Hybrid Jahreshauptversammlung des VfL Eintracht Hagen
Eintracht-Präsident Detlef Spruth führte durch die rund zweieinhalbstündige Jahreshauptversammlung. Rechts Geschäftsführer Fynn Holpert

Hybrid Jahreshauptversammlung des VfL Eintracht Hagen

„Verhältnismäßig gut durch die Pandemie gekommen“

Premiere für den VfL Eintracht Hagen: Erstmals in der Geschichte des Vereins fand eine Jahreshauptversammlung in hybrider Form statt. Das bedeutet: In den Räumlichkeiten von Eintracht-Partner Studio4.digital GO4IT GmbH waren am Montagabend 50 Mitglieder in Präsenz anwesend, noch einmal 50 Sportlerinnen und Sportler hatten sich der Versammlung online zugeschaltet. „Eine tolle Resonanz“, freute sich Detlef Spruth, der in seiner Eigenschaft als 1. Vorsitzender durch den rund zweieinhalbstündigen Abend führte, „das zeigt, wie groß das Zusammengehörigkeitsgefühl im Verein ist.“

– Die wichtigsten Themenbereiche im Überblick:

Corona-Pandemie

„Corona zieht sich wie ein roter Faden durch die Jahre“, stellte Detlef Spruth in seinem Bericht fest, „aber wir haben die Pandemie als Verein verhältnismäßig gut überstanden.“ Spruth betonte, dass Corona gezeigt habe, wie verletzlich die Gesellschaft sei. Intakte Vereinsstrukturen seien quasi zum Stillstand gekommen. Indes: Durch vielerlei Maßnahmen hat der Vorstand den Kontakt zu seinen Mitgliedern gehalten und Hilfsangebote unterbreitet.

Manfred Freitag, Vorsitzender des Ehrenrates, bestätigte das. „Unsere Arbeit ist gerade zu Corona-Zeiten eine ganz besondere Aufgabe gewesen“, betonte Freitag, „soziale Kontakte sind unglaublich wichtig.“

Geschäftsführer Fynn Holpert untermauerte die Aussage Spruths mit Zahlen. Nur 34 Mitglieder hat die Eintracht in den langen Corona-Monaten verloren, das ist ein im Vergleich mit anderen Vereinen guter Wert. Gegenmaßnahmen sollen die Etablierung neuer Abteilungen (Gesund & Fit-Sport, Dartsport etc.) sowie die verstärkte Zusammenarbeit mit acht Grundschulen und sechs Kindergärten im Stadtgebiet sein.

 

Die Lage in den Abteilungen

Sportliche Höhepunkte in den Berichten der Abteilungsleiter waren der Aufstieg des Eintracht-Profi-Teams in die 2. Handball-Bundesliga und mehrere Top-Platzierungen der Leichtathleten auf Westfalenebene. Von der Pandemie betroffen waren alle Abteilungen.

Die Badminton-Spieler der Eintracht spüren die Nachwirkungen des Lockdowns aktuell noch immer. Eine Staffeleinteilung ist bis dato nicht erfolgt. „Der Spielbetrieb hängt in der Luft“, berichtete Anna-Lena Osebold. „Wir müssen neuen Zulauf generieren“, formulierte Osebold die dringlichste Aufgabe der Abteilung.

Die Gymnastik-Abteilung hat in der Pandemie ihre Trainerin verloren, mit Celine Mai aber bereits einen engagierten Ersatz gefunden, wie Geschäftsführer Fynn Holpert stellvertretend berichtete.

Der Bericht der größten Abteilung, der Handballer, war ein dreigeteilter. Für die Amateurabteilung sprach Sebastian Schneider, der zusammen mit seinem Vater Thomas erst kürzlich die Abteilungsleitung von Philipp Kowalski übernommen hat. Schneider dankte dem scheidenden Abteilungschef und freute sich vor allem über den gelungenen Start von 2. und 3. Mannschaft (je 6:2 Punkte) in die neue Saison. Gar noch eine blütenweiße Weste weist die 1. Mannschaft als Aufsteiger in die 2. Bundesliga auf. Sportdirektor Michael Stock lobte die Mannschaft für ihren „unglaublich professionellen Umgang“ mit den Schwierigkeiten während der Pandemie und versprach den Mitgliedern, „dass wir die aktuelle Erfolgswelle solange surfen, wie das eben möglich ist.“ Jugendleiter Mathias Schmidt schließlich blickte auf die enormen Wettbewerbsnachteile für die Jugendleistungsteams zurück, die der Lockdown im Vergleich zu anderen Bundesländern und vielen Internatsvereinen mit sich brachte, freute sich aber gleichwohl darüber, dass alle vier Leistungsmannschaften in A-, B- und C-Jugend in den höchstmöglichen Altersklassen spielen. Insgesamt zehn Jugendteams bringt die Eintracht in der laufenden Serie an den Start.

