin Spohn (7). Daran soll in Potsdam angeknüpft werden. „Wir müssen 60 Minuten stabil auftreten und Teamgeist zeigen. Einer muss dem anderen helfen“, darauf schwört Stefan Neff seine Mannschaft ein. Wenn das ungesetzt wird, könnte auf der langen Heimfahrt aus Brandenburg wie zuletzt bei der Rückreise vom Bodensee prima Stimmung herrschen.

Spielbeginn in der Potsdamer MBS-Arena ist am Samstag um 19 Uhr. Die Partie kann wieder kostenfrei bei sportdeutschland.tv verfolgt werden.


Zum Livestream:

https://sportdeutschland.tv/1-vfl-potsdam/2-hbl-1-vfl-potsdam-vs-vfl-eintracht-hagen