Die Eintracht musste sich am Ende beim TV Großwallstadt mit 26:30 geschlagen geben.

In Großwallstadt ist der Eintracht-Tank am Ende leer

Nach zwei vorausgegangenen Kraftakten unter der Woche beim 26:24-Sieg gegen Coburg und beim 32:31-Pokalerfolg nach Verlängerung in Ludwigshafen war der Eintracht-Tank am Sonntag am Ende leer. Im dritten Spiel binnen sieben Tagen mussten sich die Hagener Zweitliga-Handballer beim TV Großwallstadt mit 26:30 (15:14) geschlagen geben.

Startaufstellung Eintracht:  Maurice Paske (TW) – Hakon Styrmisson (LA), Valentin Spohn (RL/Abwehr-Angriff-Wechsel mit Tilman Pröhl), Jan-Lars Gaubatz (RM), Philipp Vorlicek (RR), Pierre Busch (RA), Alexander Becker (KS)


Mit Valentin Spohn, der auch gleich auf der halblinken Position begann, und Pouya Norouzi hatten sich zwei Rückraumspieler aus dem Lazarett zurückgemeldet. Weiterhin ersetzt werden mussten Niclas Pieczkowski, Valentin Schmidt, Mats Grzesinski, Damian Toromanovic und Josip Jukic. Rückkehrer Spohn erwies sich sofort als belebendes Element, erzielte den ersten Hagener Treffer zum 1:1 und hatte nach acht Minuten bereits drei Tore auf sein Konto gebracht. 6:2 führten die Grün-Gelben zu diesem Zeitpunkt, was eine Auszeit der Gastgeber nach sich zog. Diese zeigte zunächst keine Wirkung: Pierre Busch brachte seine Farben per 7m mit 7:2 in Führung.

Dann jedoch änderte sich das Bild. Trotz Großwallstädter Unterzahl eröffnete Finn Wullenweber mit dem 3:7 eine Aufholjagd des TVG, die er selbst mit dem 7:7 (16. Minute) abschloss. Fortan blieb es auf dem neuen Glasboden in der Elsenfelder Untermainhalle eng. Dass die Gastgeber nach ihrem Fehlstart ins Spiel fanden, daran hatte Petros Boukovinas großen Anteil. Der griechische Schlussmann wurde von Minute zu Minute stärker und hatte am Ende 15 Paraden zu Buche stehen, womit er fast 40 Prozent aller Würfe, die auf sein Tor kamen, entschärfte.

Im zweiten Spielabschnitt blieben die Schützlinge von Trainer Stefan Neff zunächst weiter vorne. Phillip Vorlicek mit dem ersten Treffer nach der Pause zum 14:16 und Alexander Becker, der in der 40. Minute zum 18:20 traf, brachten die Grün-Gelben noch zweimal mit zwei Toren in Führung. Dann machte sich der Kräfteverschleiß endgültig bemerkbar. Mit einem 4:0-Lauf zum 22:20, bei dem sich Adrian Kammlodt mit drei Treffern in Serie hervortat, rissen die Hausherren das Ruder herum und ließen sich den Vorsprung danach nicht mehr abjagen. Beim 26:25 (53.) brachte Vorlicek die Eintracht letztmalig auf Tuchfühlung heran, vier Minuten später hatte Großwallstadt bei einer 29:25-Führung den Sieg endgültig im Sack. Ein Ausrutscher auf dem neu eingeweihten Hallenboden blieb also aus, knapp 1500 Fans durften nach dem Spiel unbeschwert weiterfeiern.

"Hintenraus haben uns dann einfach die Körner gefehlt, so dass sich der Gegner am Ende absetzen konnte", so das Resümee von Stefan Neff. "Wir gehen trotzdem mit einem guten Gefühl aus der Woche heraus und hoffen, dass wir am kommenden Sonntag wieder mit einem breiteren Kader beim Tabellenzweiten Ludwigshafen antreten können. Wie schwer es dort wird, hat man beim Pokalspiel gesehen.“


Großwallstadt: Boukovinas (15 Paraden/38,46 Prozent), Minerva (0/0) - Salger (2), Eisenträger (3), Bandlow (1), Schauer, Bicer (5/3), Strakeljahn (2), Redkyn, Wullenweber (4), Corak (3), Mohr, Stark (2), Kammlodt (8), Schalles

Eintracht: Paske (7/25,93), Mahncke (1/9,09) - Bürgin, Becker (1), Norouzi (3), Pröhl, Alves, Klein (1), Spohn (3), Vorlicek (7), Styrmisson, Gaubatz (1), Stüber (3), Richter, Busch (7/3)

Schiedsrichter: Manuel und Jan Lier (Korntal-Münchingen/St. Gallen)

Zeitstrafen: Großwallstadt 4, Eintracht 2

Siebenmeter: Großwallstadt 3/3, Eintracht 3/3

Zuschauer: 1483


Michael Stock (Sportdirektor VfL Eintracht Hagen): „Wir belohnen uns leider nicht für den großen Aufwand, den wir auch heute wieder betrieben haben. In der zweiten Halbzeit waren auch einige unglückliche Pfiffe gegen uns dabei. Wir haben aber auch weniger Zugriff vorne zum Tor gefunden, oder auch in der Abwehr. Letztlich muss man feststellen, dass bei einigen Spielern ab der 40. Minute der Tank leer war, was man nachvollziehen kann. Ich mache der Mannschaft keinen Vorwurf. Ärgerlich ist, dass es trotzdem hätte reichen können. Aber die Summe der genannten Punkte sprach am Ende gegen uns.“