 

Wahlen

Sämtliche Abteilungsleiter wurden en bloc im Amt bestätigt, ebenfalls Einstimmigkeit herrschte bei den Vorstandswahlen. Dabei setzt der Verein auf personelle Kontinuität. Der Geschäftsführende Vorstand hat weiterhin folgende Besetzung: Detlef Spruth (1. Vorsitzender), Ralf Wilke (2. Vorsitzender), Reiner Friedrichs (2. Vorsitzender), Fynn Holpert (Geschäftsführer), Christian Kampmann (Finanzwart), Volker Wulf (Technischer Leiter) und Patrick Lütgenau (Schriftführer). Neu zum Hauptvorstand gehört als Pressewart Axel Meyrich, die Kasse wird künftig von Stefan Kann und Petra Wulf geprüft.

 

Finanzen

Von weiterhin stabilen Finanzen und einer Kassenlage mit einem Plus-Minus-Null-Saldo berichtete Christian Kampmann der Versammlung. „Wirtschaftlichkeit ist und bleibt die Prämisse“, so der Finanzwart. Die Entlastung des Vorstandes für die beiden vergangenen Jahre erfolgte entsprechend einstimmig.

 

100 Jahre Handball-Abteilung

Die Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag der Handball-Abteilung im laufenden Jahr sind verschoben worden. Dafür wird im kommenden Jahr an drei Tagen gefeiert, und zwar vom 12. bis zum 14. August. Der Gala-Abend findet am 13. August 2022 in der Stadthalle Hagen statt. Das große Jubiläumsbuch zum 100-jährigen Jubiläum erscheint in wenigen Tagen. Erstmals steht das 256 Seiten starke Buch im Rahmen des Heimspiels der 1. Mannschaft gegen den TV Großwallstadt am 10. Oktober zum Verkauf. Verkaufspreis: 19,99 Euro.

 

Flutopfer-Hilfe

Nach der verheerenden Flutkatastrophe Mitte Juli hatte auch die Eintracht eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Stolzes Ergebnis: 50.000 Euro. Der Geschäftsführende Vorstand hat beschlossen, die Summe auf mehrere besonders betroffene Institutionen bzw. Familien aufzuteilen.

 

Neubauprojekt Arena Hagen

„Das Projekt ist komplett durchkonzipiert“, berichtete Detlef Spruth der Versammlung vom neuen Hallenprojekt, das in unmittelbarer Nachbarschaft der Krollmann-Arena entstehen soll. Alle Probleme, zum Beispiel in der Stellplatzfrage, sind indes noch nicht gelöst. Das Hallenprojekt mit hochmodernem, TV-tauglichen Glasboden, LED-Außenfront, drei Spielflächen, Sports-Bar, Kletterwand, Mietern aus verschiedenen Branchen und vielem mehr soll ein Zentrum der Vereinsaktivitäten im Breiten- und Spitzensport gleichermaßen werden – möglichst von morgens um 7 Uhr bis in die Abendstunden hinein. Der Eintracht-Präsident hofft darauf, Anfang kommenden Jahres den Bauantrag einreichen zu können und rechnet mit einer Bauzeit von ca. zwei Jahren.

Parksituation Sporthalle Mittelstadt

Doch es gab nicht nur gute Nachrichten im Rahmen der Hauptversammlung. Als „weiterhin sehr belastendes und ungelöstes Problem“ bezeichnete Detlef Spruth die Parksituation in der Sporthalle Mittelstadt. Hintergrund: Im Parkhaus am Bergischen Ring ist seit einem Betreiberwechsel für die Jugend- und Amateurhandballer kein ermäßigtes Parken mehr möglich, so dass die Nachwuchs- und Breitensportler bzw. deren Familien Monat für Monat finanziell enorm belastet werden. „Ein leidiges Dauerthema, wir bekommen keinerlei Hilfen von der Politik“, so Spruth, der den Mitgliedern aber versprach, „dieses blamable Thema auf keinen Fall zu den Akten zu legen.“ Denn: Die Sporthalle Mittelstadt ist im Hagener Stadtgebiet die einzige Dreifach-Sporthalle, in deren Umfeld kostenloses Parken nicht möglich ist. Spruth: „So etwas geht einfach nicht.“