Räume erkennen und die Lücken, die eine 5:1-Abwehr bietet, kompromisslos anlaufen: Das ist die Devise für Luca Klein und Kollegen am Freitag im Heimspiel gegen den ThSV Eisenach.

Heimspiel gegen den ThSV Eisenach: "Jeder muss mehr investieren"

3. Spieltag in der 2. Handball-Bundesliga - und es ist Zeit für die ersten Punkte auf der Habenseite. Die Hürde, die bei der Umsetzung dieses Vorhabens von der Eintracht zu überspringen ist, ist indes alles andere als niedrig. Der Vorjahresdritte ThSV Eisenach gibt am Freitag (Anwurf: 19.30 Uhr) seine sportliche Visitenkarte in der Krollmann-Arena ab.

 

Aber vor dem Blick nach vorne steht stets die Analyse des Vergangenen: Dass der Auftritt bei der Niederlage in Dessau-Roßlau niemanden im Eintracht-Lager zufrieden stimmen konnte - kein Geheimnis. Cheftrainer Stefan Neff strich den eigentlich mannschaftstrainingsfreien Montag, nutzte stattdessen die Zeit zum gemeinsamen Auslaufen und intensiven Gesprächen. "Wir haben zwei, drei Meinungen mehr eingeholt als üblich und auch das eine oder andere Einzelgespräch mehr als sonst geführt", gewährte der Coach einen Einblick. "Aber dann ging der Fokus voll auf Eisenach."

Aus gutem Grund: Die Gäste aus Thüringen sind zumindest in einer Hinsicht ein "Paradiesvogel" in der 2. HBL. In einer Liga, in der fast alle Teams das 6:0-System als Standardabwehr bevorzugen, deckt der ThSV konsequent in der 5:1-Version - und das richtig gut.

Architekt dieses überaus stabilen Abwehrgebäudes ist ThSV-Trainer Misha Kaufmann. Der Schweizer saß bei der 22:28-Niederlage der Eisenacher in Hagen in der Vorsaison noch nicht auf der Bank, übernahm erst Mitte Oktober und führte sein Team noch auf einen höchst respektablen 3. Platz in der Abschlusstabelle.

"Eine sehr eingespielte Mannschaft, die weiß, was sie tut", charakterisiert Stefan Neff den Gegner. Dass die Vorbereitung auf die eher ungewöhnliche Abwehrform auch Inhalt der Trainingseinheiten war - eine Selbstverständlichkeit. "Die Eisenacher Abwehr ist sehr speziell. Aber sie bietet im Umkehrschluss natürlich auch tiefe Räume", sagt Neff, "wir brauchen gute Pässe und Druck in den Abläufen."

Und die Eintracht braucht, auch das wurde in den vergangenen Tagen deutlich kommuniziert, eine andere Grundeinstellung als in der Vorwoche in Dessau. "Jeder Einzelne muss mehr investieren. Auch wenn er vielleicht nicht der Typ dafür ist", will Neff das sehen, was unter dem Oberbegriff "Mentalität" prägnant zusammengefasst werden kann. Wenn das gelingt, könnte sich das Invest noch am selben Abend auszahlen. In Form der ersten beiden Punkte der Saison.

Personell ist alles beim Alten bei der Eintracht. Alexander Becker und Daniel Mestrum fehlen. Es spielt also derselbe Kader wie in der Vorwoche. Das gilt im übrigen auch für den Gast, der mit exakt jenem Team antritt, das zuletzt in eigener Halle die Eulen Ludwigshafen mit 28:23 bezwang und so nach der knappen Auswärtsniederlage in Großwallstadt zum Saisonstart das Punktekonto direkt wieder ausgeglichen hat.